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on German Papers |
Issue of 2021‒05‒24
fourteen papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Klös, Hans-Peter; Neuburger, Rahild; Sattelberger, Thomas; Werner, Dirk |
Abstract: | Die technologiegetriebene Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle ist für die Zukunft der beruflichen Bildung von großer Bedeutung. Digitale Kompetenzen - wie beispielsweise Digital Literacy, Digitale Interaktion, Kollaboration, Medienkompetenz - sind ein unverzichtbarer Bestandteil der beruflichen Bildung für eine moderne Arbeitswelt, um künftige Fachkräfte für ihre berufliche Tätigkeit zu qualifizieren. Das aktuelle Neuordnungsgeschehen der Berufe trägt zwar bereits spürbar einem digitalisierungsbedingten Anpassungsdruck Rechnung, aber die Weiterentwicklung der Berufsbilder berücksichtigt noch zu wenig die künftig zu erwartenden, eher disruptiv ablaufenden Veränderungen im Zuge der technologischen Dynamik. Die berufliche Qualifizierung sollte daher flexibler gestaltet werden und die Vermittlung allgemeiner und berufsfeldspezifischer, berufsspezifischer und spezialisierter Kompetenzen, auch über mehr Wahl- oder Zusatzqualifikationen, verzahnen. [...] |
JEL: | I25 I28 M53 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:92021&r= |
By: | Stettes, Oliver |
Abstract: | Die Analyse der 26. Welle des IW-Personalpanels zeigt, dass im Spätherbst 2020 rund die Hälfte der Unternehmen in Deutschland von negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie berichtete. Das IW-Personalpanel ermöglicht darüber hinaus auch eine Einschätzung, in welchem Umfang Kurzarbeit sowie Maßnahmen des betrieblichen Leistungsmanagements im Laufe des Jahres 2020 eingesetzt worden sind, um mit den Folgen der Corona-Krise umzugehen, und welchen Beitrag sie zur Stabilisierung der Beschäftigung leisten konnten. Ökonometrische Schätzungen signalisieren, dass sich in Unternehmen, in denen sich die Corona-Pandemie negativ auf die wirtschaftliche Lage ausgewirkt hat, die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsplatzabbaus im Jahr 2020 um 16 Prozentpunkte reduziert, wenn eine Gewinnbeteiligung existiert. Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen können auf betrieblicher Ebene daher eine wichtige Rolle zur Beschäftigungssicherung bei schockartigen Auftragseinbrüchen spielen. Sie sind aber nur in knapp jedem vierten Unternehmen in Deutschland anzutreffen. Gewinnbeteiligungen korrelieren signifikant positiv mit der Ausschüttung von Sonderzahlungen. Letztere sind aber deutlich verbreiteter. Jedes zweite Unternehmen zahlte im vergangenen Jahr eine Prämie für erbrachte Leistungen. Auch in vielen negativ von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen sind Sonderzahlungen geleistet worden. Die Wahrscheinlichkeit einer Auszahlung unter solchen Umständen steigt mit einem zunehmenden Anteil von beruflich qualifizierten und akademischen Fachkräften. Dies spricht für die Hypothese, dass aufgrund des Wettbewerbs um Fachkräfte diese Unternehmen Sonderzahlungen zumindest für Teile der Belegschaft leisten, um das Risiko einer drohenden Abwanderung von Fachkräften und Experten zu Konkurrenten zu reduzieren, deren Geschäftsentwicklung während der Corona-Pandemie besser verläuft. Der massive Einsatz von Kurzarbeit hat vielerorts den Abbau von Arbeitsplätzen nicht verhindern, sondern lediglich abmildern können. Das wertet dieses beschäftigungspolitische Instrument keineswegs ab. Angesichts der rechtlich verlängerten Bezugsdauer und dem weiteren Anhalten der Covid-19-Krise bleibt dennoch die Frage offen, wie vielen der im Spätherbst Kurzarbeitenden sich mit dem Abflauen der Pandemie und ihrer Auswirkungen noch eine nachhaltige Beschäftigungsperspektive bei ihrem aktuellen Arbeitgeber eröffnet und bei wie vielen der Arbeitsplatz am Ende doch verloren geht. Diskretionäre Anpassungen im Leistungsmanagement wie das Aussetzen von Lohnerhöhungen oder eine Kürzung der Gehälter wirken bei isolierter Betrachtung der wirtschaftlich von der Corona-Krise negativ betroffenen Unternehmen nicht beschäftigungssichernd. Allerdings greift auch nur eine Minderheit der Unternehmen auf dieses letzte Mittel zurück. Dies dokumentiert zusammen mit der weit verbreiteten Aufstockung des Kurzarbeitergelds die Verantwortungsbe-reitschaft der Unternehmen, nachteilige Einkommenswirkungen der Corona-Pandemie bei ihren Beschäftigten abzumildern oder im Extremfall anzuwenden. |
