nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2022‒05‒16
eighteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Gestaltungspfade und Gestaltungspraxis der Digitalisierung in der Altenpflege in NRW By Evans, Michaela; Kemper, Jessica; Kucharski, Alexander; Seyda, Susanne; Pierenkemper, Sarah; Hickmann, Helen
  2. Nutzung und Nutzen wohnortnaher Paketdepots im ländlichen Raum als Teil einer smarten Logistik - Modellierung und erste Empirie By Conrad, Alexander
  3. Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge: Rückblick und Ausblick bis 2030 By Gnann, Till; Speth, Daniel; Plötz, Patrick; Wietschel, Martin; Krail, Michael
  4. Euroraum im Frühjahr 2022 - Kriegsschock lastet auf Erholung By Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Kooths, Stefan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
  5. Eine Fallstudie zum Innovationssystem für soziale Innovationen in Sachsen By Herrmann-Fankhänel, Anja
  6. Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2022. Erholung gefährdet - Preisdruck hoch By Ademmer, Martin; Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Meuchelböck, Saskia; Sonnenberg, Nils
  7. Jobmotor Klimaschutz – Beschäftigungseffekte durch ambitionierten Klimaschutz By Lisa Becker; Dr. Christian Lutz
  8. Berechnung der Letztverbraucherausgaben im Rahmen der energiewirtschaftlichen Gesamtrechnung – Aktualisierung der Ergebnisse für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr bis 2019 By Lisa Becker; Philip Ulrich; Dr. Ulrike Lehr; Gerd Ahlert
  9. Weltwirtschaft im Frühjahr 2022 - Verlangsamte Expansion bei hoher Inflation By Gern, Klaus-Jürgen; Kooths, Stefan; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
  10. Mittelfristprojektion im Frühjahr 2022 - Neue Risiken für das Potenzialwachstum By Ademmer, Martin; Boysen-Hogrefe, Jens; Gern, Klaus-Jürgen; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Meuchelböck, Saskia; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
  11. Lage und Wirkung der Mitbestimmung in österreichischen Unternehmen By Bettina Stadler
  12. Aktionsforschung: Expertiseforschung und forschendes Lehren und Lernen im Dualen Präsenzstudium der Sozialen Arbeit By Sühlsen, Thorsten
  13. Trading Zones im Kloster: Controlling in der Sozialwirtschaft By Husmann, Ingo
  14. Gustav SCHMOLLER: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre By Claude Diebolt
  15. Klimawandel und Soziale Arbeit By Wassermann, Dirk
  16. Vermittlungsgutscheine: Forschungsstand und Forschungspotenzial By Artmann, Elisabeth; Bernhard, Sarah; Stephan, Gesine
  17. Digitaler Distanzunterricht an Grundschulen - eine Analyse By Wambach-Schulz, Marita Katharina
  18. Islamistische Radikalisierung: Ein Überblick über Verbreitung, Definitionen, Erscheinungsformen, Ursachen und Handlungsansätze By Zimmer, Veronika; Stein, Margit; Kart, Mehmet; Bösing, Eike; Ayyildiz, Caner; von Lautz, Yannick

  1. By: Evans, Michaela; Kemper, Jessica; Kucharski, Alexander; Seyda, Susanne; Pierenkemper, Sarah; Hickmann, Helen
    Abstract: Betriebliche Gestaltungspfade und Gestaltungspraktiken der Digitalisierung stehen im Fokus des Projekts "Digitalisierung und Arbeitsgestaltung in der Altenpflege", das vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Die Digitalisierung ist im Bereich der primären Pflegeprozesse in der Arbeit mit und an Menschen gering ausgeprägt, im Bereich der sekundären (Verwaltungs-)Prozesse hingegen werden digitale Technologien in den Einrichtungen bereits intensiver genutzt. Aus Sicht der Führungskräfte ist es besonders wichtig, dass Pflegefachkräfte über Anwenderkenntnisse verfügen und fach- und berufsspezifische Software anwenden können. Demgegenüber wird der Kompetenz, Zusammenhänge von Prozessen erkennen zu können, eine geringere Relevanz beigemessen. Hervorgehoben wird, dass Pflegefachkräfte und Pflegehelfer in der Ausbildung derzeit nur unzureichend auf eine digital gestützte Pflegearbeit vorbereitet werden. Partizipation wird zwar als Kernelement für eine erfolgreiche Gestaltung von Veränderungsprozessen verstanden, aber noch nicht ausreichend praktisch umgesetzt, wenngleich ein breites Spektrum formalisierter und informeller Partizipationspraktiken besteht. Ein stärkeres Mitbestimmungsbewusstsein kann möglicherweise zu einer stärkeren Identifikation mit dem Betrieb führen und Mitarbeiter:innen stärker an den Betrieb binden. Die Erkenntnisse des Forschungsprojektes werden auf einer eigenen Website www.pflege-digitalnrw.de aufbereitet und in Form von Handlungsempfehlungen, Checklisten und Selbst-Tests für die praktische Nutzung zur Verfügung gestellt.
