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on German Papers |
By: | Danelski, Alexa; Gersch, Martin; Erler, Christina |
Abstract: | Aufbauend auf im Rahmen eines Delphi-Verfahrens erhobenen Daten und Erkenntnissen werden ökonomische Verwertungs- und Geschäftsmodelloptionen für ein Blockchain-basiertes Gesundheitsdatenmanagement- und Zugriff-/Rechteverwaltungssystem zur Einbettung in den ersten deutschen Gesundheitsmarkt diskutiert und reflektiert. Im Fokus steht hierbei die im Rahmen eines BMBF-geförderten Verbundprojekts entwickelte und im Entlassmanagement für onkologische Patientinnen prototypisch umgesetzte BloG³-Lösung. Eine reibungslose sektorenübergreifende, interdisziplinäre Versorgung im Behandlungsprozess von Onkologie-Patientinnen ist als Anwendungsfall von besonderer Relevanz, da hier zahlreiche sowohl stationäre als auch ambulante Versorgungsanbieter eingebunden sind und es hier bei der Überleitung oft noch zu Versorgungs-, Medien- und Informationsbrüchen kommt. In dem Diskussionsbeitrag beschreiben und analysieren wir sowohl den aktuellen und zukünftig zu erwartenden Stand der digitalen Transformation des Gesundheitswesens, als auch die Besonderheiten des deutschen Gesundheitswesens mit Fokus auf die Möglichkeiten für digitale Innovationen profitabel in den regulierten ersten Gesundheitsmarkt in Form von erstattungsfähigen Gesundheitsleistungen zu gelangen. Unter Berücksichtigung der aktuellen und absehbaren zukünftigen Rahmenbedingungen werden mithilfe der Expertinnenmeinungen aus dem Delphi-Verfahren mögliche Szenarien für die Verwertung der BloG³-Lösung für verschiedene Zeithorizonte (kurz-, mittel-, langfristig) reflektiert und diskutiert. |
Keywords: | Gesundheitsdatenmanagementsystem, Delphi-Verfahren, Onkologie, Gesundheitswesen, digitale Transformation |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fubsbe:279561&r=ger |
By: | Fremerey, Melinda; Hüther, Michael |
Abstract: | Multiple Krisen und das veritable Risiko einer Stagflation erfordern (prozess-)politische Maßnahmen, wie eine Orchestrierung der Makropolitiken, eine finanzpolitische Investitionsoffensive und eine an Resilienz orientierte Außenwirtschaftspolitik. Wie lassen sich diese aktuell gebotenen Handlungsstränge im Kontext der Ordnungspolitik bewerten und mit ihr im Einklang umsetzten? Erstens birgt die globale Steuerung der Finanz-, Geld- und Lohnpolitik im Rahmen der Konzertierten Aktion ein erhebliches Potential, nicht nur ein gegenseitiges Verständnis der politischen Erfordernisse und Zwänge zu gewährleisten, sondern auch den Druck auf die Geldpolitik zu mindern und zu einer Stabilisierung der Erwartungen beizutragen. Mit einer Fortführung der Konzertierten Aktion inklusive einer europäischen Komponente könnte aktuellen Krisen begegnet und prophylaktisch langfristige Herausforderungen angegangen werden. Zweitens benötigen private Investitionen die Konstanz der Wirtschaftspolitik, diese Stabilität setzt jedoch auch staatliche Investitionen voraus. Walter Eucken befürwortete kreditfinanzierte Investitionen des Staates als er das gesamte demokratische und gesellschaftliche System bedroht sah. Derzeit sind Investitionen in gesellschaftlich relevante Projekte wie die Dekarbonisierung und Digitalisierung sowie Investitionen zur Stärkung der sozialen Marktwirtschaft und zur Verteidigung der Demokratie dringend geboten. Die Schuldenbremse scheint die politische Umsetzung staatlicher Investitionen derzeit jedoch mindestens einzuschränken, wenn nicht gar zu behindern. Drittens muss das Prinzip der offenen Märkte bei einer Neuordnung der Außenwirtschafts- und Industriepolitik im Systemkonflikt hochgehalten werden. Die Handelspolitik darf nicht von europäischen Moralvorstellungen überlagert werden und der internationale Standortwettbewerb darf nicht von einem gegenseitigen Subventionswettlauf geprägt sein, sondern muss durch klare und verbesserte Regelsetzung im Sinne einer horizontalen Industriepolitik ausgestaltet werden. Die drei wirtschaftspolitischen Handlungsstränge können als ordnungspolitischer Gewinn bewertet werden, sofern die Maßnahmen konsistent umgesetzt und zielgerichtet umgesetzt werden. |
