nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2024‒05‒20
fifteen papers chosen by
Roberto Cruccolini, Ludwig-Maximilians Universität München


  1. Arbeits- und Lohnstückkostenentwicklung 2022 - Energiepreisschocks führen zu steigenden Arbeitskosten bei fallenden Reallöhnen By Alexander Herzog-Stein; Ulrike Stein
  2. Schuldenbremse und Investitionsquoten By Beznoska, Martin; Hentze, Tobias; Kauder, Björn
  3. Kurzfristige Lösungen für langfristige Probleme: Warum die geplanten 1000 Euro Starthilfe zum Bafög nur bedingt zu mehr Chancengerechtigkeit führen By Schulz, Jessica
  4. Unternehmen sehen keine Erholung in 2024: IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2024 By Grömling, Michael
  5. Mehr Besonnenheit gefragt: Die Reaktion der EZB auf die Preisschocks 2022 By Silke Tober; ThomasTheobald
  6. Forschungsmonitoring "Arbeit der Zukunft": Ausgabe 24. Oktober bis Dezember 2023 (Berichtszeitraum) By Niebler, Valentin
  7. Fachkräftebedarfe der sozial-ökologischen Transformation im Wohngebäudesektor: Eine Analyse von Förderprogrammen zur energetischen Sanierung anhand der Wertschöpfungskette "Transformation Wohngebäude" By Fries, Jan Ludwig; Haaf, Andreas; Hünecke, Katja; Zimmermann, Sandra
  8. Zeitenwende erfordert aktive Wirtschaftspolitik mit Augenmaß By Sebastian Dullien; Tom Bauermann; Alexander Herzog-Stein; Katja Rietzler; Sabine Stephan; Silke Tober; Andrew Watt
  9. Stand der Integration: Zehn zentrale politische Projekte der EU und wie sie die Union verändern By Bossong, Raphael (Ed.); von Ondarza, Nicolai (Ed.)
  10. Des einen Freund, des andern Feind: Israel und Iran im Maghreb. Wahrnehmung und Instrumentalisierung By Werenfels, Isabelle
  11. Wirkungen und Wirksamkeit internationaler Sanktionen: Zum Stand der Forschung By Rudolf, Peter
  12. Analyse des Rentenpakets II: Trotz Kapitaldeckung einseitige Belastung jüngerer Generationen By Arentz, Christine; Wolf, Matthias
  13. Modularisierungsstrategien im Maschinenbau: Anwendung und Effekte auf Beschäftigungsgruppen, Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmensresilienz By Bauernhansl, Thomas; Schneider, Marco; Schleinkofer, Uwe; Mößner, Philipp Georg; Busch, Philipp
  14. Federated Learning Enhancing IT-Security (FLEIS) - Projektbericht By Rudel, Steffi; Kolb, Lisa
  15. Generative AI Tools zur Prognose von Leitzins-Entscheidungen: eine Fallstudie am Beispiel der Leitzinsentscheidungen der Federal Reserve By Daube, Carl Heinz; Krivenkov, Vladislav

  1. By: Alexander Herzog-Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Ulrike Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK))
    Abstract: Im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Folgen, wie der Unterbrechung von Lieferketten und hoher Preissteigerungsraten, waren in ganz Europa im Jahr 2022 die höchsten Arbeitskostenanstiege seit Beginn der 2000er Jahre und gleichzeitig massive Reallohnrückgänge bei den Beschäftigten zu beobachten. Nach zwei Jahren mit niedrigen Arbeitskostenanstiegen sind in Deutschland die Arbeitskosten in der Privatwirtschaft 2022 um 6, 4 % gestiegen und damit etwas stärker als im Euroraum-Durchschnitt. - In Deutschland sind die Arbeitskosten im Dienstleistungsbereich mit 7, 2 % stärker gestiegen als im Verarbeitenden Gewerbe (4, 5 %), dessen Kostendynamik im europäischen Durchschnitt lag. Hier dürfte insbesondere auch die Mindestlohnanhebung auf 12 Euro im letzten Quartal 2022 eine Rolle gespielt haben. Das ist eine positive Entwicklung, da Deutschland nach wie vor den höchsten Lohnabstand zwischen Verarbeitendem Gewerbe und Dienstleistungssektor aufweist. - In Deutschland sind die Lohnstückkosten im Jahr 2022 mit 3, 8 % zwar stärker gestiegen als die im Euroraum (3, 3 %). Ein Grund zur Sorge ist das dennoch nicht. Die deutsche Wettbewerbsposition ist weiter unverändert. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre stiegen die Lohnstückkosten in Deutschland mit 2, 4 % pro Jahr langsamer als im Euroraum insgesamt (2, 5 %). - Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hängt von vielen Faktoren und nicht allein von der Lohnstückkostenentwicklung ab. Nicht zuletzt ausreichende und nachhaltige Investitionen in die Dekarbonisierung und Digitalisierung der Wirtschaft inklusive der industriellen Kernbereiche werden ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein.