    JEL: I19 M53 O33
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:152022&r=
  2. By: Conrad, Alexander
    Abstract: Im Mittelpunkt des Papiers steht die Untersuchung der Nutzung und des Nutzens wohnortnaher Paketdepots im ländlichen Raum. Neben ökonomischen werden auch soziale und ökologische Aspekte der Nutzung einbezogen. Hierzu wird ein mathematisches Modell entwickelt und präsentiert. Ziel ist, die (theoretischen) Bedingungen herausfinden, die für die Nutzung von Depots vor allem in ländlichen Gebieten entscheidend sind. Die Ergebnisse der Modellierung zeigen, dass der Einsatz (Nutzen) von wohnortnahen Paketdepots von (mindestens) vier Faktoren abhängt: Erstens von der durchschnittlichen Entfernung in der Region, die ein Verbraucher bzw. eine Verbraucherin zurücklegen muss, um ein Produkt zu kaufen. Zweitens von der Anzahl der Paketshops in der Region. Drittens von der durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit, dass der Paketdienst einen Verbraucher bzw. eine Verbraucherin zu Hause antrifft, um ein Produkt auszuliefern und viertens von den Mobilitätskosten, die mit der Überwindung von Entfernungen in der Region in Verbindung stehen. Da bis heute keine ländlichen Regionen bekannt sind, in denen wohnortnahe Paketdepots vorkommen, ist die Möglichkeit zur Überprüfung der Modellvorhersagen begrenzt. Um aber dennoch eine Verbindung zur Lebensrealität in ländlichen Regionen herzustellen, wurde die Modellierung exemplarisch an einer Region (Landkreis Uckermark / Land Brandenburg) getestet. In der Summe zeigt sich, dass sich der Nutzen und hiernach die Nutzung wohnortnaher Depots allein mit Blick auf ökonomische Aspekte (z.B. Einsparung von Mobilitätskosten) nur in bestimmten Regionen als attraktiv bzw. vorteilhaft erweist. Da die Ergebnisse von der Art der Modellierung und der geringen Datenlage abhängen, werden schließlich Ansätze für eine weitere Beforschung unterbreitet.