JEL: | J21 J33 J63 J65 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:152021&r= |
By: | Schneider, Hanne; Bürer, Miriam; Glorius, Birgit |
Abstract: | Ländliche Regionen fungieren seit dem deutlichen Anstieg von Geflüchteten im Jahr 2014 häufiger als Orte des Ankommens und Integration. Die Rolle ländlicher Ankunftsgesellschaften bzw. die Ein-stellungen der lokalen Residenzbevölkerung für die Integrationspotenziale stehen allerdings selten im Blick der Forschung. Dieses Working Paper thematisiert daher die Einstellungen der Residenz-bevölkerung von 40 ländlichen Kommunen in Deutschland. Hierzu wurden 904 Personen in ländli-chen Gemeinden in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen zu ihren Einstellungsmustern und Einschätzungen ihres nachbarschaftlichen Zusammenlebens schriftlich befragt. Das Working Paper gibt Einblicke in die Ergebnisse und diskutiert die Rolle von sozialem Miteinander und positiven wie negativen Einflussfaktoren für die Aufnahmebereitschaft der lokalen Bevölkerung. Dabei liegt ein Fokus auf der ländlichen Spezifik sowie regionalen Unterschieden. Die hier vorgestellten Ergeb-nisse entstanden im Rahmen des Verbundprojekts 'Zukunft für Geflüchtete in ländlichen Räumen Deutschlands' im Teilprojekt 'Rolle der Zivilgesellschaft und Einstellungen der Aufnahmegesell-schaft' unter Federführung der TU Chemnitz. |
Keywords: | Migration,Geflüchtete,Einstellungsmuster,Residenzbevölkerung,ländliche Regionen,Migration,refugees,attitudes,host society,rural regions |
JEL: | F22 J11 O18 R23 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:174&r= |
By: | Tietz, Andreas; Neumann, Richard; Volkenand, Steffen |
Abstract: | In Deutschland existiert keine statistische Erhebung über die Verteilung des Grundeigentums. Für Flächen der Nutzungsart Landwirtschaft wird in diesem Bericht eine Analyse der Eigentumsstrukturen in einer bundesweiten Stichprobe von 59 Gemeinden vorgelegt. Basis sind die Eigentümerdaten aus dem Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS), die mithilfe von Algorithmen hinsichtlich der personellen Identität von Eigentümern aufbereitet und anonymisiert ausgewertet werden. Neben der Flächengröße individueller Eigentümer wird auch die aggregierte Fläche von wirtschaftlich zusammengehörigen Personen (Haushalten) und Unternehmen berechnet. Dabei werden auch landwirtschaftliche Haushalte bzw. Betriebe, die flächenbezogene Prämien der EU-Agrarförderung beziehen, identifiziert. Auswertungen erfolgen hinsichtlich der Verteilung auf Eigentümerkategorien (wie Bund, Land, Kommune, Kirche, natürliche Person, Unternehmen), des Alters und Geschlechts natürlicher Personen und des Wohn-bzw. Firmensitzes der Eigentümer. Zudem werden der Gini-Koeffizient der Eigentumsverteilung und Konzentrationsraten der fünf größten Eigentümer ermittelt. Alle Merkmale zeigen eine sehr große Streubreite in der Stichprobe der untersuchten Gemeinden. |
Keywords: | Landeigentum,Agrarstruktur,Landwirtschaftsfläche,Land ownership,agricultural structure,agricultural area |
JEL: | Q15 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtire:85&r= |
By: | Hüther, Michael; Jung, Markos; Obst, Thomas |
Abstract: | Der demographische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig macht ein Rückblick auf die vergangene Dekade im deutschen Arbeitsmarkt deutlich, dass der Aufbau zusätzlicher Beschäftigung durch eine verbesserte Erwerbsintegration ein bedeutsamer Schlüssel zur wirtschaftlichen Dynamik ist. Der deutsche Arbeitsmarkt kann auf eine 'goldene Dekade' mit einem langanhaltenden Beschäftigungsboom und steigenden Nominallöhnen zurückblicken. Die dadurch gestiegenen Steuer- und Beitragsaufkommen trugen maßgeblich zu der erfolgreichen Konsolidierung des Staatshaushaltes bei. Pandemiebedingt wurde dieser positive Trend Anfang 2020 gestoppt. Aktuelle Prognosen gehen von einem demografisch bedingt abnehmenden Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland in der nächsten Dekade aus. Ein sinkendes gesamtwirtschaftliches Arbeitsvolumen schwächt das mittelfristige Produktionspotenzial. Um mögliche Wachstumspfade aus der Krise heraus aufzuzeigen, werden in diesem Papier drei Ansätze zu einer besseren Nutzung des vorhandenen Arbeitskräftepotenzials aufgezeigt. Wir betrachten hier im Kontext eines europäischen Ländervergleichs eine Bandbreite politischer Handlungsoptionen und zeigen auf, welche Arbeitskräftepotenziale am deutschen Arbeitsmarkt nach der Pandemie zu erwarten sind. Dabei ist es nicht der Anspruch, eine Prognose abzugeben, sondern die Bedeutung einzelner Determinanten als Potenzialfaktoren zu umreißen. [...] |