    Date: 2023
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:183-2023&r=ger
  2. By: Beznoska, Martin; Hentze, Tobias; Kauder, Björn
    Abstract: Angesichts der bestehenden Herausforderungen, insbesondere der Transformation zur Klimaneutralität, erscheinen die bestehenden Grenzwerte der Schuldenbremse als zu eng. Dies gilt umso mehr nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November 2023, in dem die Haushaltsprinzipien der Jährlichkeit und Jährigkeit betont wurden. Auch im Sinne einer Stärkung des Potenzialwachstums mittels wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen kann eine Reform der Schuldenbremse ein lohnendes Projekt sein. Der öffentliche Investitionsbedarf ist offenkundig. Vor diesem Hintergrund ist eine stärkere Ausrichtung der öffentlichen Haushalte auf Investitionen zielführend. Eine objektiv richtige Ausgestaltung der Schuldenbremse gibt es nicht. Vielmehr kommt es auf die normativen Beweggründe für eine Fiskalregel an. Sinn und Zweck einer Schuldenregel sollte nicht in erster Linie eine kontinuierliche Rückführung der Schuldenstandquote, sondern das Sicherstellen tragfähiger öffentlicher Finanzen sein. Aktuell sprechen die Einführung von Sondervermögen (Bundeswehr) wie auch der Versuch der Politik, Kreditmittel aus Notlagen in späteren normalen Wirtschaftsjahren zu nutzen, dafür, dass die Politik mit der derzeit geltenden Fiskalregel überfordert ist, so dass eine Änderung im Sinne der volkswirtschaftlichen Dynamik zielführend sein kann. In dem Zuge bedürfen auch technische Aspekte wie die Konjunkturkomponente oder der Umgang mit Notlagen einer Überarbeitung.
    JEL: H54 H61 H62
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:290412&r=ger
  3. By: Schulz, Jessica
    Abstract: Der neue Referentenentwurf des Bundesbildungsministeriums sieht eine Auszahlung von 1000 Euro als Starthilfe für Studierende vor, die auf staatliche finanzielle Hilfe angewiesen sind.1 Diese Form der 'Kapitalausstattung' anstelle der geforderten Erhöhung der Bedarfssätze soll bei den hohen Kosten unterstützen, die gerade zu Beginn des Studiums bedürftige Studierende besonders hart treffen (Kosten für Mietkaution und Umzug, Semesterbeitrag, materielle Ressourcen in Form von Laptops und Bücher). Was auf den ersten Blick wie ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit wirkt, verliert seine Leuchtkraft vor der dunklen Realität. Denn ohne eine Erhöhung der Bedarfssätze können Studierende die Wohnung, für welche sie die Kaution bezahlt haben, nicht halten, geschweige denn bei den steigenden Lebenshaltungskosten infolge der Inflation, Semesterbeiträge der Folgesemester, Bücher oder Reparaturen für das technische Equipment zahlen. Das statistische Bundesamt zeigt eine alarmierende Realität: 37, 9 % der Studierenden im Jahr 2021 waren armutsgefährdet, bei denjenigen, die nicht zu Hause wohnten, stieg diese Zahl sogar auf 76, 1 %. Außerdem konnten sich 38, 5 % unerwartete Ausgaben nicht leisten. (vgl.: Einkommens- und Wohnsituation von Studierenden 2021)2 Wenn Studierende auf ihrem Weg ins Studium zwar ein Auto geschenkt bekommen, aber nicht ausreichend Geld für Tank und Versicherung bezahlt wird, bleiben sie früher oder später auf der Strecke.