    Keywords: Versorgungssystem,Smart Logistics,Nachhaltigkeit,ländlicher Raum,Regionalökonomie,Paketdepots
    JEL: I30 L84 R11 R12 R20
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:253367&r=
  3. By: Gnann, Till; Speth, Daniel; Plötz, Patrick; Wietschel, Martin; Krail, Michael
    Abstract: Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen spielt eine wichtige Rolle zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor und kann auch zu einer größeren Unabhängigkeit der Energieversorgung beitragen. Die Erforschung ihrer Verbreitung ist daher weiterhin von großer Relevanz. Im Rahmen einer Studie für die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) wurden im Jahr 2013 Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020. Fast zehn Jahre später wird ihm Rahmen dieses Working Papers die damalige Methodik und die Ergebnisse mit realen Entwicklungen abgeglichen. Zudem werden methodische Neuerungen erläutert und ein Ausblick auf Modellergebnisse für das Jahr 2030 gewagt, um die neue politisch gesetzte Zielerreichung von 15 Millionen reinen Elektrofahrzeugen und die Treibhausgas(THG)-Minderungsziele unter die Lupe zu nehmen. Es zeigt sich, dass viele Entwicklungen gut eingeschätzt wurden und man aufgrund der niedrigen Kraftstoffpreise lange keine nennenswerte Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen sehen konnte. Mit zahlreichen politischen Fördermaßnahmen und der EU-Regulierung über die Flottengrenzwerte lag Deutschland Ende 2020 jedoch im mittleren Bereich des 2013 aufgespannten Ergebnisraums. Auch für 2030 ist die Zielerreichung maßgeblich abhängig vom Niveau der Flottengrenzwerte und ambitionierten Zwischenschritten bei der THG-Emissionsminderung. Nur dann können 15 Millionen reine Elektrofahrzeuge 2030 erreicht werden.
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fisisi:s052022&r=
  4. By: Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Kooths, Stefan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
    Abstract: Die Wirtschaftsleistung im Euroraum hat zuletzt erstmals wieder ihr Vor-Corona-Niveau erreicht. Die konsumbezogene Mobilität war ungeachtet der hohen Infektionszahlen seit Jahresbeginn nur wenig beeinträchtigt, und Frühindikatoren zur Zuversicht von Unternehmen und Verbrauchern zeigten bis zum Februar eine gute Stimmung an. Somit waren im Jahresverlauf eigentlich kräftige Zuwächse der wirtschaftlichen Aktivität und eine vollständige Erholung von den Belastungen der Corona-Pandemie angelegt. Vor allem im ersten Halbjahr 2022 behindern die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine jedoch die Konjunktur. Die Wirtschaftstätigkeit wird insbesondere über den Kanal hoher Energiepreise gedämpft, wodurch heimische Kaufkraft abgezogen wird. Wenngleich Russland und die Ukraine als Absatzmärkte vielerorts nur von nachgeordneter Bedeutung sind, dürfte die wirtschaftliche Aktivität auch durch gestörte Lieferketten, weniger Handelstätigkeit und die stark gestiegene Unsicherheit beeinträchtigt werden. Für das zweite Halbjahr und das kommende Jahr erwarten wir wieder eine kräftigere Konjunktur. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 2,8 Prozent zulegen, gefolgt von 3,1 Prozent (2023). Die Verbraucherpreise steigen im laufenden Jahr mit voraussichtlich 5,5 Prozent so stark wie nie zuvor seit Bestehen der Währungsunion. Im Folgejahr dürfte die Teuerung mit 3,1 Prozent erneut klar oberhalb des Inflationsziels liegen.