JEL: | J11 J21 J22 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:102021&r= |
By: | Schaefer, Thilo |
Abstract: | [Vorbemerkung] Mit ihrem Klimaschutzgesetz hat sich die nordrhein-westfälische Landesregierung 2013 bereits frühzeitig zu eigenen Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet und den darin verankerten Zielen durch den Gesetzescharakter eine hohe Verbindlichkeit gegeben. Der Zielrahmen, der durch nationale und internationale Vereinbarungen und Gesetzgebung vorgegeben wird, hat sich seit 2013 deutlich verändert, so dass eine entsprechende Anpassung des NRW-Klimaschutzgesetzes notwendig wird. Angesichts der jüngsten Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts tut der nordrhein-westfälische Gesetzgeber zudem gut daran, den Zeithorizont 2050 und das Ziel der Klimaneutralität in den Blick zu nehmen. Dennoch stellt sich aus Anlass der Neufassung des Gesetzes die Frage, inwieweit eine regionale Klimagesetzgebung im Hinblick auf die globale Herausforderung der Minderung von Treibhausgasemissionen überhaupt sinnvoll und wenn ja in welchen Bereichen zweckmäßig sein kann. Schließlich weist der Gesetzgeber in der Begründung selbst darauf hin, dass die "maßgeblichen Gesetzgebungskompetenzen zugunsten des Klimaschutzes […] auf europäischer und Bundesebene [liegen]." Zurecht sieht die Landesregierung ihre Aufgabe deshalb darin, mit ihrer Gesetzgebung in diesem Bereich übergeordnete Regelungen zu flankieren und vor Ort die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass Unternehmen und Haushalte in NRW ihre Treibhausgasemissionen reduzieren können. Dass Klimaschutz im Gesetz als Innovationstreiber bezeichnet wird, steht nicht nur im Einklang mit der Ausrichtung des europäischen Green Deals, der als grüne Wachstumsstrategie angelegt ist, sondern impliziert auch notwendige Freiheitsgrade, die ein Klimaschutzgesetz für die Entwicklung innovativer Verfahren und den konstruktiven Wettbewerb um kosteneffiziente Technologien und Produkte, mit deren Hilfe Treibhausgasemissionen vermieden werden können, einräumen muss. Dazu kann die Landesverwaltung nicht nur durch ihre eigene Klimaschutzstrategie vorbildlich beitragen, sondern darüber hinaus im Rahmen einer an Klimaschutzkriterien ausgerichteten öffentlichen Beschaffung die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten stärken. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:162021&r= |
By: | Brühl, Volker |
Abstract: | Die Distributed Ledger- bzw. Blockchain-Technologie führt zu einer zunehmenden Dezentralisierung von Finanzdienstleistungen ("Decentralised Finance"), die weitgehend ohne die Einschaltung von Finanzintermediären angeboten werden können. Dazu trägt wesentlich die sog. "Tokenisierung" von Vermögensgegenständen, Zahlungsmitteln und Rechten bei, die verschlüsselt als "Kryptowerte" in verteilten Transaktionsregistern digital abgebildet werden können. Der vorliegende Beitrag erläutert die Grundlagen und Anwendungsfelder dezentraler Finanzdienstleistungen mit Kryptowerten, die mittelfristig die gesamte Architektur des Finanzsektors verändern könnten. Dieser Trend betrifft längst nicht nur die kontrovers diskutierten Zahlungsverkehrssysteme mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin, sondern Handelsplattformen, Kapitalmärkte oder Unternehmensfinanzierungen. Es bildet sich ein rasch wachsendes Ökosystem aus Startups, Technologieunternehmen und etablierten Finanzdienstleistern, für das jedoch noch ein verlässlicher regulatorischer Rahmen fehlt. Die derzeit auf europäischer Ebene diskutierte Initiative "MiCA (Markets in Crypto Assets)" geht in die richtige Richtung, sollte aber im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzsektors zeitnah umgesetzt werden. |