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fribpd:290356&r=ger
  4. By: Grömling, Michael
    Abstract: Die Ergebnisse der IW-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2024 zeigen, dass sich die Geschäftslage der deutschen Unternehmen seit dem Herbst 2023 nicht verbessert hat. Derzeit bewerten nur 18 Prozent der gut 2.000 teilnehmenden Unternehmen ihre aktuelle Situation besser als vor einem Jahr. Dagegen sprechen 39 Prozent der Unternehmen von einer Verschlechterung der Lage. Die Geschäftserwartungen für das gesamte Jahr 2024 fallen im Vergleich zur Lage zwar besser aus. Gleichwohl haben auch hier die negativen Stimmen die Oberhand. Für die Entwicklung ihrer eigenen Produktion erwarten 23 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung im Vergleich zum Jahr 2023. Dagegen gehen 37 Prozent von einem Rückgang aus. Damit haben sich die Erwartungen für das Jahr 2024 seit der Herbstumfrage 2023 nochmals leicht verschlechtert. Die traditionelle Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) signalisiert, dass die Unternehmen in Deutschland von keiner wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2024 ausgehen. Die Beschäftigungserwartungen der Unternehmen haben sich seit dem Herbst leicht verbessert. Für 2024 planen nunmehr 23 Prozent der befragten Firmen einen Aufbau an Beschäftigung. Der Anteil der Betriebe, die von einer rückläufigen Anzahl an Mitarbeitern ausgehen, beläuft sich jedoch auf 35 Prozent. Für das laufende Jahr geht ein Viertel der vom IW befragten Unternehmen von höheren Investitionsausgaben aus als im Jahr 2023. Der Anteil der Unternehmen, die mit einem niedrigeren Investitionsbudget als im Vorjahr planen, beläuft sich jedoch auf knapp ein Drittel. Dabei ist ein positives Investitionsgeschehen in der Dienstleistungswirtschaft zu sehen. In der Bauwirtschaft und in der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit niedrigeren Investitionen höher als jener mit höheren Investitionsausgaben. Damit wird die industrielle Basis in Deutschland aufgrund der insgesamt nicht guten Wirtschaftsaussichten auch im laufenden Jahr nicht weiterentwickelt.
    Keywords: Konjunktur, Unternehmensbefragung, Investitionen, Beschäftigung
    JEL: C82 E32 I15
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:290392&r=ger
  5. By: Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); ThomasTheobald (Macroeconomic Policy Institute (IMK))
    Abstract: Die EZB hat auf die durch Preisschocks und Lieferengpässe geprägte hohe Inflation nicht zögerlich, sondern zunächst mit Bedacht und dann sehr stark reagiert. Zwischen der Inflation im Euroraum und in den USA bestehen deutliche Unterschiede. Anders als im Euroraum war die Wirtschaft in den USA vor der Pandemie robust, die Arbeitslosenquote hatte 2019 historische Tiefststände erreicht und der Leitzins war deutlich positiv. In der Erholungsphase der Pandemie hat die hohe gesamtwirtschaftliche Nachfrage in den USA die globale Teuerung verstärkt, während der Euroraum die massiven Folgen des Ukraine­kriegs zu verkraften hatte. Preisschocks begründen für sich genommen keine Persistenz der Inflation. Mittlerweile ist die EZB allerdings insofern in einer schwierigen Lage, als die aktuellen Lohnsteigerungen nicht mehr mit dem Inflationsziel vereinbar sind. Dennoch ist eine geldpolitische Restriktion wegen der Komplexität und Stärke der Schocks einerseits und der relativ moderaten Lohnreaktion anderseits nicht erforderlich. Sinkende Energiepreise und abschmelzende Gewinne in Bereichen mit sich entschärfenden Engpässen dürften das bisher abzusehende leichte Überschießen der Löhne kompensieren. Damit zeichnet sich keine Verfestigung der Inflation ab, zumal die Inflationserwartungen unserer Analyse zufolge verankert sind. Die Risiken einer zu restriktiven Geldpolitik sind erheblich und sie bremst zudem kapitalintensive transformative Investitionen und damit die erforderliche Dekarbonisierung der Wirtschaft.
    Date: 2023
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:181-2023&r=ger
  6. By: Niebler, Valentin
    Abstract: Das Forschungsmonitoring Nr. 24 gibt einen Überblick über aktuelle Studien und Publikationen zur Arbeitswelt der Zukunft für den Berichtszeitraum September bis Dezember 2023. Es orientiert sich an den Schwerpunkten der Forschungsstelle "Arbeit der Zukunft": Digitalisierung und Arbeit der Zukunft, Standards für digitale Arbeitsformen, Beschäftigung im Wandel, Humanisierung der Arbeit 4.0, Atmende Arbeitszeiten und Zeitarrangements, Soziale Innovation, Künstliche Intelligenz und Sozial-ökologische Transformation.