    Keywords: Euroraum,Europäische Währungsunion,Frühindikatoren,Fiskalpolitik,Produktionslückenschätzung,Euro area,European Monetary Union,leading indicators,fiscal policy,output gap estimate
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:88&r=
  5. By: Herrmann-Fankhänel, Anja
    Abstract: Soziale Innovationen werden als wichtiges Instrument für eine nachhaltige Transformation erachtet. Soziale Innovationen, wie auch andere Innovationsarten, entstehen in einem Innovationssystem, welches deren aktuellen Stand erklärt und zukünftige Entwicklung beeinflusst. Das Innovationssystem erfasst dabei die Akteure und deren Verbindungen, den politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und soziokulturellen Rahmen sowie eingebrachte Ressourcen wie Finanzen, Bildung, Forschung und Interessensvertretung. Da sich diese Faktoren regional, bundes- und europaweit sowie global unterscheiden können, sind Betrachtungen sinnvoll, die ein konkretes Gebiet wie z. B. ein Bundesland in den Fokus nehmen. In diesem Working Paper wird das Innovationssystem in Sachsen untersucht, um herauszufinden, wie sich das aktuelle Innovationssystem aus der Perspektive von sozialen Innovationen erfassen und darstellen lässt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass vor allem zwei Akteursgruppen, die Sozialwirtschaft und das Sozialunternehmertum, maßgebliche Gestalter sozialer Innovationen in Sachsen sein können. Allerdings sie die aktuellen Gegebenheiten des Innovationssystems, z. B. politische Förderung oder Finanzmittelressourcen, für soziale Innovationen als unterschiedlich für beide Akteursgruppen einzuschätzen. Außerdem ist bei beiden Akteursgruppen eine Vorstellung zu gemeinsamer Bearbeitung sozialer Herausforderung kaum vorhanden bzw. von Vorurteilen und Angst um Ressourcen geprägt. Im Rahmen dieses Working Papers, nach der Aufarbeitung des aktuellen Situation beider Akteursgruppen und der Einbettung im Innovationssystem, wird das Potenzial für kooperative Bearbeitung gesellschaftlicher Problemlagen in Sachsen dargestellt. Außerdem werden primäre Problemlagen des Innovationssystems aus der Sicht der Expertinnen und Experten zur Umsetzung sozialer Innovationen in Sachsen beschrieben. Die Ergebnisse dieser Arbeit basieren dabei auf einer Sekundärdatenanalyse sowie acht Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Sozialwirtschaft und des Sozialunternehmertums. Aus wissenschaftlicher Perspektive wird ein Beitrag zum Verständnis von Innovationsprozessen in der Sozialwirtschaft oder dem dritten Sektor geleistet. Außerdem wird ein Analyseraster zur Erfassung gesellschaftlicher Problemlagen und den etablierten und fehlenden sozialen Praktiken aufgestellt und genutzt. Dieses Analyseraster erfasst gleichermaßen die primären Akteursgruppen sozialer Innovationen erfasst, die sich wiederum im Rahmen der Möglichkeiten des aktuellen Innovationssystem derer Bearbeitung zuwenden.
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:tucitm:1301&r=
  6. By: Ademmer, Martin; Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Meuchelböck, Saskia; Sonnenberg, Nils
    Abstract: Die deutsche Wirtschaft ist abermals heftigem Gegenwind ausgesetzt. Der Krieg in der Ukraine führt zu hohen Rohstoffpreisen, neuen Lieferengpässen und schwindenden Absatzmöglichkeiten. Die hohen Rohstoffpreise verringern die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen und dämpfen damit den privaten Konsum. Zudem belasten zusätzliche Lieferengpässe die Industrie spürbar. Schließlich verschlechtern sich zumindest vorübergehend die Absatzmöglichkeiten aufgrund der Sanktionen sowie der durch den Krieg gestiegenen Unsicherheit. All dies trifft die Wirtschaft in einer Phase, in der die dämpfenden Einflüsse der Pandemie nachlassen und eine kräftige Erholung angelegt war. Die starken Auftriebskräfte - hohe aufgestaute Kaufkraft bei den privaten Haushalten und dicke Auftragspolster der Industrie - federn die Schockwellen aus dem Krieg in der Ukraine ab. Im Ergebnis dürfte sich die Erholung in diesem Jahr fortsetzen, allerdings in spürbar langsamerem Tempo als im Winter erwartet. Insgesamt rechnen wir nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent für das laufende Jahr (Winterprognose: 4 Prozent) und von 3,5 Prozent für das Jahr 2023 (Winterprognose: 3,3 Prozent). Die Inflation dürfte in diesem Jahr mit 5,8 Prozent so hoch ausfallen wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland. Selbst wenn die Rohstoffpreise nicht mehr weiter steigen und die Lieferengpässe allmählich nachlassen, wird die Inflation im kommenden Jahr mit 3,4 Prozent wohl noch hoch bleiben, auch weil die jüngsten Erzeugerpreisanstiege erst nach und nach bei den Verbrauchern ankommen. Während der Krieg auf dem Arbeitsmarkt kaum Spuren hinterlässt, werden die öffentlichen Ausgaben steigen, so dass die Haushaltsdefizite länger auf erhöhten Niveaus verharren.
