|
on German Papers |
By: | Eberhardt, Katharina; Schwärzel, Amelie; Rosenberg, Sonja; Schultmann, Frank |
Abstract: | Eine effektive Krisenvorsorge, einschließlich der strategischen Bevorratung von Ressourcen, stellt einen entscheidenden Faktor dar, um im Falle unvorhergesehener Krisen schnell und effizient reagieren zu können. Daher werden in dieser Arbeit die nationalen Bevorratungspraktiken im Bereich Ernährung in Deutschland, der Schweiz und Finnland untersucht. Diese drei Länder sind für ihr proaktives Krisenmanagement und ihre hohen Bereitschaftsniveaus bekannt. Im Rahmen einer vergleichenden Inhaltsanalyse erfolgt eine detaillierte Untersuchung der von den jeweiligen Nationen angewandten Strategien, der Einbindung der Interessengruppen, der wirtschaftlichen Aspekte sowie der Herausforderungen ausgewählter Krisenfälle. Die Erkenntnisse werden durch eine umfassende Literaturrecherche sowie Interviews mit Experten der jeweiligen Länder gewonnen. Die Analyse offenbart signifikante Unterschiede in den Ansätzen und beleuchtet Vor- und Nachteile für politische Entscheidungsträger und Praktiker. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung unterschiedlicher Strategien, die auf nationale Kontexte zugeschnitten sind, und bietet wertvolle Einblicke in Möglichkeiten zur Optimierung der Ernährungsnotfallvorsorge. |
Keywords: | Krisenmanagement, Nationale Bevorratung, Lagerungsstrategien, Ernährungsnotfallvorsorge, Ländervergleich |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:kitiip:308035 |
By: | Cömert, Bilge |
Abstract: | Das Forschungsmonitoring Nr. 27 gibt einen Überblick über aktuelle Studien und Publikationen zur Arbeitswelt der Zukunft für den Berichtszeitraum Juli bis September 2024. Es orientiert sich an den Schwerpunkten der Forschungsstelle "Arbeit der Zukunft": Digitalisierung und Arbeit der Zukunft, Standards für digitale Arbeitsformen, Beschäftigung im Wandel, Arbeit aufwerten, Humanisierung der Arbeit 4.0, Atmende Arbeitszeiten und Zeitarrangements, Innovationsbegrifflichkeiten, Künstliche Intelligenz und Sozial-ökologische Transformation. |
Keywords: | Transformation, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, demografischer Wandel, Arbeitslosigkeit |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:308038 |
By: | Grömling, Michael |
Abstract: | Die deutsche Konjunktur ist seit Anfang 2021 bewegungslos. Die Geschäftslage der deutschen Unternehmen hat sich im Jahresverlauf 2024 erheblich verschlechtert. Die mit Abstand schlechteste Lagebeurteilung erfolgte in der Industrie. In der Bauwirtschaft hält die schlechte Lage an. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Befragungen ist nun auch im Dienstleistungssektor der Saldo aus positiven und negativen Lagebewertungen in den deutlich negativen Bereich abgedriftet. Aus der aktuellen IW-Konjunkturumfrage vom Spätherbst 2024 lassen sich keine Signale für eine konjunkturelle Wende in Deutschland ableiten. Es ist allenfalls daraus ablesbar, dass die deutsche Volkswirtschaft ein weiteres Jahr in ökonomischer Bewegungslosigkeit erfahren wird. Während fast zwei Fünftel der Befragten eine niedrigere Produktion oder Geschäftstätigkeit im kommenden Jahr erwarten, geht ein Fünftel von einem Zuwachs aus. Im Vergleich mit den vorhergehenden Befragungen ist die Differenz zwischen Optimismus und Pessimismus weiter ins Negative angestiegen und sie war nur während der globalen Finanzmarktkrise von 2008/2009 größer als derzeit. Auch bei den Beschäftigungserwartungen hat sich der Negativsaldo aus positiven und negativen Meldungen erhöht. Während nur noch 17 Prozent der befragten Firmen mit einem Beschäftigungsaufbau im neuen Jahr rechnen, planen 38 Prozent eine Reduktion ihrer Belegschaft. Die Befragung verdeutlicht, dass der seit 2005 anhaltende Beschäftigungsaufbau in Deutschland zu Ende ist. Ebenso bedenklich sind die anhaltend schlechten Investitionserwartungen für den Standort Deutschland. In allen Branchen dominieren die Unternehmen mit schmaleren Investitionsbudgets. Während 23 Prozent aller befragten Unternehmen mit höheren Investitionen im Jahr 2025 planen, gehen jedoch 40 Prozent von niedrigeren Investitionen als im Vorjahr aus. Im Vergleich mit den vorhergehenden IW-Konjunkturumfragen hat sich der negative Saldo aus den positiven und negativen Investitionsperspektiven der Unternehmen ebenfalls merklich erhöht. |
Keywords: | Konjunktur, Unternehmensbefragung, Investitionen, Beschäftigung |
JEL: | C82 E32 I15 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:308034 |
By: | Grömling, Michael |
Abstract: | Zum Jahreswechsel 2024/2025 bewerten 31 der 49 an der IW-Verbandsumfrage teilnehmenden Verbände die aktuelle Lage in ihrem Wirtschaftsbereich schlechter als vor einem Jahr. Damals wurde bereits eine schlechte Lage diagnostiziert. Nur vier Verbände sprechen von einer Besserung binnen Jahresfrist. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebewertungen ist weiter ins Negative abgedriftet. Unter den wenigen Branchen mit einer besseren Lage findet sich keine im Industriebereich. Auch im Dienstleistungsspektrum der Volkswirtschaft gibt es viele Bereiche, in denen im Jahresverlauf 2024 eine Verschlechterung der Geschäftslage zu verzeichnen war. Im Gegensatz zu der weiter eingetrübten Lage ist die Anzahl der Verbände mit pessimistischen Erwartungen leicht zurückgegangen. Für das Jahr 2025 gehen gleichwohl 20 Verbände von einer rückläufigen Produktion in ihrer Branche aus. Auch die Anzahl der Verbände, die mit einer gleichbleibenden Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 rechnen, ist leicht auf 13 gesunken. Dagegen hat die Anzahl der Optimisten merklich auf 16 Verbände zugenommen. Gleichwohl dominieren unterm Strich nach wie vor die Pessimisten, jedoch deutlich weniger stark als für die beiden vorhergehenden Jahre. Damit liefert auch die aktuelle Auswertung der IW-Verbandsumfrage keinen Beleg für eine nennenswerte konjunkturelle Wende im kommenden Jahr. Es lässt sich vielmehr daraus ableiten, dass die deutsche Wirtschaft auch im Jahr 2025 nicht von der Stelle kommt. Im Vergleich mit den Produktionserwartungen fallen die Beschäftigungsperspektiven schlecht aus. Die Anzahl der Verbände, die von einem Beschäftigungsrückgang in ihrem Bereich ausgehen, beläuft sich auf 25. Nur noch in sieben Verbänden wird mit einem Beschäftigungsaufbau gerechnet. Bei den Investitionserwartungen für das Jahr 2025 zeigt sich ein leicht besseres Bild im Vergleich mit den Beschäftigungsaussichten. Aber auch hier dominiert mit 20 die Anzahl der Verbände, die im Jahr 2025 weniger investieren. Lediglich neun Verbände rechnen mit höheren Investitionen und in 18 Verbänden wird von einem gleichbleibenden Investitionsvolumen ausgegangen. Die neue Regierung muss die langwierigen Konsequenzen der aktuellen Investitionsschwäche für das Produktionspotenzial am Standort Deutschland ernst nehmen und eine ernsthafte Verbesserung der investiven Rahmenbedingungen auf ihre Agenda setzen und auch umsetzen. |
Keywords: | Konjunktur, Investitionen, Beschäftigung |
JEL: | E32 E22 H77 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:308075 |
By: | Moßig, Ivo (Ed.) |
Abstract: | Geländetage oder Exkursionen gehören zu den angestammten Lernformaten der Geographie. Sie werden durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit Gegebenheiten vor Ort als besonders sinnstiftendes Lernen wahrgenommen. Der vorliegende Band ist im Kontext einer fünftägigen Exkursion nach Wrocław von Studierenden im Master "Stadt- und Regionalentwicklung" an der Universität Bremen entstanden, die Anfang September 2024 durchgeführt wurde. Die Inhalte und Programmpunkte wurden maßgeblich von den Studierenden erarbeitet. Im Anschluss an eine kurze Einleitung finden sich sechs Kapitel zu folgenden Themen: (1) Erinnerungskultur und Herrschaftsansprüche: Welche symbolische Wirkung haben geographische Namen auf raumbezogene Identitäten? Das Beispiel Wrocław vs. Breslau (2) (Post-)Sozialistische Stadtentwicklung - Erkundungen am Beispiel des Stadtteils Szczepin in Wrocław (3) Street Art in Wrocław (4) Orte des Erinnerns: Die Jüdische Geschichte Wrocławs und ihre Gegenwart (5) Klimaanpassung in Wrocław - Das Beispiel des GrowGreen Projekts (6) Wer bestimmt, was sehenswert ist? Tourismus und Stadtentwicklung am Beispiel eines Stadtrundgangs durch Wrocław |
Keywords: | Stadtentwicklung, Regionalentwicklung, Breslau, Polen |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:brebwr:308089 |
By: | Schneider, Jonas |
Abstract: | Ein Pfeiler der deutschen Rüstungskontrollpolitik, nämlich die vertragsbasierte Begrenzung der Atomwaffenarsenale Russlands und der USA, steht vor dem Aus. Zur Kooperation ist Russland nicht mehr bereit. Die Bundesregierung erkennt die Lage als Zäsur und will ihre Politik neu ausrichten. Sie verfügt jedoch bislang über keinen Plan, um die russische Kooperationsverweigerung zu überwinden. Idealtypisch ist eine Neukonzeption der deutschen Politik in drei Richtungen denkbar: abrüstungsorientiert, stabilitätsorientiert oder wettbewerbsorientiert. Mit allen dreien sollen Atomkriege verhütet werden, aber auf unterschiedliche Weise: indem militärisches und pronukleares Denken geächtet wird (Abrüstung), indem destabilisierende Waffen limitiert werden (Stabilität) oder indem Rüstungskontrolldeals das Wettrüsten so kanalisieren, dass es zum eigenen Vorteil ausfällt (Wettbewerb). Deutschlands Politik vereint bisher abrüstungs- und stabilitätsorientierte Elemente. Doch Berlin sollte wissen, dass es nur über die USA Einfluss bei der Begrenzung von Russlands Arsenal ausüben kann und dass die US-Rüstungskontrollpolitik heute schon kompetitiv ist und dies auch bleiben wird. Um zur wettbewerbsorientierten US-Politik beizutragen, sollte Deutschland an seinen Plänen festhalten, landgestützte Mittelstreckenwaffen zu stationieren. Zugleich sollte es sich für einen Rüstungskontrollvorschlag einsetzen, der die Beseitigung dieser Waffen in Europa vorsieht. Berlin sollte den Druck auf Moskau weiter erhöhen, indem es die europäische Luftverteidigung ausbaut und den Aufbau von Fähigkeiten zur Aufklärung und Informationsbeschaffung im Weltraum unterstützt. Damit Stabilitätsrisiken minimiert werden, sollte Deutschland flankierend für eine intensive Nutzung der Kanäle zur Krisenkommunikation zwischen Russland und den USA eintreten. |