JEL: | A13 B25 O10 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:diceop:279562&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe; Wild, Frank |
Abstract: | Prämienerhöhungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) sind ein regelmäßig wiederkehrendes Thema, sowohl in der gesundheitspolitischen Diskussion als auch in der medialen Berichterstattung. Denn aufgrund regulatorischer Anforderungen kommt es in der PKV zu unregelmäßigen und teilweise sprunghaften Prämienanpassungen für die PKVVersicherten, die üblicherweise Kritik nach sich ziehen. Gleichzeitig suggeriert der stabile allgemeine Beitragssatz in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rückblickend eine konstante Beitragsbelastung der GKV-Versicherten, obwohl deren faktischer Zahlbetrag für viele (in der Regel) jährlich ansteigt. Die PKV verfolgt den Anspruch, ihren Versicherten einen langfristigen Schutz zu bieten sowie steigende Prämien durch risikoäquivalente Tarifierung und Alterungsrückstellungen möglichst zu verhindern. Gründe für dennoch steigende Prämien sind u. a. der medizinisch-technische Fortschritt und damit verbundene neue Diagnose- oder Behandlungsmöglichkeiten, eine steigende Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen, die steigende Lebenserwartung der Versicherten und das herrschende Zinsumfeld. Während in der PKV durch die Bildung von Alterungsrückstellungen Vorsorge für demografische Veränderungen getroffen wird, beeinflussen Änderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung - neben den zuvor genannten Gründen - die GKV-Finanzen wesentlich. Von der Zinsentwicklung ist die GKV hingegen nicht abhängig. Bei oberflächlicher Betrachtung scheint aus dem konstanten allgemeinen Beitragssatz eine stabile Beitragsbelastung in der GKV zu folgen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine Zunahme der beitragspflichtigen Einnahmen und/oder eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) die Beitragsbelastung selbst bei einem konstanten Beitragssatz steigen lässt. Denn falls das Einkommen unterhalb der BBG liegt, steigt der GKV-Beitrag mit jeder Lohnerhöhung. Bei einem Einkommen oberhalb der BBG erhöht sich die Beitragszahlung mit jeder Erhöhung der BBG. Vor diesem Hintergrund versucht die vorliegende Kurzanalyse zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen und aktualisiert dazu die Berechnungen von Bahnsen und Wild (2022). Im Betrachtungszeitraum wird auch das Jahr 2024 berücksichtigt, sodass die Analyse einen Ausblick in die nahe Zukunft einschließt. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:279573&r=ger |
By: | Langenbucher, Katja |
Abstract: | Der Beitrag führt in das sozialpsychologische Phänomen des Gruppendenkens ein. Kennzeichen und Gegenstrategien werden anhand von Zeugenaussagen vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss am Beispiel des Aufsichtsrats illustriert. Normative Implikationen de lege ferenda schließen sich an. Sie betreffen unabhängige Mitglieder (auch auf der Arbeitnehmerbank), Direktinformationsrechte im Unternehmen (unter Einschluss von Hinweisgebern) und den Investorendialog (auch mit Leerverkäufern). |
Keywords: | Group Think, Corporate Governance, Wirecard |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:safewh:279571&r=ger |
By: | Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Ed.) |