    Keywords: Transformation, Arbeitsmarkt, Plattformarbeit, Digitalisierung, Pandemie
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:290404&r=ger
  7. By: Fries, Jan Ludwig; Haaf, Andreas; Hünecke, Katja; Zimmermann, Sandra
    Abstract: Die Transformation von Wohngebäuden hin zu größerer Energieeffizienz stellt eine große Herausforderung dar. Um die Sanierungsmaßnahmen zügig umzusetzen, sind die Leistungen von Handwerker:innen besonders relevant. Die vorliegende Studie beantwortet die Frage, welche Fachkräftebedarfe im Zuge der Transformation im Wohngebäudesektor zu erwarten sind. Dazu werden die Nachfrageschocks von drei aktuellen Förderprogrammen zur energetischen Gebäudesanierung quantifiziert und deren Wirkungen hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigung und Fachkräftebedarfen in der Wertschöpfungskette dargestellt.
    Keywords: Gebäudesanierung, Fachkräfteengpass, Förderprogramme, Fördermaßnahmen, Wertschöpfung
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:290405&r=ger
  8. By: Sebastian Dullien (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Tom Bauermann (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Alexander Herzog-Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Sabine Stephan (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Andrew Watt (Macroeconomic Policy Institute (IMK))
    Abstract: Die Energie- und Nahrungsmittelpreisschübe stellen einen massiven Schock für die Wirtschaft dar. Er zeigte sich am deutlichsten im rapiden Anstieg der Inflation auf das 70-Jahres-Hoch von 10, 4 % im Verlauf von 2022. Bei einem Terms-of-Trade-Schock ist eine etwas expansivere Wirtschaftspolitik sinnvoll, da die gedämpfte gesamtwirtschaftliche Nachfrage eine Unterauslastung der Kapazitäten bewirkt. Die Energiepreisbremsen stabilisieren die Nachfrage, erhalten den erforderlichen Sparanreiz und wirken zugleich als automatische Stabilisatoren. Die Zinserhöhungen der EZB an der Schwelle zur Rezession waren angesichts bisher moderater Lohnsteigerungen überzogen. Sie erhöhen das Risiko einer tiefen Rezession und von Marktturbulenzen. Die Maßnahmen der Bundesregierung wirken insgesamt zwar stabilisierend, sollten aber verteilungspolitisch nachgebessert werden. Der Energieverbrauch dürfte auch im Winter reduziert bleiben. Mittelfristig muss der Weg für eine klimaneutrale Produktion geebnet werden, insbesondere mit erneuerbaren Energien. Die EU sollte zügig den CO2-Grenzausgleichsmechanismus umsetzen, um zu verhindern, dass Unternehmen ihre energieintensive Produktion ins Ausland verlagern. Die Verlängerung des erleichterten Zugangs zu Kurzarbeit und grundsätzlich auch das Bürgergeld sind zu begrüßen. Eine gesetzliche Erleichterung der Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen wäre in der aktuellen Krise ein wichtiges Signal.
    Date: 2023
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:179-2023&r=ger
  9. By: Bossong, Raphael (Ed.); von Ondarza, Nicolai (Ed.)
    Abstract: In den letzten 15 Jahren hat die EU in vielfachen Krisen ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen und wichtige politische Einigungen erzielt, die teilweise über den Rahmen des Lissabon-Vertrags hinausweisen. Dabei spielten - im Sinne eines "flexiblen Krisenfunktionalismus" - exekutive Institutionen, insbesondere der Europäische Rat und die EU-Kommission, eine führende Rolle. Währenddessen wurden programmatische Großprojekte der EU, vor allem in der Klima- und Cyberpolitik, gemäß dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren vorangetrieben. Dies zeigt, dass das traditionelle, eher technokratische Integrationsmodell weiterhin Bestand hat. In zehn Einzelbeiträgen zu zentralen politischen Projekten der EU sowie zwei Querschnittsanalysen wird der gegenwärtige Stand der Integration ausgelotet und aufgezeigt, wie den kommenden Herausforderungen begegnet werden könnte oder müsste. Die Entscheidungsfindung in der EU bleibt stark konsensorientiert. Dennoch ist die EU-Politik mit einem wachsenden Maß an Polarisation konfrontiert, insbesondere da, wo Ressourcen mobilisiert und umverteilt werden sollen oder weitreichende exekutive Entscheidungen anstehen. Das derzeitige Rüstzeug der EU reicht für die anstehenden Handlungs­erfordernisse nicht aus. Zu den vorrangig zu lösenden Aufgaben zählen: Förderung der Rechtsstaatlichkeit, ambitionierte Reformen der Erweiterungspolitik, Stärkung von Kompetenzen und Entscheidungsverfahren sowie Ausgleich des anhaltenden Demokratiedefizits der EU. Jenseits von einzelnen pragmatischen Integrationsschritten im Zuge dauerhaften Krisenmanagements gilt es deshalb, die Legitimität der EU umfassender auszubauen.