Keywords: | Deutschland, nukleare Rüstungskontrolle, abrüstungsorientierte Rüstungskontrolle, stabilitätsorientierte Rüstungskontrolle, wettbewerbsorientierte Rüstungskontrolle, USA, Nato, Russland, INF-Vertrag, New START, ABM, SALT, ELSA, ESSI, ISR, ICBM, SLBM |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:308048 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Inflationsrate in Deutschland entsprach im Oktober 2024 mit 2, 0 % genau dem Inflationsziel der EZB. Sie war dabei merklich höher als im September 2024 (1, 6 %), insbesondere weil die Energiepreise nicht mehr ganz so stark fielen ( 5, 5 % nach -7, 6 % im September 2024). Zudem stiegen die Preise für Nahrungsmittel im weiten Sinne deutlich stärker. Die Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak erhöhte sich leicht von 2, 7 % im September 2024 auf 2, 8 %, wobei der Preisanstieg bei Dienstleistungen auf 4, 0 % zunahm. Damit lagen die Verbraucherpreise im Oktober 2024 um 20, 4 % höher als fünf Jahre zuvor. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 37, 1 %, Olivenöl und Butter sogar um 99, 8 % bzw. 58, 3 %. Energie war trotz erheblicher Preisrückgänge seit den Höchstständen zuletzt noch 37, 3 % teurer, darunter Erdgas mit 87, 5 %. Deutlich weniger stark verteuerten sich in den vergangenen fünf Jahren mit 15, 3 % Dienstleistungen und Waren ohne Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak. Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im Oktober 2024 zwischen 1, 4 % und 2, 1 %. Einkommensschwache Familien hatten die niedrigste Inflationsrate, aber zugleich die höchste Teuerungsrate seit Oktober 2019 (20, 9 %). Am höchsten war im Oktober 2024 – wie bereits seit Februar 2024 – die Inflationsrate für einkommensstarke Alleinlebende, die allerdings über den Fünf-Jahres-Zeitraum die geringste Teuerung erlebten (18, 1 %). Der Leitzins der EZB liegt mit 3, 25 % noch deutlich im restriktiven Bereich. Damit schwächt die EZB die Konjunktur und verhindert dringend erforderliche Investitionen. Das Inflationsziel von 2 % dürfte in Deutschland und im Euroraum bereits im ersten Quartal 2025 nachhaltig erreicht werden, auch wenn die Inflation am Jahresende noch etwas anzieht. Zugleich ist die Konjunktur trotz der etwas besseren Entwicklung im dritten Quartal schwach und die Aussichten sind eingetrübt. Die EZB sollte trotz der leichten Abwertung des Euro die Zinsen zügig aus dem restriktiven Bereich führen: Nur mit Investitionen und damit einhergehenden Innovationen wird der Euroraum die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen können. Die Parteien im Bundestag und die künftige Bundesregierung sollten Maßnahmen vermeiden, die die Inflation erhöhen. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:182-2024 |
By: | Rink, Dieter; Kühn, Sabine |
Abstract: | Seit über zehn Jahren wird in Deutschland eine "neue Wohnungsfrage" diskutiert, die die Knappheit und die Bezahlbarkeit des Wohnens in Großstädten und Ballungsräumen adressiert Der Mangel an sozialem Wohnungsbau ist einer der zahlreichen Faktoren, die zur Knappheit preiswerter bzw. bezahlbarer Wohnungen in Deutschland beigetragen haben, diesbezüglich auch von einer "Sozialwohnungskrise" bzw. einer "neuen Sozialwohnungsnot" die Rede. Hierfür werden verschiedene Gründe benannt, darunter ein Mangel an bezahlbarem Bauland, unzureichende Anreize für Investoren, bürokratische Hürden, etc. An diesem Punkt setzt der vorliegende Beitrag an, er untersucht die Umsetzung des sozialen Wohnungsbaus in einer Kommune, am Beispiel der Stadt Leipzig. Der Beitrag fragt zunächst ganz allgemein: Wie erfolgt die Umsetzung von sozialer Wohnraumförderung auf kommunaler Ebene? Was sind die spezifischen Förderkonditionen in Leipzig, welche Mittel stehen zur Verfügung? Wie schätzen die Wohnungsmarktakteure die soziale Wohnraumförderung ein? Welche Rolle spielen die aktuellen Rahmenbedingungen der Krise für den sozialen Wohnungsbau? Welchen Beitrag leistet die soziale Wohnraumförderung für die Wohnungsversorgung? Der soziale Wohnungsbau de jure ist in Leipzig ein sehr kleines Segment, auch der jährliche Zuwachs hält sich in engen Grenzen. Bereits im Jahr 2024 machte sich die Baukrise mit niedrigeren Fertigstellungszahlen bemerkbar, davon muss man wohl auch für die nächsten Jahre ausgehen. In Leipzig sind zwar derzeit knapp 35% der Einwohner:innen anspruchsberechtigt für einen WBS, der Bedarf an Sozialwohnungen liegt jedoch im niedrigen vierstelligen Bereich. Man muss klar festhalten, dass die ermittelten Bedarfe an mietpreis- und belegungsgebundenem Wohnraum nicht erreicht werden. Dafür stehen nicht die erforderlichen Fördermittel zur Verfügung, es wird ein Mehrfaches der derzeitigen Mittel benötigt. Vom aktuellen sozialen Wohnungsbau de jure gehen keine größeren Versorgungswirkungen aus, dazu ist dessen Umfang viel zu klein. Das Interesse einiger Wohnungsmarktakteure am sozialen Wohnungsbau ist nicht besonders groß, er wird von einigen kritisch gesehen. Sozialer Wohnungsbau wird aber gebraucht, die Kommune benötigt für bestimmte soziale Gruppen Wohnungen, für die sie das Belegungsrecht besitzt. Um dies in Leipzig zu sichern, sind weiterhin und in höherem Maße Fördermittel nötig. Aus dem Fall Leipzig kann man für den größeren Diskussionszusammenhang lernen, dass es wichtig ist, langfristig zu denken: Entwicklungen und Trends können sich rasch und grundlegend ändern. Es lassen sich folgende Schlussfolgerungen für die Leipziger Wohnungspolitik, speziell auch für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus ziehen: 1. Die kommunale Wohnungsgesellschaft LWB muss langfristig gestärkt werden, sie sollte auch in Zukunft der wichtigste Träger für den sozialen Wohnungsbau in der Stadt sein. 2. Das Segment der Sozialwohnungen sollte durch Neubau und Modernisierung sowie Ankauf von Belegungsrechten systematisch aufgebaut und langfristig entwickelt werden. 3. Von Seiten der Landespolitik sollten die Mittel für den sozialen Wohnungsbau aufgestockt und auf Dauer gestellt werden, die Bindungsfristen sollten über die Laufzeiten von 15-20 Jahren hinaus verlängert werden. |
Keywords: | Wohnungsfrage, sozialer Wohnungsbau, Wohnungspolitik, Kommune, Leipzig |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ufzdps:308056 |
By: | Seibold, Bettina; Mugler, Walter |
Abstract: | Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist nicht nur die tragende industrielle Säule hierzulande, sondern auch weltweit führend. In den letzten Jahren wurde diese Branche wesentlich durch die digitale Transformation geprägt. Dies betrifft die Unternehmen sowohl aus Anbieter- als auch aus Anwenderperspektive. Die Transformation führt zu Handlungsdruck bei den Arbeitsbedingungen der Auswärtstätigen: Zusätzlich zu den klassischen Herausforderungen wie wechselnde Einsatzplätze oder Baustellen im In- und Ausland verändern sich ihre Arbeitsbedingungen durch digitale Tools kontinuierlich. Angesichts Produktneuheiten und technischer Weiterentwicklungen sind Auswärtstätige ständig gefordert, sich Wissen anzueignen. Die Auftragsbearbeitung im Maschinen- und Anlagenbau wird immer stärker digital bestimmt - Stichwort(e) GPS-Tracking, Salesforce im Vertrieb, digitales Order Fulfillment oder Fieldservice Management. Diese Mitbestimmungspraxis präsentiert eine Auswertung von fast 150 betrieblichen Vereinbarungen zum Thema Auswärtstätigkeit im Maschinen- und Anlagenbau. Sie zeigt dabei die Spannweite der zu regelnden Themen und Spielräume für Betriebsräte und Beschäftigte auf. 4 Betriebsvereinbarungen werden in Form von Praxisbeispielen vertieft analysiert, die Hintergründe ihres Entstehens und die praktischen Erfahrungen bei der Umsetzung dargestellt. |
Keywords: | Maschinen- und Anlagenbau, Arbeitsbedingungen, Auswärtstätigen, Betriebsvereinbarungen, Dienstvereinbarungen, Betriebsrat, Wirkung von Mitbestimmung, Arbeitsentgelt, Arbeitsgestaltung, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Datenschutz, Arbeitszeit, Betriebsverfassungsgesetz, Qualifizierung, Weiterbildung, Tarifverträge, Branchenentwicklung, Automatisierung, Digitalisierung |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:imumbp:308086 |