    Keywords: Konjunkturprognose,Stabilisierungspolitik,Frühindikatoren,Ausblick,business cycle forecast,stabilization policy,leading indicators,outlook
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:89&r=
  7. By: Lisa Becker (GWS - Institute of Economic Structures Research); Dr. Christian Lutz (GWS - Institute of Economic Structures Research)
    Abstract: Klima- und Umweltschutz spielen bereits heute eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen sowie durch die Nachfrage nach umweltschutzorientierten Dienstleistungen und Umweltschutzgütern ergibt sich aktuell ein Beschäftigungseffekt von etwa 2,8 Mio. Personen. In Szenarienanalysen bis 2030 werden die Beschäftigungswirkungen einer umfassenden Wirtschaftswende oder einzelner Bereiche der Transformation für die Zukunft abgeschätzt. In dem überwiegenden Teil der Studien wird ein positiver Beschäftigungseffekt berechnet, der bei mehreren hunderttausend zusätzlichen Personen gegenüber einer Referenzentwicklung liegt. Insbesondere das Baugewerbe und die Elektroindustrie gehen als Gewinner hervor – außerdem können Wirtschaftsbereiche wie der Handel oder der Dienstleistungssektor von der gesamtwirtschaftlich besseren Lage profitieren. Negative Effekte auf die Beschäftigung werden für die fossile Energiewirtschaft und die Automobilbranche aufgrund des Übergangs zu erneuerbaren Energien und Elektromobilität erwartet, die im Vergleich zu den positiven Effekten jedoch gering sind. Allerdings wird die Wirtschaftswende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die durch die Digitalisierung und weitere Trends zu erwarten sind, zusätzlich beschleunigen. Über die Beschäftigung hinaus sind weitergehende ökonomische Effekte (z. B. auf das BIP) überwiegend positiv. Auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom April 2021 hat die Bundesregierung mit einer Erhöhung des Emissionsreduktionsziels für Deutschland auf 65 % bis 2030 gegenüber 1990 reagiert. Bis 2020 gingen die THG-Emissionen ohne Berücksichtigung der Pandemieeffekte um etwa 38 % zurück. Die Wirtschaftswende muss also drastisch beschleunigt werden. Allein durch einen stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich, der mit einer 65%igen Emissionsreduktion vereinbar ist, ergeben sich knapp 60 000 zusätzliche Erwerbstätige im Jahr 2030 gegenüber dem bisherigen Zielpfad einer 55%igen Emissionsreduktion. Eine weitere Zielverschärfung wird von verschiedenen Seiten gefordert. Auch Greenpeace hält angesichts des verbleibenden CO2-Budgets eine Emissionsreduktion von mindestens 70 % bis 2030 und Klimaneutralität bereits vor 2040 für notwendig, was u. a. durch einen stärkeren Ausbau der Windenergie verwirklicht werden soll. Die genauen ökonomischen Effekte hierfür lassen sich ohne Modellrechnung nicht präzise quantifizieren. Vor dem Hintergrund der bestehenden Abschätzungen liegt es jedoch nahe, dass höhere Ausbauziele zu einem gesamtwirtschaftlich positiven Beschäftigungseffekt führen. Dabei müssen jedoch Grenzen der Umsetzbarkeit wie Restriktionen des Arbeitsmarktes, technologische Entwicklungen oder gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigt werden. Die Notwendigkeit einer Wirtschaftswende liegt in der Vermeidung einer hohen Erderwärmung begründet. Die Transformation wird nicht in erster Linie angestrebt, um damit Arbeitsplätze zu schaffen, sondern da sie zum Schutz von Mensch und Umwelt unumgänglich ist. Angesichts der positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte und der hohen Unsicherheit über die Folgen des Klimawandels ist eine klimaneutrale Wirtschaftsweise auch aus ökonomischer Sicht der einzig vernünftige Weg.