    Keywords: Europäische Union (EU), Lissabon-Vertrag, Europäischer Rat, EU-Kommission, EU-Parlament, Klimapolitik, Cyberpolitik, Förderung der Rechtsstaatlichkeit, Erweiterungspolitik, Legitimität
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:290397&r=ger
  10. By: Werenfels, Isabelle
    Abstract: Entscheidungsträger im Maghreb bedienen seit Jahrzehnten Freund- und Feindbilder mit Blick auf zwei regionale Akteure, die in der MENA-Region am meisten umstritten sind: Israel und Iran. Offizielle Beziehungen zu Israel hat nur Marokko, zu Iran pflegen nur Algerien und Tunesien Beziehungen. Die systematische Auswertung von Texten aus Nachrichtenagenturen und sozialen Medien zeigt, dass politische Akteure im Maghreb Diskurse und Stimmungslagen zu Israel und Iran für innen- und außenpolitische Zwecke nutzen. Dabei geht es um Sicherung der eigenen autoritären Herrschaft, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Stärkung der Sicherheitsapparate, Dämonisierung des Nachbarstaates und Nation-Branding in der internationalen Arena. Die Eskalation der Gewalt in Nahost seit dem 7. Oktober 2023 hat in den drei Maghreb-Staaten negative Haltungen zu Israel und in geringerem Maße positive zu Iran verstärkt und nahezu einhellige Ablehnung Israels in den Bevölkerungen offenbart. Die offiziellen Reaktionen variieren: Rabat hält an der Normalisierung der Beziehungen mit Israel und der Ablehnung Irans fest. Algier versucht sich in der internationalen Arena als Stimme globaler Gerechtigkeit zu profilieren. Tunesiens Präsident geriert sich als standfester Kämpfer gegen den Zionismus. Europäische Entscheidungsträger sollten Verständnis für grundlegend andere Sichtweisen im Maghreb auf Israel und Palästina sowie Iran aufbringen, solange diese Auffassungen keine Hetze und Gewaltaufrufe beinhalten. Es gilt auch, wachsam zu bleiben, wenn Maghreb-Staaten unter dem Vorwand des Kampfes gegen Israel oder Iran Meinungsfreiheit sowie kulturellen und religiösen Pluralismus einschränken und - im Falle Algeriens und Marokkos - Desinformation und Säbelrasseln gegen den jeweiligen Nachbarstaat betreiben.
    Keywords: Maghreb, Marokko, Algerien, Tunesien, Israel, Iran, Wahrnehmung, Instrumentalisierung, Diskurs, Framing, Algérie Presse Service, APS, Maghreb Arabe Presse, MAP, Agence Tunis Afrique Presse, TAP, Facebook, Twitter
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:290406&r=ger
  11. By: Rudolf, Peter
    Abstract: Wirtschaftlich können Sanktionen im sanktionierten Land beträchtliche negative Wirkungen von langer Dauer entfalten. Doch ökonomische Kosten setzen sich keineswegs zwangsläufig in politische Wirksamkeit um. Sanktionen sind, was die Durchsetzung der angestrebten Politik- und Verhaltensänderung angeht, häufiger erfolglos als erfolgreich. Sanktionen gegen die für eine anstößige Politik verantwortliche staatliche Führung und die sie stützenden Kerngruppen sind politisch nicht wirksamer als konventionelle umfassende Handelssanktionen. Im Fall autoritärer Systeme mit einem funktionierenden Repressions- und Propagandaapparat muss damit gerechnet werden, dass Wirtschafts­sanktionen regimekonsolidierend wirken. Insbesondere multilaterale, für den betroffenen Staat kostspielige Sank­tionen können jedoch zu Regimewandel beitragen, wenn über die internationale Missbilligung der Herrschenden die Verhandlungsmacht einer gewaltlos agierenden Protestbewegung im Lande gestärkt wird. Wirtschaftssanktionen haben vielfach beträchtliche negative, ja kontraproduktive Auswirkungen in den sanktionierten Staaten: auf die Menschenrechtslage, auf Armut und Ungleichheit, die öffentliche Gesundheit, die Lebenserwartung und die Kindersterblichkeit, den Grad an Repression und an staatlicher Kontrolle über die Wirtschaft.