By: | Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Haushaltslage bleibt in NRW in den Jahren 2025 bis 2028 schwierig. Das zeigt sich im Entwurf für den Haushalt 2025 wie auch in der mittelfristigen Finanzplanung. Die Einhaltung der Vorgaben der Schuldenbremse gelingt im kommenden Jahr vor allem durch die geplante Rückführung sogenannter Selbstbewirtschaftungsmittel. Zudem erlaubt die schlechte Konjunktur eine entsprechende Neuverschuldung. Diese sollte aufgrund der Herbstprojektion der Bundesregierung und der von der aktuellen Steuerschätzung ausgewiesenen zusätzlichen konjunkturbedingten Mindereinnahmen im zulässigen Maße ausgeweitet werden. Damit bleiben noch große Herausforderungen für den Landeshaushalt, u.a. weil weitere Steuermindereinnahmen durch aktuell geplante Bundesgesetze wahrscheinlich sind. Damit könnten die fehlenden Einnahmen in den kommenden Jahren sogar noch etwas höher ausfallen als es die in der mittelfristigen Finanzplanung angesetzten „globalen Mehreinnahmen“ suggerieren. Ausgabenkürzungen sind für NRW angesichts von zusätzlichen Bedarfen bei Bildung und innerer Sicherheit, die auch auf die gestiegene Bevölkerung zurückzuführen sind, sowie der Notwendigkeit einer stärkeren Unterstützung für die Kommunen keine Option. Der Landeshaushalt braucht zusätzliche Einnahmen. Er ist dabei im gesamtdeutschen Kontext zu sehen. Hier ist die Bundespolitik gefordert. Sie muss die Stagnation überwinden, indem sie die notwendigen Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur und die Transformation ermöglicht sowie gezielt private Investitionen unterstützt, während auf generelle Steuersenkungen verzichtet werden sollte. Eine massive Ausweitung der Investitionstätigkeit ist ohne Reform der Schuldenbremse nicht möglich. Bei einem Verharren Deutschlands in der Stagnation ist eine Besserung der Haushaltslage schwer vorstellbar. Zusätzlich ist der Bund gefordert, die Kommunen noch stärker bei den Sozialausgaben zu entlasten und sich an der Rückführung der Altschulden zu beteiligen. |
Keywords: | Nordrhein-Westfalen, Landeshaushalt, Kommunalfinanzen, Transparenz, Schuldenbremse, Konjunkturbereinigung, Sondervermögen |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:181-2024 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Inflationsrate in Deutschland stieg im November 2024 wie erwartet leicht an und lag mit 2, 2 % etwas über dem Inflationsziel der EZB. Grund hierfür war insbesondere, dass die Energiepreise erneut weniger stark zurückgingen als im Vormonat (3, 7 % nach -5, 5 % im Oktober 2024). Die Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak erhöhte sich erneut leicht von 2, 8 % im Oktober 2024 auf 2, 9 %, wobei der Preisanstieg bei Dienstleistungen unverändert 4, 0 % betrug. Damit lagen die Verbraucherpreise im November 2024 um 20, 5 % höher als fünf Jahre zuvor. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich dabei um 36, 7 %, Olivenöl und Butter sogar um 85, 4 % bzw. 59, 7 %. Energie war trotz erheblicher Preisrückgänge seit den Höchstständen zuletzt noch 37, 1 % teurer, darunter Erdgas mit 86, 8 %. Deutlich weniger stark verteuerten sich in den vergangenen fünf Jahren mit 16, 6 % Dienstleistungen und mit 15, 3 % Waren ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak. Der Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) verharrte bei 2, 4 % und die HVPI-Kernrate verringerte sich um 0, 2 Prozentpunkte auf 3, 1 %. Beide Raten lagen höher als im Euroraum insgesamt. Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im November 2024 zwischen 1, 6 % und 2, 2 %. Einkommensschwache Familien hatten die niedrigste Inflationsrate, aber zugleich die zweithöchste Teuerungsrate seit November 2019 (20, 8 %). Am höchsten war im November 2024 – wie bereits seit Februar 2024 – die Inflationsrate für einkommensstarke Alleinlebende, die allerdings über den Fünf-Jahres-Zeitraum die geringste Teuerung erlebten (18, 7 %). Da die Inflation mittlerweile unter Kontrolle ist, während die Wirtschaft im Euroraum schwächelt und in Deutschland stagniert, sind eine Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch öffentliche Investitionen und ein Ende der geldpolitischen Restriktion erforderlich. Die Zinssenkung der EZB Mitte Dezember 2024 war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Aktuell sind die Leitzinsen aber noch auf einem Niveau, das die Wirtschaft dämpft, so dass die Zinsen im kommenden Jahr zügig weiter gesenkt werden sollten. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:183-2024 |
By: | Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Während breite Einkommensschichten unterhalb der Schwelle zur Reichensteuer bei der Einkommensbesteuerung 2025 und 2026 jeweils im Vergleich zum Vorjahr spürbar entlastet werden, ergibt sich bei Berücksichtigung der Sozialversicherungsbeiträge insgesamt für die meisten eine Mehrbelastung, wenn man die von der Gemeinschaftsdiagnose der Institute erwarteten Beitragssatzsteigerungen berücksichtigt. Unterstellt man konstante Beitragssätze, so würde die Mitte der Einkommensverteilung 2025 unter dem Strich geringfügig entlastet, 2026 wären die Effekte in der Mitte gering und je nach Einkommenshöhe und Haushaltskonstellation minimal positiv oder negativ. Haushalte mit höheren Einkommen erfahren 2025 wie 2026 eine spürbare Mehrbelastung durch die sehr starken Anhebungen der Beitragsbemessungsgrenze. Der alleinige Blick auf die Einkommensbesteuerung vernachlässigt, dass die Sozialversicherungsbeiträge für die Belastung der Bruttoeinkommen eine ganz wesentliche Rolle spielen und beabsichtigte steuerliche Entlastungen sogar überkompensieren. Angesichts der Tatsache, dass für einen großen Teil der Bevölkerung die Sozialversicherungsbeiträge die maßgebliche Belastung des Bruttoeinkommens darstellen, sollte die Politik Maßnahmen ergreifen, um Beitragssätze zu stabilisieren. Eine stärkere Finanzierung von gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die von den Sozialversicherungen übernommen werden, durch Steuermittel wäre ein Beitrag dazu. |
Keywords: | Kalte Progression, Einkommensteuer, Sozialversicherungsbeiträge, Steuerfortentwicklungsgesetz |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:180-2024 |
By: | Seils, Eric; Baumann, Helge |
Abstract: | Die Arbeit an den Festtagen zwischen den Jahren unterliegt zahlreichen unterschiedlichen Regelungen: Das Arbeitszeitgesetz regelt die Arbeit an den gesetzlichen Feiertagen. Heiligabend und Silvester sind keine gesetzlichen Feiertage, weswegen für diese Tage branchenspezifische tarifliche Regelungen, die regional variieren können, von großer Bedeutung sind. Im Laufe der Jahre fallen die verschiedenen Feiertage zudem auf unterschiedliche Wochentage. Ferner dürfen die Ladenöffnungszeiten und die Regelungen zu den "Stillen Tagen" nicht außer Acht gelassen werden. Außerdem kommen noch Urlaubs- oder Arbeitszeitverkürzungstage (AZV-Tage) ins Spiel. Frühere Studien haben jedoch gezeigt, dass trotz des komplexen Regelwerks immer ein substanzieller Anteil der Beschäftigten arbeiten muss. Dies führt zu der Frage, wie die Arbeit an den Festtagen vergütet wird bzw. inwiefern Feiertagszuschläge gezahlt werden. Im Folgenden wird auf das gesetzliche Regelwerk zu den Arbeitszeiten und der Besteuerung von Zuschlägen an Festtagen eingegangen. Danach werden einige Ergebnisse der WSI-Erwerbspersonenbefragung vorgestellt, die Auskunft darüber geben, wer an den Feiertagen zwischen den Jahren arbeiten muss und inwiefern Lohnzuschläge gezahlt werden. Im Anschluss wird auf Daten des WSI-Tarifarchivs zurückgegriffen, um Informationen darüber zu gewinnen, in welchen Wirtschaftszweigen und Regionen sich aus den Tarifverträgen Ansprüche auf arbeitsfreie Tage an Heiligabend und Silvester ableiten lassen. Außerdem wird gefragt, welche Ansprüche auf Lohnzuschläge im Falle von Feiertagsarbeit auf der Grundlage von Tarifverträgen geltend gemacht werden können. Zunächst jedoch einige kurze Anmerkungen zu den verwendeten Datenquellen. |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsieqt:308091 |
By: | Lippert, Barbara (Ed.); Mair, Stefan (Ed.) |
Abstract: | Die SWP hat in ihrem Orientierungsrahmen für die Forschung 2024-2026 vier Themenlinien definiert, zu denen sie ihre Expertise bündelt. Diese Themenlinien betreffen politisch dringliche und grundlegende Fragen von großer inhaltlicher Komplexität: Autokratisierung als Herausforderung für die deutsche und europäische Politik, die Neugestaltung der europäischen Sicherheitsordnung, Kooperation im Kontext systemischer Rivalität, wirtschaftliche und technologische Transformationen. Neun Kurzanalysen, die im Kontext der Themenlinien entstanden sind, werden in dieser Sammelstudie vorgestellt. Den politischen Hintergrund für die Themenlinien liefern tiefgreifende Veränderungen, die bis in die 2010er Jahre zurückreichen und auf nationaler, europäischer und globaler Ebene neue politische (Macht-)Verhältnisse schaffen. Schwierige Beziehungen zeichnen sich gerade mit jenen Ländern in Europa, auf dem amerikanischen Kontinent und im "Globalen Süden" ab, auf die es nach deutscher Interessenlage besonders ankommt, sei es im materiellen oder politisch-normativen Sinne. Deutschland hat nach der Zeitenwende von 2022 begonnen, in der Außen- und Sicherheitspolitik neue Prioritäten zu setzen. Dieser Prozess sollte im Sinne einer klugen Machtpolitik fortgeführt werden. Wichtig wäre es, einen auf Prinzipien gegründeten Pragmatismus zu verfolgen, also für das Völkerrecht und universalistische Werte einzutreten, sich in multilateralen Institutionen zu engagieren und für deren Reform auch mit Blick auf Länder des "Globalen Südens" offen zu sein. Für lange Zeit sind massive Investitionen in die Verteidigung der Ukraine und die Bundeswehr erforderlich. Zügig und systematisch zu reduzieren gilt es die Verwundbarkeit in strategisch wichtigen Wirtschaftssektoren und bei kritischen Rohstoffen. |