Abstract: | Im September 2023 sind zwei wenig ermutigende Untersuchungen veröffentlicht worden: Das Klimasekretariat der Vereinten Nationen macht in seinem Report zur ersten Globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake) deutlich, dass die bisher zugesagten nationalen Klimaschutzbeiträge bei weitem nicht genügen, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Auch das Update zur Einhaltung der planetaren Grenzen fällt ernüchternd aus: In sechs von neun Bereichen sind die Grenzen teils weit überschritten - auch in Bezug auf den Klimawandel. Allerdings reichen die ergriffenen Klimaschutzmaßnahmen nicht aus, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Suffizienzstrategien und -politik können den Wandel bringen - bei Konsum, Gebäuden, Verkehr, Kreislaufwirtschaft und Energie, wie der Zukunftsimpuls zeigt. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wupimp:279558&r=ger |
By: | Zinnbauer, Maximilian; Eysholdt, Max; Kreins, Peter |
Abstract: | Die in der Nitratrichtlinie vorgegebenen Ziele für die Qualität des Grundwassers konnten bislang weder in Deutschland insgesamt noch in Rheinland-Pfalz (RP) flächendeckend erreicht werden (BMU und BMEL, 2020). In RP befanden sich 2019/2020 35 der insgesamt 117 Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand, was etwa 40 % der Landesfläche entspricht (MKUEM Rheinland-Pfalz, 2022). Davon sind 31 Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand aufgrund von Nitrat. Sowohl die Wasserrahmenrichtlinie als auch die 2021 in Kraft getretene Erstfassung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung mit Nitrat belasteter Gebiete (AVV GeA) benötigt räumlich differenzierte Informationen zur Maßnahmenplanung und zur Gebietsabgrenzung. Vor diesem Hintergrund wurde ein Instrument entwickelt, das landwirtschaftliche Stickstoffemissionen räumlich hochaufgelöst auf Gemeindeebene und auch innerhalb der Gemeinde quantifiziert. Die Ergebnisse stellen die Stickstoffbilanzen für den Betrachtungszeitraum 2016-2019 detailliert dar. Diese Informationen können als Ent- scheidungshilfe für politische Prozesse, als Grundlage für das Umwelt-Monitoring und als Informationsgrundlage für das landwirtschaftliche Stickstoffmanagement genutzt werden. Die Ergebnisse ermöglichen die Identifikation von Hot-Spots und von unbelasteten Gebieten und erlauben Rückschlüsse auf die Ursachen der landwirtschaftlichen Stickstoffemissionen. In Kombination mit zusätzlichen geografischen, naturräumlichen Informationen lassen sich regionale Austragspotenziale abschätzen (Nitratauswaschung). |
Abstract: | The targets for groundwater quality set out in the Nitrates Directive have not yet been achieved across the board, neither in Germany as a whole nor in Rhineland-Palatinate (RP) (BMU and BMEL, 2020). In RP, 35 of the total 117 groundwater bodies were in poor chemical condition in 2019/2020, corresponding to about 40 % of the state's area (MKUEM Rheinland-Pfalz, 2022). 31 groundwater bodies are in poor chemical condition due to nitrate. Both the Water Framework Directive and the first version of the General Administrative Regulation for the Designation of Nitrate Polluted Areas (AVV GeA), which was passed in 2021, require spatially differentiated information for the planning of mitigation measures and the delineation of polluted areas. Against this background, a tool was developed that quantifies agricultural nitrogen emissions with high spatial resolution, at the municipality level and also within the municipality. The results provide detailed nitrogen budgets for the period 2016 to 2019. This information can be used as a decision support tool for policy processes, as basis for environmental monitoring, and to inform agricultural nitrogen management. The results enable the identification of pollution hot spots as well as uncontaminated areas and allow conclusions to be drawn about the causes of agricultural nitrogen emissions. In combination with additional geohydrological information, regional discharge potentials can be estimated (nitrate leaching). |