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:290407&r=ger
  12. By: Arentz, Christine; Wolf, Matthias
    Abstract: Das im März 2024 vorgestellte Rentenpaket II der Ampelregierung sieht vor, das Rentenniveau zu stabilisieren und gleichzeitig eine schuldenfinanzierte Kapitaldeckung (Generationenkapital) einzuführen. Allerdings führen diese Maßnahmen im Umlageverfahren zu einer einseitigen Belastung der jüngeren Generationen, die auch nicht durch den Aufbau des Generationenkapitals gemildert wird, wie die Ausführungen in diesem Artikel zeigen.
    Keywords: Rente, Generationengerechtigkeit, Umlageverfahren, Rentenversicherung
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:thkivw:290414&r=ger
  13. By: Bauernhansl, Thomas; Schneider, Marco; Schleinkofer, Uwe; Mößner, Philipp Georg; Busch, Philipp
    Abstract: Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer nehmen seit Jahrzenten eine weltweit führende Rolle ein. Durch unzuverlässigere Lieferketten und zunehmenden Kosten- und Wettbewerbsdruck ist eine Steigerung ihrer Resilienz notwendig geworden. Einen Ansatz hierfür können Modularisierungsstrategien bieten. Die vorliegende Studie zeigt, inwiefern in kleinen, mittleren und großen Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus Modularisierungsstrategien angewendet werden und welche positiven und negativen Aspekte aus organisationaler und arbeitspolitischer Sicht vorliegen.
    Keywords: Unternehmensstrategien, Resilienz, Wettbewerbsdruck, Lieferketten, Absatzmarkt
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:290385&r=ger
  14. By: Rudel, Steffi; Kolb, Lisa
    Abstract: Im Forschungsprojekt FLEIS (Federated Learning Enhancing IT-Security) wurde von 2021 bis 2024 zusammen mit zwei Projektpartnern und vom Freistaat Bayern gefördert zur IT-Sicherheit in Personalabteilungen (Human Resource Management, HRM) geforscht. Neben der technischen FL-Lösung, die von den Projektpartnern entwickelt wurde, erforschte das Team der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) die Geschäftsprozesse im Recruiting, den Stand der IT-Sicherheit im HRM sowie die Anforderungen der Anwender an ein technisches FL-System zur Steigerung der IT-Sicherheit im HRM. Aufbauend darauf wurden Geschäftsmodelle für ein FL-System sowie ein Training zur Erhöhung von IT-Sicherheit im HRM entwickelt.
    Abstract: In the project FLEIS (Federated Learning Enhancing IT Security), research on IT security in human resource management (HRM) departments was conducted from 2021 to 2024 together with two project partners and funded by the Free State of Bavaria. In addition to the technical FL solution developed by the project partners, the team from the University of the Bundeswehr Munich (UniBw M) researched the business processes in recruiting, the status of IT security in HRM and the user requirements for a technical FL system to increase IT security in HRM. Building on this, business models for an FL system and a training programme to increase IT security in HRM were developed.
    Keywords: IT-Sicherheit, Human Resource Management (HRM), Federated Learning, Personalabteilung
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esrepo:290556&r=ger
  15. By: Daube, Carl Heinz; Krivenkov, Vladislav
    Abstract: Dieses Working Paper untersucht den Einsatz von Generative AI Anwendungen zur Prognose von Leitzinsentscheidungen der Federal Reserve. Es bewertet, ob diese Anwendungen eingesetzt werden können, um Leitzinsänderungen vorherzusagen, und vergleicht ihre Vorhersagegenauigkeit mit den Markterwartungen über einen Zeitraum von sechs Monaten.
    Abstract: This working paper investigates the use of generative AI applications for predicting interest rate decisions by the Federal Reserve. It assesses whether these applications can be utilized to forecast changes in interest rates and compares their predictive accuracy with market expectations over a period of six months.
    Keywords: Künstliche Intelligenz, FED Leitzinsentscheidungen, large language model (LLM), natural language processing (NLP), Generative AI Anwendung ChatGPT, Generative AI AnwendungW Google Gemini
    JEL: G0
    Date: 2024
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:293992&r=ger

This nep-ger issue is ©2024 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
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