Keywords: | Italien, Frankreich, USA, Russland, Ukraine-Krieg, Argentinien, Asyl- und Migrationspolitik der EU, globaler Süden, Rohstoffkooperationen, geoökonomische Zeitenwende, Donald Trump, Fratelli d'Italia, Lega, Rassemblement National (RN), Giorgia Meloni, Marine Le Pen, Emmanuel Macron, Wladimir Putin, Javier Milei |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:308047 |
By: | Jesske, Birgit (Infas); Schulz, Sabine (Infas); Gerber, Vincent (Infas) |
Abstract: | "Vor dem Hintergrund der besonderen Zusammensetzung der Personen mit SGB-II-Bezug werden im PASS alle Nationalitäten berücksichtigt und auch fremdsprachige Befragungen durchgeführt. Zu Beginn waren die Erhebungssprachen auf Russisch und Türkisch begrenzt. Seit Welle 10 wurde auf die gesonderte Bereitstellung eines türkischsprachigen Erhebungsinstruments verzichtet, da die Befragungen in türkischer Sprache in den Haushalten nur noch in sehr wenigen Fällen notwendig waren. Dafür wurde aufgrund der verstärkten Flüchtlingszuwanderung seit 2014 aus Syrien und dem Irak, die Haushalte seit Welle 10 auch auf Arabisch befragt. In Welle 17 wurde aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Grundgesamtheit der SGB-II-Haushalte Ukrainisch als weitere Erhebungssprache hinzugenommen, um dem seit Frühjahr 2022 verstärkten Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine gerecht zu werden. Mit der Erweiterung der Erhebungssprache wird im PASS sichergestellt, dass anerkannte Flüchtlinge aus den häufigsten Herkunftsländern im Rahmen der jährlichen Auffrischungsstichproben der Grundsicherungsempfänger erreicht und dann auch im Panel weiterverfolgt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; IAB-Open-Access-Publikation ; Bedarfsgemeinschaft ; Befragung ; Datengewinnung ; Datenqualität ; Geflüchtete ; Fragebogen ; Methodenliteratur ; Interviewereffekt ; Stichprobe ; 10.5164/IAB.PASS-SUF0623.de.en.v1 ; IAB-Haushaltspanel ; 2014-2023 |
Date: | 2024–11–13 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfme:202405(de) |
By: | Stockhausen, Maximilian |
Abstract: | Kinder und Jugendliche stehen unter einem besonderen Schutz in unserer Gesellschaft, und es existiert ein breiter gesellschaftlicher Konsens darüber, Kinder- und Jugendarmut möglichst zu vermeiden. Armut grenzt von gesellschaftlicher Teilhabe aus und beschränkt Kinder in ihren körperlichen und geistigen Entwicklungsmöglichkeiten. Früh entstehende Nachteile können sich auf das gesamte spätere Leben negativ auswirken, weshalb frühkindliche Investitionen aus ökonomischer Sicht am effizientesten sind. Die Frage, in welchem Umfang Kinder und Jugendliche von Armut betroffen sind, ist jedoch nicht einfach zu beantworten, da es einerseits sehr unterschiedliche Konzepte des Armutsbegriffs gibt, und die Frage andererseits untrennbar mit den verfügbaren Ressourcen der Eltern verbunden ist, zu denen nicht allein das Einkommen zählt. Gleichzeitig übernimmt der Staat fürsorgliche Leistungen für Kinder und ihre Familien, indem er beispielsweise finanzielle Hilfe durch das Kindergeld leistet oder Kinderbetreuungsmöglichkeiten organisiert. Durch diese Unterstützung sollen die Eltern in die Lage versetzt werden, erwerbstätig zu sein und ein auskömmliches Einkommen für die Familie zu erzielen. Zusätzlich verfolgt der Staat das Ziel, bestehende Nachteile zwischen den Familien zu verringern, um möglichst ähnliche Startchancen für alle Kinder zu gewährleisten - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Somit entscheidet das Zusammenspiel aus elterlichen Ressourcen und staatlichen Fürsorgeleistungen darüber, wie die Lebensbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder in Deutschland ausfallen und damit auch über das Ausmaß der Kinderarmut. |
Keywords: | Kinderarmut, Politikberatung, Mecklenburg-Vorpommern |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:308033 |
By: | Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | In ihrem Entwurf für einen Nachtragshaushalt wendet die Landesregierung erstmals und teilweise rückwirkend eine Konjunkturbereinigung an. Wenngleich dieser verspätete Ansatz verwundern mag, ist eine Konjunkturbereinigung dringend geboten. Entsprechende prozyklische Haushaltskürzungen wären keine Alternative. Die Landesregierung sollte den Aufruf der Landeshaushaltsordnung zur regelmäßigen wissenschaftlichen Überprüfung des Verfahrens ernst nehmen und überprüfen, ob andere Verfahren wie zum Beispiel Steuertrendverfahren dem derzeit verwendeten Bundesverfahren überlegen sind. Hält man an der Bundesmethode fest, so wäre zu überlegen, ob man dem Land nicht die Budgetsemielastizität der Kommunen zuschlagen und gleichzeitig eine Konjunkturkomponente in den kommunalen Finanzausgleich einführen könnte. Die Konjunkturbereinigung ist darüber hinaus wichtig, um eine konjunkturgerechte Tilgung zu gewährleisten. Sie sollte immer in die Haushaltsaufstellung einbezogen werden. Bei der Konjunkturbereinigung handelt es sich nicht um eine diskretionäre Maßnahme, sondern es wird lediglich zugelassen, dass die automatischen Stabilisatoren wirken. In der aktuellen Situation, in der Deutschland vor großen Umbrüchen steht, die erhebliche staatliche Investitionsausgaben erfordern, geht es jedoch nicht nur um die Konjunkturbereinigung. Die Schuldenbremse braucht grundlegende Reformen. Entsprechend wurden in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Reformvorschläge vorgelegt. Die Landesregierung sollte sich im Bundesrat für eine Reform der Schuldenbremse einsetzen. |
Keywords: | Nordrhein-Westfalen, Landeshaushalt, Schuldenbremse, Konjunkturbereinigung |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:179-2024 |
By: | Schulze, Meike; Schrolle, Mark |
Abstract: | Saudi-Arabien tritt entschlossen und finanzstark in den geopolitischen Wettbewerb um mineralische Rohstoffe ein. Im Rahmen der Vision 2030 sollen die lokale Weiterverarbeitung und die industrielle Wertschöpfung gestärkt werden. Derzeit verschafft sich Saudi-Arabien mineralische Rohstoffe durch internationale Beteiligungen und Abnahmeverträge, und langfristig soll auch der heimische Bergbau ausgeweitet werden. Viele Vorhaben befinden sich noch in der Konzeptionsphase. Für die Verwirklichung seiner Pläne ist Saudi-Arabien auf internationale Partner angewiesen. Als geopolitisch "neutrales Bindeglied" zwischen den Großmächten sucht das Königreich die Annäherung an China, tritt zugleich aber in direkte Konkurrenz zur Volksrepublik. Parallel bietet sich Saudi-Arabien dem Westen als Partner für die Rohstoffdiversifizierung an. Für die EU erscheint eine Kooperation mit Saudi-Arabien als Option, um die eigene Rohstoffversorgung zu sichern - doch wichtige Grundvoraussetzungen für eine strategische Partnerschaft sind bisher nicht erfüllt. |
Keywords: | Saudi-Arabien, mineralische Lieferketten, Diversifizierung, Vision 2030, Staatsfonds, PIF, Minerals Security Partnership, MSP, IGF, EITI |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:306284 |
By: | Kölschbach Ortego, Axel; Steitz, Janek |
Abstract: | Der Übertragungsnetzausbau erfordert eine Verdreifachung der Netzinvestitionen und wird zu steigenden Netzkosten von heute 10 auf rund 30 Mrd. Euro bis 2045 führen. Die Übertragungsnetztbetreiber haben einen Eigenkapital-Engpass und können den Eigenkapitalbedarf von etwa 70 Mrd. Euro bis 2045 im derzeitigen Regulierungsumfeld nicht ausschließlich über den Markt mobilisieren, was bereits zu Rating-Herabstufungen geführt hat. Mithilfe eines Risikomodells schätzen wir, dass in der regulatorischen Eigenkapital-Verzinsung ein zusätzlicher Risikoaufschlag von 2 bis 2, 5 % nötig ist, um hinreichend Eigenkapital über den Markt zu mobilisieren. Durch diese Anpassung würden Netzmehrkosten bis 2080 von etwa 75 Mrd. Euro entstehen, jährlich bis zu 1, 6 Mrd. Euro. Steigende Netzentgelte wären die Folge. Ein Amortisationskonto ist indes keine attraktive Lösung, denn das Netzinvestitionsprofil erlaubt nur bedingt Kostenglättung und wäre zudem sehr teuer für den Staat (bis zu 20 Mrd. Euro bis 2065). Daher schlagen wir Bundesbeteiligungen an den Übertragungsnetzbetreibern vor, um die Engpässe beim Eigenkapital zu entschärfen und Kosten zu senken. Dazu stellt der Bund frisches Eigenkapital für die vier Übertragungsnetzbetreiber bereit und bündelt Beteiligungen in der KfW oder einer staatlichen Energieinfrastrukturgesellschaft (EIG). Gewinne dieser EIG - abzüglich der Zinskosten für Bundesanleihen - werden verwendet um Netzentgelte zu bezuschussen. So werden die niedrigen Finanzierungskosten des Bundes für den Netzausbau genutzt. Wenn sich der Bund mit 50 % beteiligt, könnten bis 2080 100 Mrd. Euro eingespart werden und die Netzentgelte würden um 10 % sinken. Außerdem ist eine kreditfinanzierte Bereitstellung des Eigenkapitals als finanzielle Transaktion im Rahmen der Schuldenbremse und der EU-Regeln möglich. Auch die Schuldenquote stiege nur geringfügig. |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dzimps:307985 |
By: | Kluge, Janis |