    Keywords: Beschäftigung, Arbeitsmarkt, Klimaschutz
    JEL: J21 Q57 Q52
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:gws:report:21-1&r=
  8. By: Lisa Becker (GWS - Institute of Economic Structures Research); Philip Ulrich (GWS - Institute of Economic Structures Research); Dr. Ulrike Lehr (GWS - Institute of Economic Structures Research); Gerd Ahlert (GWS - Institute of Economic Structures Research)
    Abstract: Mit dem 2020 beschlossenen Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze (Kohleausstiegsgesetz) (Bundesgesetzblatt 2020) ist die Diskussion über die Kosten der Energiewende neu aufgelebt. Die Belastung von Haushalten (Fahl et al. 2020) wird dabei besonders kritisch gesehen, so auch bei Pfister, Ecke & Philipps (2020). Dort wird beispielsweise darauf verwiesen, dass eine weitere Zunahme verbrauchsabhängiger Umlagen die Akzeptanz der Energiewende nachhaltig beschädigen könnte. Vielmehr sollten die Verbraucher/-innen entlastet werden und letztlich die Letztverbraucherkosten für Haushalte in Zukunft sinken. Um die Belastung von Haushalten, aber auch von Unternehmen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Energieverbrauchs zu verstehen und beurteilen zu können, wurden die Letztverbraucherausgaben als Teil des Monitorings der Energiewende im Jahr 2014 (zuletzt EWK 2019) eingeführt und geben seitdem Aufschluss über die Kostenbelastung durch Energieausgaben. Laut Expertenkommission umfassen sie die „jährlich aggregierten Gesamtausgaben der Letztverbraucher“ (EWK 2014, S. 150). Damit sind im engeren Sinn ausschließlich die Ausgaben für den Energieeinsatz gemeint, im weiteren Sinn werden zusätzlich Ausgaben für die Steigerung von Energieeffizienz oder die Erzeugung durch erneuerbare Energien einbezogen. Im Vergleich zur alleinigen Erfassung von Preisdaten geben die Letztverbraucherausgaben ein umfassenderes Bild. Im Monitoring-Prozess werden sie zur Bewertung der Zieldimension Preiswürdigkeit von Energie zurate gezogen (EWK 2019). Hierfür werden sie ins Verhältnis zum BIP gesetzt; so kann überprüft werden, ob sich Energieausgaben und Wirtschaftsleistung gleichermaßen entwickeln. Im Fall einer überproportionalen Zunahme der Energieausgaben von Letztverbrauchern gegenüber dem BIP können Maßnahmen ergriffen werden, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Es liegen Vorarbeiten der GWS vor (Lehr, Walter & Lutz 2017), die im Folgenden bis zum Jahr 2019 aktualisiert werden. Die Ausgaben für Strom (Abschnitt 2.1) werden ohne Differenzierung nach Letztverbrauchern oder eingesetzten Energieträgern berechnet. Bei Wärme (Abschnitt 2.2) werden die Ausgaben nach Energieträgern sowie nach Verbrauchergruppen (Haushalte, GHD, Industrie) unterschieden. Im Bereich der Verkehrsausgaben (Abschnitt 2.3) wurde bisher ausschließlich der Straßenverkehr berücksichtigt. Hier werden nun erste Vorschläge für die Bewertung des Energieverbrauchs im Schienen-, Luftverkehr sowie in der Schifffahrt unterbreitet.