Keywords: | Landwirtschaft, Stickstoff, Gewässerschutz, regionale Analysen, Modellierung, Rheinland-Pfalz, agriculture, nitrogen, water protection, regional analyses, modeling, Rhineland-Palatinate |
JEL: | Q10 Q15 Q18 Q24 Q25 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtire:279527&r=ger |
By: | Stefan Schiman-Vukan |
Abstract: | Die Tariflohnsteigerungen beschleunigten sich zuletzt auf 8% im Vorjahresvergleich. Sie bewirkten bislang aber keine zusätzlichen Preisanstiege, sondern ergaben sich aus diesen, wie die vorliegende Analyse zeigt. Während eine Kompensation von Reallohnverlusten demnach keine "Lohn-Preis-Spirale" auslösen wird, wird sie die Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, die sich aus der Überinflation in Österreich ergibt, verstärken. Zudem geht sie zulasten der Unternehmen, da der Kapitalabfluss an das rohstoffexportierende Ausland den Verteilungsspielraum geschmälert hat. |
Date: | 2023–11–02 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:wfo:rbrief:y:2023:i:13&r=ger |
By: | Fuchs, Andreas; Gröger, André; Heidland, Tobias; Wellner, Lukas |
Abstract: | Der weit verbreitete Einsatz von Entwicklungshilfe zur Bekämpfung von "Fluchtursachen" oder, präziser formuliert, irregulärer Migration, entbehrt einer soliden empirischen Grundlage. In einer neuen Studie (Fuchs, A., A. Groeger, T. Heidland, and L. Wellner (2023). The Effect of Foreign Aid on Migration: Global Micro-Evidence from World Bank Projects. Kiel Working Paper 2257), die wir hier für ein breiteres Publikum zusammenfassen, liefern wir die erste umfassende Kausalanalyse, die Evidenz auf Mikroebene für alle Entwicklungsländer untersucht, welche zwischen 2008 und 2019 von der Weltbank unterstützt wurden. Unsere Analyse ist die erste, die die Auswirkungen der Entwicklungshilfe auf verschiedene Aspekte der Migration aufschlüsselt: die Aspirationen, Möglichkeiten (sog. Capabilities) zur Migration und tatsächlicher Migration. Im Einklang mit der Idee, dass Entwicklungshilfe die Ursachen der irregulären Migration reduziert, zeigt unsere Studie, dass die Ankündigung und Umsetzung von Entwicklungshilfeprojekten die Migrationsaspirationen von Menschen in Empfängerländern deutlich reduziert. Dieser Effekt ist vorübergehender Natur und tritt nicht in fragilen Ländern auf. Für die langfristige Betrachtung des Effekts von Entwicklungshilfe auf Migration ist der entscheidende Faktor, ob Entwicklungshilfe letztlich die Lebensbedingungen verbessert, was jedoch auch Migrationsmöglichkeiten verbessern kann. Unsere Ergebnisse liefern einen Beleg dafür, dass dies der Fall ist. Wichtig anzumerken ist jedoch, dass zusätzliche Migration in regulären Kanälen stattfindet. Diese Ergebnisse sind für politische Entscheidungsträger von erheblicher Bedeutung, wie wir am Ende dieses Beitrags erläutern. |
Abstract: | The widespread use of foreign aid to address the "root causes" of irregular migration lacks a robust empirical foundation. In a new study (Fuchs, A., A. Groeger, T. Heidland, and L. Wellner (2023). The Effect of Foreign Aid on Migration: Global Micro-Evidence from World Bank Projects. Kiel Working Paper 2257) that we summarize here for a wider audience, we provide the first comprehensive causal analysis that examines micro-level evidence across all developing countries that received assistance from the World Bank between 2008 and 2019. Our analysis is the first to disentangle the impacts of foreign aid on various aspects of migration: individuals' aspirations, capabilities, and actual migration patterns. In alignment with the notion of utilizing aid to mitigate the root causes of irregular migration, our study reveals that the announcements and disbursements of new aid projects significantly reduce people's migration aspirations. This effect is temporary in nature and is notably absent in fragile countries. Over the longer term, the critical factor is whether aid ultimately enhances living conditions. Our findings provide some evidence supporting this, as improvements in living conditions bolster individuals' capabilities. This can lead to increased migration, yet the notable difference is that these individuals tend to follow regular channels for migration. These findings hold substantial significance for policymakers and those involved in foreign aid allocation that we discuss towards the end of this policy brief. |