Abstract: | Die Militärausgaben Russlands werden 2025 erneut beträchtlich wachsen. Sowohl die Rüstungsproduktion als auch die Rekrutierung neuer Soldaten erfordern immer größere Anstrengungen. In Teilen der russischen Wirtschaft hat die hohe staatliche Nachfrage in den vergangenen zwei Jahren einen Kriegsboom ausgelöst. Die Einkommen sind stark gestiegen, und es herrscht Aufbruchstimmung. Aufgrund des Arbeitskräftemangels und der westlichen Sanktionen ist das Wirtschaftswachstum im Laufe dieses Jahres jedoch zum Erliegen gekommen, während sich eine hartnäckige Inflation eingestellt hat. Die Zentralbank kämpft mit hohen Zinsen gegen die Preisspirale an, was die Wirtschaft bremst, die Inflation aber noch nicht dämpfen konnte. Mit Blick auf das Jahr 2025 trüben sich die Konjunkturaussichten weiter ein, wodurch Russland krisenanfälliger wird. Neue Sanktionen oder auch ein niedrigerer Ölpreis könnten eine Rezession in Gang setzen. |
Keywords: | Russland, Wirtschaft, Kriegsboom, Arbeitskräftemangel, Preissteigerungen, Inflation, Steuererhöhungen |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:307113 |
By: | Knapp, Nadine; Koch, Anne |
Abstract: | Im Juni 2022 veröffentlichte der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) die "Action Agenda on Internal Displacement". Sie zielt darauf ab, den Umgang mit Binnenvertriebenen grundlegend zu reformieren. Dafür ist zum einen der Schwerpunkt von kurzfristiger humanitärer Hilfe hin zu mehr entwicklungsorientierten Ansätzen zu verlagern; zum anderen müssen vor allem die direkt betroffenen Regierungen bei der Suche nach dauerhaften Lösungen stärker einbezogen werden. Mit der Umsetzung des Aktionsplans wurde ein UN-Sonderberater betraut. Er hat in den vergangenen zwei Jahren positive Entwicklungen in einzelnen Ländern angestoßen und zu einer besseren Koordinierung der mit Binnenvertreibung befassten UN-Organisationen beigetragen. Über das Mandat des Sonderberaters hinaus, das zum Jahresende ausläuft, gilt es diese Fortschritte zu sichern. Zu diesem Zweck sollte Deutschland sich unter anderem für nachhaltige Governance-Strukturen einsetzen und dafür werben, dass Binnenvertreibung systematisch in der Entwicklungs- und Klimafinanzierung berücksichtigt wird. |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:306285 |
By: | Scholz, Tobias |
Abstract: | Beim BRICS-Gipfel im russischen Kasan kam es diesen Oktober einmal mehr zur innigen Umarmung zwischen dem indischen Premierminister Narendra Modi und Russlands Machthaber Wladimir Putin. Seit im Februar 2022 die russische Vollinvasion in der Ukraine begonnen hat, gelten die engen Beziehungen zwischen Neu-Delhi und Moskau im Westen als Hindernis für eine internationale Isolation des Aggressorstaats. Doch haben die Bemühungen westlicher Staaten, Indiens Abhängigkeit von Russland durch eigene Initiativen zu reduzieren, nur durchwachsene Ergebnisse erzielt. Insbesondere Indiens rasant ansteigende Importe von günstigem russischem Rohöl verdeutlichen, dass Neu-Delhi gegenüber Moskau primär eigene Interessen verfolgt. Indien sieht in Russland einen vertrauenswürdigen Partner, weshalb die deutsche Indien-Politik sich nicht der falschen Hoffnung hingeben sollte, das Land werde sich von Russland abwenden. |
Keywords: | Indien, Russland, indisch-russische Beziehungen, Premierminister Narendra Modi, Rüstungskooperation, Energiepolitik, deutsche und europäische Indien-Politik, indisch-chinesische Rivalität |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:307111 |
By: | Ballbach, Eric J. |
Abstract: | Die Entsendung mehrerer Tausend nordkoreanischer Soldaten nach Russland stellt nicht nur eine bedeutende Eskalation und Ausweitung des russischen Krieges gegen die Ukraine dar, sondern signalisiert den Übergang zu einer neuen Ebene der russisch-nordkoreanischen Verteidigungskooperation. Diese zunehmende Verflechtung der Sicherheitsdynamiken in Europa und im Indo-Pazifik hat weitreichende Implikationen für beide Regionen. Darauf muss Europa reagieren, etwa durch verstärkte Unterstützung der Ukraine, vertiefte nachrichtendienstliche Kooperation mit Südkorea und verbesserte Szenarienplanung. |
Keywords: | Ukraine, Südkorea, Indo-Pazifik, National Intelligence Service, NIS, Kim Jong Un, Mark Rutte, Oleksandr Syrskyi, Sergei Lawrow, Hong Jang-won, Denuklearisierung |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:307110 |
By: | Steinberg, Guido |
Abstract: | Mehrere jihadistische Anschläge haben in den letzten Monaten gezeigt, dass sich die Gefahr durch islamistische Terroristen in Europa verschärft. Die meisten "erfolgreichen" Attentate wurden von Einzeltätern verübt, die über keine oder nur schwache Verbindungen zu Organisationen wie dem "Islamischen Staat" (IS) verfügten, sich aber von seiner Propaganda hatten inspirieren lassen. Es ist ein Indiz für die Fragmentierung des jihadistischen Milieus und die Schwäche jihadistischer Organisationen, dass sie auf Einzeltäter setzen müssen, die meist nur begrenzten Schaden anrichten. Um die Wirksamkeit von Anschlägen zu erhöhen, versuchen Gruppierungen wie der IS, potentielle Terroristen einzeln oder in Gruppen bei der Planung, Organisation und Durchführung der Aktionen virtuell anzuleiten. Bisher wurden diese Versuche meist vereitelt, doch Organisationen wie der IS Khorasan sind in den letzten Jahren erstarkt. Setzt sich dieser Trend fort, dürfte die Bedrohung weiter steigen. Einzeltäteranschläge werden dann wieder nur eine unter mehreren Operationsweisen sein. Die wachsende Gefahr erfordert eine rasche und umfassende Stärkung der deutschen Terrorismusabwehr. |
Keywords: | Terrorismus, Islamismus, Jihadismus, Einzeltäter, "Islamischer Staat", IS Khorasan, al-Qaida, Migrationspolitik, Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime (JNIM) |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:306291 |
By: | Kuttig, Julian; Wagner, Christian |
Abstract: | Die von Nobelpreisträger Mohammed Yunus geführte Übergangsregierung in Bangladesch steht vor einer Herkulesaufgabe. Sie soll das demokratische System gemäß den Vorstellungen der unterschiedlichen politischen Strömungen, die an der Regierung teilhaben, reformieren. Ein Ziel ist es, eine erneute parteipolitische Instrumentalisierung staatlicher Institutionen zu verhindern und somit die Grundlage für eine neue politische Kultur zu legen. Des Weiteren muss die Regierung die wirtschaftliche Krise bewältigen. Und schließlich muss sie ihre außenpolitischen Interessen definieren und die Beziehungen zu Akteuren wie Indien, den USA, China und Russland neu austarieren. Deutschland und Europa muss daran gelegen sein, dass die Reformen die Unabhängigkeit der demokratischen Institutionen in dem muslimischen Land stärken und die sozialen Errungenschaften, zum Beispiel bei der Frauenförderung, bewahrt werden. |
Keywords: | Awami-Liga, AL, Sheikh Hasina, Khaleda Zia, Ziaur Rahman, Tarique Rahman, Mujibur Rahman, Sheikh Rehana, Sajeeb Wazed Joy, Saima Wazed.Students against Discrimination, SAD, Bangladesh Nationalist Party, BNP, Jamaat-e-Islami, JI, Muhammad Yunus, Grameen Bank, South Asia Association for Regional Cooperation, SAARC, Bay of Bengal Initiative for Multi-Sectoral Technical and Economic Cooperation, BIMSTEC |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:307114 |
By: | Kapeller, Jakob; Klann, Niklas; van Treeck, Till |
Abstract: | Dieser Beitrag untersucht die strukturellen Schwächen ökonomischer Wissenstests hinsichtlich ihrer oft implizit normativen und politisch einseitigen Grundannahmen. Es wird die Frage nach der Objektivität ökonomischen Wissens gestellt und hinterfragt, inwiefern Wissenstests ideologisch geprägt sind. Durch die Analyse von Beispielen wird aufgezeigt, dass dominante ökonomische Lehrbuchannahmen unkritisch übernommen werden und potenziell zu politischen Verzerrungen und normativen Biases führen. Abschließend plädiert der Beitrag für eine "Pluralisierung" der ökonomischen Fragen, indem unterschiedliche theoretische Perspektiven integriert werden, um ein differenzierteres Bild ökonomischer Zusammenhänge und Bewertungsfragen zu ermöglichen und anhand von drei pluralen Beispielfragen zu erproben. |
Keywords: | Sozioökonomische Bildung, ökonomisches Wissen, Wissenstests, Socioeconomic Education, Economic Knowledge, Knowledge Tests |
JEL: | A11 A12 A13 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifsowp:308063 |
By: | Heider, Florian; Schlegel, Jonas |
Abstract: | Eine oft vernachlässigte Dimension in der aktuellen Debatte zur Schuldenbremse ist die zentrale Rolle deutscher Staatsanleihen als sichere Vermögenswerte ("Safe Assets") für stabile Finanzmärkte. Deutsche Staatsanleihen sichern Finanztransaktionen ab und wirken in Krisenzeiten als stabilisierender Anker. Die Schuldenbremse führt jedoch zu einer künstlichen Verknappung dieser essenziellen Güter und gefährdet damit die Funktionsfähigkeit des Finanzsystems. Deutsche Staatsschulden stellen in diesem Fall keine Belastung dar, sondern dienen als Grundlage für stabile Finanzmärkte und eine effiziente Liquiditätsverteilung. Die Lücke, die fehlende deutsche Staatsanleihen in den Finanzmärkten hinterlassen, wird zunehmend durch US-Staatsanleihen geschlossen, wodurch Risiken anderer Staaten in die EU importiert und die Safe-Asset-Prämie US-amerikanischen statt deutschen Steuerzahlern zugutekommt. Um dies zu verhindern, Deutschlands Rolle als Stabilitätsanker im Euroraum zu festigen und somit die europäische Souveränität zu stärken, ist eine flexiblere Schuldenbremse notwendig, die die Emission sicherer Vermögenswerte ermöglicht und fördert. |
Keywords: | Safe Assets, Schuldenbremse, Repos, Staatsverschuldung |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:safepl:308090 |
By: | Shariatmadari, Atefeh |