    Keywords: Energiewirtschaftliche Gesamtrechnung, Letztverbrauchenausgaben, Strom, Wärme, Verkehr
    JEL: Q41 Q43 Q56
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:gws:report:21-2&r=
  9. By: Gern, Klaus-Jürgen; Kooths, Stefan; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
    Abstract: Der Krieg in der Ukraine belastet die Weltwirtschaft in einer Phase, in der die Inflation bereits stark gestiegen ist und die US-Notenbank das Ende der extrem expansiven Geldpolitik eingeläutet hat. Höhere Rohstoffpreise treiben die Inflation zusätzlich an und führen zusammen mit den Auswirkungen der Sanktionen auf Transportzeiten und Produktionsketten voraussichtlich dazu, dass Lieferengpässe die Produktion in den kommenden Monaten wieder stärker hemmen werden. Wir haben unsere Prognose für die Expansion der Weltwirtschaft deutlich abgesenkt, um 1 Prozentpunkt in diesem und um 0,4 Prozentpunkte im nächsten Jahr. Gleichwohl steigt die globale Produktion (auf der Basis von Kaufkraftparitäten) mit Raten von 3,5 bzw. 3,6 Prozent in beiden Jahren noch etwas stärker als im längerfristigen Trend. Denn die konjunkturellen Auftriebskräfte sind beträchtlich, da die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft in immer geringerem Maße beeinträchtigen wird. Covid-19 bleibt aber neben den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt ein gewichtiges Risiko für die Weltwirtschaft, vor allem wenn Maßnahmen zur Eindämmung der Omikron-Variante die Produktion in China empfindlich beeinträchtigen sollten.
    Keywords: Fortgeschrittene Volkswirtschaften,Schwellenländer,Geldpolitik,advanced economies,emerging economies,monetary policy
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:87&r=
  10. By: Ademmer, Martin; Boysen-Hogrefe, Jens; Gern, Klaus-Jürgen; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Meuchelböck, Saskia; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich
    Abstract: Das Wachstum des Produktionspotenzials in Deutschland flacht sich zunehmend ab und dürfte am Ende der Mittelfrist im Jahr 2026 nur noch knapp 0,8 Prozent betragen. Damit würde es sich gegenüber seinem Zwischenhoch im Jahre 2017 fast halbieren. Auch das Pro-Kopf-Wachstum wird in der mittleren Frist voraussichtlich deutlich zurückgehen und in etwa dem Potenzialwachstum entsprechen. Diese Entwicklung ist maßgeblich vom demografischen Wandel getrieben. Darüber hinaus stellen neben der Corona-Krise, bei der wir im Vergleich zu früheren schweren Wirtschaftskrisen jedoch von geringeren Potenzialverlusten ausgehen, dauerhaft höhere Energie- und Rohstoffpreise ein neues Risiko für das Produktionspotenzial dar. Die Wirtschaftsleistung dürfte im laufenden Jahr noch deutlich unter Potenzial liegen (Produktionslücke: -1,5 Prozent). Für das kommende Jahr rechnen wir infolge des Nachholens zwischenzeitlich entfallener Produktion dagegen mit einer Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten (Produktionslücke: +1 Prozent).