Keywords: | Migration, Entwicklungshilfe, Fluchtursachen, Irreguläre Migration, Flüchtlinge, Asyl, Entwicklung, Migration, Foreign Aid, Root causes, Irregular migration, Refugees, Asylum, Development |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:169de&r=ger |
By: | Georg Feigl; Markus Marterbauer; Tamara Premrov; Jana Schultheiss; Philipp Schnell; Simon Theurl; Erik Türk; Pia Zhang |
Keywords: | Wirtschaft, Gesellschaft |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:248&r=ger |
By: | Baccaro, Lucio; Bremer, Björn; Neimanns, Erik |
Abstract: | While research on the economic characteristics of growth models across countries is now extensive, research on the politics of growth models is still in its infancy, even though governments routinely pursue different strategies to generate growth. In particular, we lack evidence on (1) whether citizens have coherent preferences towards growth strategies, (2) what growth strategies citizens prefer, and (3) what shapes their preferences. We address these questions through a new survey of public opinion in Germany, Italy, Sweden, and the United Kingdom, which exemplify different models. We find that preferences for growth strategies are consistent with other policy preferences and are meaningfully structured by class and retirement status, and to a lesser extent by sector of employment. At the same time, differences across class and sector are small, and a large majority of respondents across countries favor wage-led growth. This suggests there is a "representation gap, " since this particular growth strategy is in crisis everywhere. |
Abstract: | Es gibt mittlerweile umfassende Forschung zu den ökonomischen Eigenschaften von Wachstumsmodellen in verschiedenen Ländern. Politische Aspekte von Wachstumsmodellen sind dagegen bislang kaum erforscht, obgleich Regierungen unterschiedliche Wachstumsstrategien verfolgen, um Wirtschaftswachstum zu erzielen. Forschungslücken bestehen insbesondere zu den Fragen, 1) ob Bürgerinnen und Bürger kohärente Präferenzen zu Wachstumsstrategien haben, 2) welche Wachstumsstrategien sie befürworten und 3) welche Faktoren ihre Präferenzen beeinflussen. Wir adressieren diese Frage mithilfe einer neuen Meinungsumfrage für Deutschland, Italien, Schweden und das Vereinigte Königreich, welche unterschiedliche Wachstumsmodelle verkörpern. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Präferenzen zu Wachstumsstrategien konsistent mit Präferenzen für andere Politikbereiche sind und dass die soziale Klassenzugehörigkeit und, in geringerem Maße, der Wirtschaftssektor des Beschäftigungsverhältnisses einen prägenden Einfluss auf diese Präferenzen haben. Zugleich sind aber die Unterschiede in den Präferenzen über Klassen und Sektoren hinweg relativ gering und es zeigt sich, dass eine große Mehrheit der Befragten über Länder hinweg lohngetriebenes Wachstum befürwortet. Dieser Befund suggeriert eine Repräsentationslücke, da sich diese Wachstumsstrategie überall in einem Krisenzustand befindet. |
Keywords: | comparative capitalism, economic growth, growth models, macroeconomic policies, public opinion, unequal representation, makroökonomische Politik, öffentliche Meinung, ungleiche Repräsentation, vergleichende Kapitalismusforschung, Wachstumsmodelle, Wirtschaftswachstum |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:279556&r=ger |