Abstract: | Die Verfasserin hat bereits in ihrer Dissertation mit dem Titel „Geschäfte mit Nahestehenden: Eine grundsätzliche Lösung für das Außensteuer-, Handels- und Gesellschaftsrecht - Unter besonderer Berücksichtigung von BEPS Bericht 8 und des Wettbewerbsrechts“ historisch untersucht, auf welcher Grundlage auf den international agierenden Konzern geblickt wird. Hierbei hat sie zwei maßgeblich unterschiedliche Sichtweisen herausgearbeitet, die sich insbesondere im Wettbewerbsrecht auswirken. Die Heimatstaaten international agierender Konzerne vertreten den funktionalen Unternehmensbegriff, der das Konzernprivileg zur Folge hat. Die Expertensicht lehnt diesen funktionalen Unternehmensbegriff und das Konzernprivileg hingegen ab. In Anbetracht des Urteils des EuGH in der Sache Google Search (Shopping) stellt sich nunmehr die Frage, inwiefern die Expertensicht im Vordringen begriffen ist. Denn auch wenn dies nicht augenfällig ist, hat der EuGH möglicherweise erstmals in einem Fall, in dem nicht ein ehemaliges Staatsunternehmen eine marktbeherrschende Stellung innehat, die Tür ein Spalt weit für die Sichtweise geöffnet, die den funktionalen Unternehmensbegriff und das Konzernprivileg ablehnt. |
Abstract: | In her dissertation the author has already historically examined the basis on which multinational corporations are looked at. In doing so, she has identified two significantly different perspectives that have a particular impact on competition law. The homecountries of multinational corporations represent the functional corporate concept, which results in corporate privilege. The expert view, however, rejects this functional corporate concept and the group privilege. In view of the ECJ ruling in the Google Search (Shopping) case, the question now arises to what extent the expert view is gaining ground. Even if this is not obvious, the ECJ may have opened the door a crack for the view that rejects functional corporate concept and group privilege for the first time in a case in which not a former state-owned company hold a dominant position. |
Keywords: | Google Search (Shopping), Funktionaler Unternehmensbegriff, Kartellrecht, Konzern, Multinationales Unternehmen, Multinationaler Konzern, Selbstbevorzugung, Artikel 102 AEUV |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:306247 |
By: | Diedenhofen, Magdalena; Rößle, Kathrin |
Abstract: | In dieser Arbeit wird die Performance der wertvollsten Marken weltweit analysiert. Dazu werden die "Best Global Brands 2023" des Interbrand-Rankings in Bezug auf den Umsatz, den EBIT, die Marktkapitalisierung, einem 1-EUR-Investment sowie den ESG Scores untersucht. Es zeigt sich, dass ein Investment in die wertvollsten Unternehmen finanziell lohnenswerter gewesen wäre, als ein Investment in den MSCI World. Zudem verdeutlichen die Ergebnisse, dass die Branchen mit den höchsten durchschnittlichen Markenwerten, wie beispielsweise Retail und Technologie, auch hinsichtlich der finanziellen Performance sehr gut abschneiden, jedoch bei der ESG-Performance im Vergleich zu den weiteren Branchen nur durchschnittliche Ergebnisse erzielen. Grundsätzlich weisen die ESG-Scores der wertvollsten Marken im Durchschnitt deutlich geringere Werte als bei-spielsweise die DAX-Unternehmen auf. |
Keywords: | ESG-Score, Markenwert, finanzielle Performance |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rpaebs:308039 |
By: | Kawalec, Sandra (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Promberger, Markus (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Standardized Competency Assessment Procedures are intended to capture and document professional competencies with the goal of facilitating integration into the labor market. In particular, individuals with informally acquired expertise, such as long-term unemployed persons, low-skilled workers and migrants, who lack corresponding certificates, can benefit from testing and subsequent certification to ease their entry into the labor market, career change, or identification of further training needs. The research project "Competency Assessment Procedures in Employment Services, " funded by the Federal Ministry of Labor and Social Affairs (BMAS), investigates the significance of competency tests in supporting job search and placement processes. Of particular interest is how procedures for validating professional knowledge are used in employment services, the experiences made, and the opportunities and challenges perceived. The core of the research focused on the standardized, computer-based MySkills test, which was implemented in employment agencies and job centers across Germany from 2017 to 2022. This test, available in 12 languages, aimed to assess whether job seekers possess the competencies outlined in the training regulations of 30 selected professions. In practice, the test was used cautiously. Employment counselors relied on established alternatives for assessing and recording the competencies of job seekers. This research report outlines which practically relevant competency assessment procedures are used in employment services of the Federal Employment Agency, what goals they pursue, the methods underlying them, how they are organizationally embedded, and the corresponding case numbers. In addition, the practical use of these procedures is analyzed, and conclusions are drawn regarding the importance of such testing procedures within the Federal Employment Agency. The data basis includes document analyses as well as 53 qualitative, guideline-based interviews with experts involved in the development, implementation, and application of the test procedures. Employment counselors have different tools and methods at their disposal to capture the knowledge and skills of job seekers, depending on their individual life circumstances. In the career orientation phase, these tools include "Abenteuer Berufe", "Gesucht-gefunden: ICH!, " "Check-U, " "Studiencheck", "Berufswahltest", and study-related counseling tests. In adult education or professional reorientation, only two relevant procedures are used: "New Plan" and occupational suitability diagnostics at the Occupational Psychology Service (BPS). For validating informally acquired professional knowledge, tools such as MySkills, Valikom, Check.work, as well as measures with an employer (MAG) and measures with a training provider (MAT) can be applied. These procedures differ not only in terms of target groups and objectives but also in their methods. In career orientation and professional (re)orientation, so-called potential analyses are carried out. The goal here is personal self-assessment, the uncovering of competencies that have remained unconscious, and reflecting on one’s strengths and weaknesses. In contrast to potential analyses, the test procedures used in validating professional knowledge are demand analyses. These are designed to check whether the primarily informally acquired skills and competencies meet the requirements of a profession, with the outcome being a certification. When considering the practical use of the instruments, it becomes clear that the procedures presented here for competency assessment are predominantly used in the fields of career orientation and professional reorientation. Demand-oriented tests, which compare existing professional knowledge with the specific demands of a job, show low usage rates in practice and often face difficulties. These include the fact that the defined client base often does not fall within the jurisdiction of the responsible placement and counseling professionals. Even if such clients are identified, they do not always meet the requirements for participation (minimum age, relevant work experience, or language skills). Additionally, motivation to participate is often low. Reasons for this include test anxiety, long test duration, and the priority of quickly reentering employment over taking a test. Another issue is the interpretation and usability of the results. Employment counselors prefer established test instruments like employer-based and training-provider-based measures, as these provide more reliable and credible assessments due to practical testing of competencies and evaluation by professional experts. However, these measures are used primarily to check whether the individual meets the prerequisites for further training measures, not as tools for validating informal professional knowledge per se. The validation of informally acquired competencies is still not a relevant practice in employment services. In light of the legal anchoring of the Vocational Education and Training Validation and Digitization Act (BVaDiG) in the Vocational Training Act, the Federal Employment Agency should address the current barriers to using such test procedures and develop appropriate strategies to enable validation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | IAB-Open-Access-Publikation |
Date: | 2024–12–30 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202426 |
By: | Schwebel, Franziska; Bayerlein, Michael; Villarreal, Pedro A. |