    Keywords: Produktionslücke,Produktionspotenzial,Mittelfristprojektion,Totale Faktorproduktivität
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:90&r=
  11. By: Bettina Stadler
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:233&r=
  12. By: Sühlsen, Thorsten
    Keywords: Aktionsforschung,Challenging situations task,Cycle of Excellence,Deliberate Practice,Expertiseforschung,Forschendes Lehren und Lernen,Forschungsmethode,Interaktionsforschung,Kompetenzforschung,Kooperatives Lernen,Lehr-Lernforschung,Prompting-Task,Reflecting Team
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhso:3mrz2022&r=
  13. By: Husmann, Ingo
    Keywords: Controlling,Nonprofit Organisationen,Sozialwirtschaft,Trading Zones,Organizational Institutional Logics
    JEL: M21
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhbm:1november2021&r=
  14. By: Claude Diebolt (BETA/CNRS (UMR 7522), University of Strasbourg, 61 avenue de la Forêt Noire, France)
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:afc:wpaper:04-22&r=
  15. By: Wassermann, Dirk
    Keywords: Climate Change,Human Rights Profession Social Work,Sustainable Development,Global and Local Perspectives,Civil Society,Public Administration,Universities of Applied Sciences
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhso:1dezember2021&r=
  16. By: Artmann, Elisabeth (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Bernhard, Sarah (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stephan, Gesine (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany ; FAU)
    Abstract: "This report provides an overview of findings on the utilization and effects of private placement vouchers and discusses potential for further research. In Germany, public employment agencies and public job centres can issue activation and placement vouchers that allow unemployed individuals to utilize the services of private agencies for labour market services. One type of these vouchers is a private placement voucher. It aims at private placement providers that place individuals in employment subject to social security contributions, whereby services are only remunerated in case of a successful placement. Individuals that are entitled to unemployment benefits and who after six weeks of unemployment have not been placed within a period of three months, are legally entitled to such a voucher. The remuneration for successful placement amounts to 2500 Euro, but can be increased to 3000 Euro for the long-term unemployed and individuals with disability. The first installment of 1250 Euro is paid after an employment duration of six weeks and the remainder after six months of employment. Some further conditions apply to the employment relationship. The use of private placement vouchers both in terms of issued and redeemed (i.e. with approved first installment) vouchers has been declining in recent years. The number of issued vouchers decreased from 333,000 to about 47,000 per year between 2013 and 2020. While in 2013, about 42,800 vouchers were redeemed, this number had dropped to around 6,900 in 2020. Over the entire observation period, the fraction of vouchers with approved second installment among vouchers with approved first installment remained fairly constant at around 56 percent. Hence, more than half of all employment relationships resulting from the use of private placement vouchers lasted for at least half a year. Individuals who receive and redeem a voucher, respectively, disproportionally often belong to groups with disproportionally better employment chances compared to the stock of unemployed. For instance, individuals aged 55 or older, the long-term unemployed and unemployment benefit II recipients are underrepresented among individuals receiving and redeeming a voucher, respectively. Earlier causal analyses using the method of “statistical twins” show that receiving a voucher increases unemployed individuals’ chances to contract unsubsidized employment subject to social security contributions. Analyses of the quality of these employment spells suggest, however, that individuals redeeming a voucher are more likely to be employed as temporary agency workers and have jobs that, on average, require lower qualifications and pay lower wages compared to individuals that receive a voucher, but find employment without utilizing it. Replicating existing studies using more recent data is not expected to lead to new insights. For further analysis, the authors suggest to issue private placement vouchers to randomly assigned individuals in selected public employment agencies and job centres. The random assignment of individuals eliminates selection into the receipt of vouchers. The group of individuals who is issued a private placement voucher and the group who is not would therefore be comparable both in terms of observable as well as unobservable characteristics. This would allow identifying clean causal effects of the receipt of private placement vouchers." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Keywords: IAB-Open-Access-Publikation
    Date: 2022–05–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202206&r=
  17. By: Wambach-Schulz, Marita Katharina
    Keywords: Coronakrise,pandemiebedingte Schulschließungen,Distanzunterricht,Homeschooling,"guter" Unterricht
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhso:2januar2022&r=
  18. By: Zimmer, Veronika; Stein, Margit; Kart, Mehmet; Bösing, Eike; Ayyildiz, Caner; von Lautz, Yannick
    Keywords: Islam,radicalization,extremism,terrorism,religious education,school,teachers,prevention
    Date: 2022
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhso:1januar2022&r=

This nep-ger issue is ©2022 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
General information on the NEP project can be found at http://nep.repec.org. For comments please write to the director of NEP, Marco Novarese at <director@nep.repec.org>. Put “NEP” in the subject, otherwise your mail may be rejected.
NEP’s infrastructure is sponsored by the School of Economics and Finance of Massey University in New Zealand.