Abstract: | In zahlreichen Ländern kam es jüngst durch restriktivere Regelungen von Schwangerschaftsabbrüchen zu einer Schwächung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR). Diese legislativen Entwicklungen auf nationaler Ebene spiegeln sich in Diskussionen in internationalen Foren wider, da sie menschenrechtliche Standards und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen berühren. Während Deutschland sich stets für den weitreichenden Schutz von SRGR ausspricht, fällt auf, dass sich die Bundesregierung für die inhaltliche Ausgestaltung dieses Rechtekomplexes in internationalen Foren wenig konkret engagiert. Dieser Ansatz der diplomatischen Zurückhaltung birgt die Gefahr, dass den Gegner:innen eines extensiven Verständnisses von SRGR, seien es Regierungen, Organisationen oder Einzelpersonen, ein Einfallstor für die Aushöhlung des Konzepts geboten wird. Wenn die deutsche Bundesregierung ihren internationalen Einsatz für Menschenrechte und individuelle Freiheiten auch in der globalen Gesundheit verfolgen will, ist ein aktiveres Eintreten geboten. |
Keywords: | exuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, SRGR, International Conference on Population and Development, Geschlechteridentität, Reproduktion, Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung, Genderinklusivität, Müttersterblichkeit, Norm-Spoiling, Mexico City Policy, Weltfrauenkonferenz, Beijing Declaration and Platform for Action, Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women, CEDAW, Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, IPwskR, WHO-Exekutivrat, Weltgesundheitsversammlung, C-Fam, Muskoka-Fonds, Norm-spoiling |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:307115 |
By: | Röhl, Klaus-Heiner; Scheufen, Marc |
Abstract: | Die Innovationsherausforderungen für Industrieunternehmen nehmen in ihrer Komplexität zu. Neben der Produktentwicklung steigen die Anforderungen an elektronische Hard- und Software, Vernetzung und Automatisierung, den Einsatz Künstlicher Intelligenz sowie Nachhaltigkeit. Diese Herausforderungen zeigen sich in der Automobilindustrie in besonderer Weise. Kooperationen mit Start-ups, die auf die jeweiligen Technologien spezialisiert sind, können deshalb einen hohen Beitrag zur Problemlösung und Innovationsbeschleunigung leisten. Dieser IW-Report wertet eine Befragung von Unternehmen der Automobilbranche und technologieorientierten Start-ups aus, um ihr Kooperationsverhalten und die gemeinsam bearbeiteten Innovationsfelder zu analysieren. Wie bereits im Vorjahr wurden hierzu durch den VDA etablierte Unternehmen des Automobilbereichs nach ihren Start-up-Kooperationen befragt. Erstmals betrachtet die diesjährige Studie zudem die Start-up-Seite. Im Vergleich zum Vorjahr (60%) zeigt die diesjährige Befragung mit 50% eine geringere Kooperationsbeteiligung der etablierten Unternehmen an, was sicherlich auch in der gesamtwirtschaftlichen Lage und der Transformation in der Automobilindustrie begründet liegt. |
Abstract: | The innovation challenges facing industrial companies are becoming increasingly complex. In addition to industrial product development, the requirements for electronic hardware and software, networking and automation, the use of artificial intelligence as well as CO2 savings and sustainability are increasing. This bundle of innovation challenges is particularly evident in the automotive industry. Cooperation with innovative companies that specialize in the respective technologies can therefore make a significant contribution to accelerate innovation. This IW report evaluates a survey of companies in the automotive industry and technology-oriented start-ups in order to analyze their cooperation behavior and the f innovation topics dealt with in cooperations. Half of the established companies and over 90% of start-ups have entered into such collaborations. Access to new technologies and increasing innovative capacity are the most important cooperation goals on the corporate side. On the start-up side, the creation of synergies and the strengthening of the company's reputation dominate. Joint work on projects and prototypes with start-ups is the most important form of cooperation, ahead of purchasing services. It is clear that scarce human and financial resources, doubts about the longevity of the start-up partner and different implementation speeds are the biggest obstacles to cooperation. Target-oriented events organized by associations and business development agencies as well as AI-supported contact exchanges could facilitate the initiation of contacts in order to facilitate more innovation-oriented collaborations. |
Keywords: | Kfz-Industrie, Unternehmenskooperation, Mittelständische Industrie, Unternehmensgründung, Innovation, Befragung, Deutschland |
JEL: | L14 L23 L26 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:308060 |
By: | Dilger, Alexander |
Abstract: | Die Zahl der Studierenden hat in Deutschland ihren Höhepunkt überschritten und dürfte zukünftig weiter abnehmen wie schon länger die Jahrgangsstärke und inzwischen auch die Studierneigung. Für die Hochschulen verschärft das den Wettbewerb und sie müssen sich vermehrt um ihre aktuellen und zukünftigen Studierenden bemühen. Die Studierenden profitieren davon, doch politisch schwindet ihr Einfluss und drohen Kürzungen der staatlichen Mittel für Hochschulen, die deshalb effizienter eingesetzt werden sollten. |
Abstract: | The number of students in Germany has passed its peak and is likely to continue to fall in the future, as has been the case for some time with the number of students per year and now also with the willingness to study. This means that competition is increasing for universities and they have to make more efforts to attract their current and future students. The students benefit from this, but politically their influence is waning and there is a threat of cuts in state funding for universities, which should therefore be used more efficiently. |
Keywords: | Demographie, Hochschule, Student, Studienfach, Wettbewerb |
JEL: | I23 I28 J11 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:308081 |
By: | Schrader, Klaus |
Abstract: | Im Jahr 2023 waren die Vereinigten Staaten, nach den Niederlanden und Belgien, mit einem Anteil von mehr als 8 Prozent der drittwichtigste Exportmarkt Schleswig-Holsteins. Es wird gezeigt, dass damit das Gewicht der US-Exporte in Schleswig-Holstein geringer ist als im Bundesdurchschnitt und in der Mehrzahl der anderen Bundesländer. Auf Branchenebene ist die Abhängigkeit vom US-Export in Schleswig-Holstein jedoch zum Teil wesentlich größer. Für die wirtschaftliche Relevanz des intensiveren US-Geschäfts kommt es allerdings auf das wirtschaftliche Gewicht der einzelnen Branchen an. Es wird die Schlussfolgerung gezogen, dass aufgrund des ungenutzten Exportpotentials auf den US-Märkten sowie aufgrund der geopolitischen Nähe zu den Vereinigten Staaten auch aus schleswig-holsteinischer Sicht ein neuer Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA wünschenswert ist. |
Abstract: | In 2023, the United States was Schleswig-Holstein's third most important export market, after the Netherlands and Belgium, with a share of more than 8 percent. The analysis reveals that the weight of US exports in Schleswig-Holstein is lower than the national average and in the majority of other federal states. At sector level, however, the dependence on US exports in Schleswig-Holstein is much greater in some cases. However, the economic relevance of the more intensive US business depends on the economic weight of the individual sectors. It is concluded that, due to the untapped export potential in the US markets and the geopolitical proximity to the United States, a new attempt at a free trade agreement with the USA is also desirable from Schleswig-Holstein's perspective. |
Keywords: | Internationaler Handel, USA, Schleswig-Holstein, Bundesländer, Deutschland, International Trade, USA, Schleswig-Holstein, Federal States, Germany |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:308088 |
By: | Niehues, Judith; Stockhausen, Maximilian |
Abstract: | Die Coronapandemie, die Energiepreisekrise und die damit einhergehenden hohen Inflationsraten haben ihre Spuren hinterlassen. Die bis zu Beginn des Jahres 2023 sinkenden Reallöhne haben einen Teil der Reallohnzuwächse der Vorjahre aufgezehrt: Im Jahresdurchschnitt 2023 lag der Reallohnindex auf dem Niveau von 2015. Einkommensbetrachtungen auf Basis von Haushaltsbefragungsdaten deuten darauf hin, dass auch bei einem Blick auf die verfügbaren Einkommen die Auswirkungen der hohen Inflationsraten nicht gänzlich ausgeglichen wurden. Während sich in den 2010er Jahren vor der Coronapandemie merkliche Steigerungen bei den realen Nettoäquivalenzeinkommen gezeigt haben, sind sie in den letzten Jahren leicht rückläufig. Nach Maßgabe der Befragung "Leben in Europa" (EU-SILC) sank das reale Medianeinkommen zwischen 2020 und 2022 um 4, 4, Prozent, im Mikrozensus reduzierte es sich zwischen 2021 und 2023 um 3, 6 Prozent. Wenngleich der Staat durch erhöhte Transferleistungen und umfangreiche Entlastungspakte die finanziellen Belastungen der Haushalte merklich abgefedert hat, zeigen sich die Krisenauswirkungen auch in der Wahrnehmung der Haushalte. Während in einer Befragung im Sommer 2020 noch über die Hälfte der Befragten angaben, dass sie sehr gut oder gut mit ihrem Haushaltseinkommen zurechtkommen, gaben dies in vergleichbaren Befragungen in den Jahren 2023 sowie 2024 nur noch knapp 38 Prozent der Befragten an. Rund ein Viertel äußerte, dass sie relativ schlecht, schlecht oder sehr schlecht mit ihrem Einkommen zurechtkommen [...] Zwar ist die Erfassung von Vermögen typischerweise von größeren Unsicherheiten begleitet als die Abfrage von Einkommen. Durch den jeweils mehrjährigen Erhebungsmodus waren die verfügbaren Vermögensbefragungen jedoch weniger von Zeitreihenbrüchen betroffen. So zeigt sich auf Basis der verfügbaren Datensätze mit Informationen zu den Vermögen der privaten Haushalte, dass sich die Vermögensungleichheit in den vergangenen Jahren nicht erhöht hat, sondern die entsprechenden Kennziffern nach der Finanz- und Wirtschaftskrise eher eine leicht rückläufige Entwicklung nachzeichnen. Deutschland kennzeichnet sich durch ein hohes Ausmaß an sozialstaatlicher Absicherung, einer im europäischen Vergleich (etwas) unterdurchschnittlichen Einkommensungleichheit sowie gleichzeitig einer überdurchschnittlichen Vermögensungleichheit - mit diesem Muster ähnelt es vor allem der Gruppe der skandinavischen Staaten. |
Abstract: | The coronavirus pandemic, the energy price crisis and the associated high inflation rates have left their marks. The fall in real wages up to the beginning of 2023 has offset some of the real wage growth of previous years: on average for 2023, the real wage index was at the same level as in 2015. Income analyses based on household survey data indicate that the effects of the high inflation rates have not been fully compensated for when looking at disposable income either. While there were noticeable increases in real net equivalent incomes in the 2010s, they have fallen slightly in recent years. According to the EU-SILC, real median income fell by 4.4 percent between 2020 and 2022, while in the Mikrozensus it fell by 3.6 percent between 2021 and 2023. Although the state has cushioned the financial burden on households through increased transfer payments and extensive relief packages, the effects of the crisis are also reflected in households' perceptions. While more than half of respondents in a survey in summer 2020 stated that they were getting along very well or well with their household income, only just under 38 percent of respondents in comparable surveys in 2023 and 2024 said the same [...] Due to multi-year survey modes, the available wealth surveys were less affected by breaks in time series. Based on the available data sets with information on the wealth situation of private households, it can be seen that wealth inequality has not increased in recent years, but rather that the corresponding indicators show a slight downward trend following the financial and economic crisis. Germany is characterized by a high level of welfare state protection, (slightly) below-average income inequality compared to the rest of Europe and above-average wealth inequality - a pattern that makes it particularly similar to the Scandinavian countries. |
Keywords: | Inflation, Einkommenseffekt, Vermögenseffekt, Umverteilung, Deutschland |
JEL: | D31 I32 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:308061 |
By: | Bellmann, Charlotte; Köchling, Anne Gerlind; Reif, Julian; Eisenstein, Bernd |
Abstract: | Die traditionelle Erfolgsmessung im Tourismus, die primär auf ökonomischen Indikatoren basiert, wird den vielseitigen persönlichen und gesellschaftlichen Effekten des Tourismus zunehmend nicht gerecht. Dieser Beitrag bietet einen Überblick zu den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Auswirkungen von Urlaubsreisen auf die Erholung, die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden von Urlaubsreisenden und stellt damit die sozialen Wertedimensionen des Tourismus in den Mittelpunkt. Mittels einer iterativsequentiellen Literaturrecherche wurden der aktuelle Forschungsstand analysiert, theoretische Grundlagen integriert und zukünftige Forschungsbedarfe herausgearbeitet. Die Ergebnisse belegen die vielfältigen positiven Effekte von Urlaubsreisen, darunter Stressreduktion, Wiederherstellung von Ressourcen, Verbesserung der Gesundheit sowie die Förderung des subjektiven Wohlbefindens in seiner hedonistischen und eudaimonischen Dimension. Trotz zahlreicher wissenschaftlicher Belege zeigt sich ein erheblicher Bedarf an weiterführender Forschung, um die Zusammenhänge dieser Effekte umfassender zu verstehen. |
Abstract: | The traditional measurement of success in tourism, which is primarily based on economic indicators, is increasingly failing to do justice to the wide range of personal and social effects of tourism. This paper provides an overview of the scientific findings to date on the effects of leisure travel on the recovery, health and subjective well-being of leisure travellers, thus focusing on the social value dimensions of tourism. By means of an iterativesequential literature review, the current state of research was analysed, theoretical foundations integrated and future research needs identified. The results show the many positive effects of holiday trips, including stress reduction, restoration of resources, improvement of health and the promotion of subjective well-being in its hedonistic and eudaimonic dimensions. Despite the abundance of scientific evidence, there is considerable need for further research in order to gain a more comprehensive understanding of the relationships between these effects. |
Keywords: | Persönliche Effekte von Urlaubsreisen, Gesundheit, subjektives Wohlbefinden, Glück, Lebenszufriedenheit, Erholung, Individual effects of leisure travel, health, subjective well-being, happiness, life satisfaction, recovery |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ditfwp:308053 |
By: | Frondel, Manuel |
Abstract: | Eine effektive und kosteneffiziente Klimaschutzpolitik sollte vorwiegend auf den Preismechanismus und den Emissionshandel setzen. Dieser existiert in der Europäischen Union seit dem Jahr 2005, umfasst aber nur wenige Sektoren wie die Energiewirtschaft und die Industrie. In anderen Sektoren wird stattdessen versucht, den Treibhausgasausstoß mittels ordnungsrechtlicher Maßnahmen zu verringern, vor allem in Deutschland. In diesem Beitrag werden die Emissionsvermeidungskosten von ordnungsrechtlichen Maßnahmen wie den EU-Emissionsstandards für Pkw oder eines generellen Tempolimits auf Autobahnen abgeschätzt. Während die Kosten von ordnungsrechtlichen Maßnahmen notorisch intransparent sind, zeigen die Beispielrechnungen zum Tempolimit oder zur Förderung der Elektromobilität, dass damit hohe verdeckte Belastungen verbunden sein können. So zeigt sich, dass ein Tempolimit unter dem Aspekt der Kosteneffizienz eine eher ungeeignete klimapolitische Maßnahme darstellt, wenn die Opportunitätskosten von Pkw-Fahrern, üblicherweise gemessen durch den Stundenlohn, hoch ausfallen. Um Klimaschutz nicht teurer als unbedingt nötig zu machen, sollte die Politik daher künftig weitaus stärker auf das bewährte Instrument des Emissionshandels sowie dessen Ausweitung setzen und dafür auf ordnungsrechtliche Maßnahmen weitgehend verzichten. |
Abstract: | An effective and cost-efficient climate protection policy should primarily rely on the price mechanism and emissions trading. This has existed in the European Union since 2005, but only covers a few sectors such as the energy sector and industry. In other sectors, attempts are instead being made to reduce greenhouse gas emissions by means of regulatory measures, particularly in Germany. This article estimates the emission avoidance costs of regulatory measures such as EU emission standards for cars or a general speed limit on motorways. While the costs of regulatory measures are notoriously opaque, the sample calculations for speed limits or the promotion of electromobility show that they can entail high hidden costs. This shows that a speed limit is a rather unsuitable climate policy measure in terms of cost efficiency if the opportunity costs of car drivers, usually measured by the hourly wage, are high. In order to avoid making climate protection more expensive than absolutely necessary, policymakers should therefore rely far more heavily on the proven instrument of emissions trading and its expansion in future and largely dispense with regulatory measures. |
Keywords: | Energiewende, Wärmepumpe, Emissionshandel |
JEL: | Q21 I38 |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwimat:308059 |
By: | Burbach, Jörg |
Abstract: | Dieses Paper untersucht die Darstellung von Zensur und Überwachung in Videospielen und analysiert, wie diese Themen durch interaktive Mechaniken erfahrbar gemacht werden. Es zeigt, wie Spiele wie Orwell oder We Happy Few nicht nur als Unterhaltung dienen, sondern kritische Fragen zu Macht, Moral und Freiheit aufwerfen. Die Verknüpfung mit Filmen und literarischen Werken wie 1984 oder Brave New World erweitert den Diskurs und verdeutlicht die universelle Relevanz dieser Themen. Das Paper lädt dazu ein, Videospiele als Reflexionsmedium zu betrachten, das über die Grenzen des Bildschirms hinaus gesellschaftliche Strukturen kritisch beleuchtet. |
Abstract: | This paper explores the portrayal of censorship and surveillance in video games, analyzing how these themes are made tangible through interactive mechanics. It demonstrates how games like Orwell and We Happy Few serve not only as entertainment but also as platforms for raising critical questions about power, morality, and freedom. By linking these games to films and literary works such as 1984 and Brave New World, the discussion is broadened to highlight the universal relevance of these topics. The paper invites readers to view video games as a medium for reflection, critically examining societal structures beyond the confines of the screen. |
Keywords: | Game Studies, Game Design, Zensur, Überwachung, Einschränkungen |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iudpda:308073 |