JEL: | G10 G20 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cfswop:655&r= |
By: | Ahlers, Elke; Lübker, Malte |
Abstract: | Der vorliegende Policy Brief verfolgt zwei Ziele. Zum einen dokumentiert er wesentliche Entwicklungen des betrieblichen Gesundheitsschutzes aus der Perspektive der Beschäftigten. Hierzu zählt, wie sich die Sorge der Beschäftigten vor einer Ansteckung im beruflichen Kontext im Verlauf der Pandemie entwickelt hat und wie diese die Infektionsschutzmaßnahmen der Arbeitgeber einschätzen. Der Einführung von Schnelltests in der zweiten Märzhälfte und im April 2021 gilt dabei ein besonderes Augenmerk. Daten-grundlage hierfür ist die WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Zur Einführung von betrieblichen Schnelltests werden zusätzlich auch andere Datenquellen dokumentiert. Zum anderen richtet sich das erkenntnisleitende Interesse auf eine Reihe von weiteren konkreten Fragestellungen. Hierzu zählt, ob die letztendlich erfolgte Verpflichtung der Betriebe, ihren Präsenz-Beschäftigten regelmäßige Schnelltests anzubieten, den Zugang zu betrieblichen Schnell-tests verbessert hat. Außerdem wird geprüft, inwieweit der Zugang zu betrieblichen Schnelltests die Sorge der Beschäftigten vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz mindert und ob er ihre Zufriedenheit mit den Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen der Arbeitgeber fördert. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsipbs:56&r= |
By: | Feld, Lars P.; Nöh, Lukas; Reuter, Wolf Heinrich; Yeter, Mustafa |
Abstract: | Die Wiedereinhaltung der Schuldenbremse auf der Bundesebene macht in den kommenden Jahren eine Reduktion der im Rahmen der Corona-Pandemie stark gestiegenen Neuverschuldung notwendig. Dieser Beitrag stellt die fiskalpolitischen Spielräume im Vergleich mit der maximal zulässigen Nettokreditaufnahme unter der Schuldenbremse dar. Diese Spielräume erhöhen sich insbesondere durch den Abbau der Rücklagen sowie sinkende Zinsausgaben. Zudem erhöht die Konjunkturkomponente den fiskalischen Spielraum. Dabei können Verbesserungen der Verfahren, die zu weniger revisionsanfälligen Schätzungen des Produktionspotenzials führen, helfen, die Spielräume durch die Konjunkturkomponente der Schuldenbremse verlässlicher zu bestimmen. Einschränkend wirken unter anderem die noch unspezifischen zusätzlichen haushaltspolitischen Handlungsbedarfe sowie die Tilgungszahlungen, die sich durch die Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung ergeben. Wir zeigen alternative Möglichkeiten für die Tilgungszahlungen auf, mit denen die Tilgungen zusammengefasst und konjunkturgerecht gestaltet werden können. |
Keywords: | Schuldenbremse,Handlungsspielräume,öffentliche Verschuldung |
JEL: | H62 H63 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:svrwwp:012021&r= |
By: | Julia Grübler |
Abstract: | Das oberste Ziel der Welthandelsorganisation ist eine globale Handelsliberalisierung zum Wohl aller Länder. Da der Abbau von Handelsbarrieren jedoch auch in nicht intendierten wirtschaftlichen Effekten resultieren kann, wurden bereits in den 1960er-Jahren Instrumente entwickelt, um Schäden für die heimische Wirtschaft durch stark steigende Importe – insbesondere jene, die unlauteren Handelspraktiken zuzuschreiben sind – entgegen-zuwirken. Antidumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen werden jedoch nicht nur multilateral im Rah-men der Welthandelsorganisation geregelt. Über 80% der seit 1996 in Kraft getretenen präferenziellen Handels-abkommen enthalten entsprechende Bestimmungen; in EU-Abkommen sind sie noch häufiger verankert als in anderen, allerdings mit wesentlich stärkerem Bezug auf die Welthandelsorganisation und die Erarbeitung ein-vernehmlicher Lösungen. Die empirische Wirtschaftsforschungsliteratur zeigt allerdings auch auf, dass die stark steigende Nutzung der Instrumente nicht zwingend ein Zeichen vermehrt unfairer Handelspraktiken ist, sondern vielmehr auf protektionistischen Missbrauch der Schutzmaßnahmen hindeutet. Die schweren wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie, die durch die Krise beschleunigte Digitalisierung und die geographisch asym-metrische Erholung von der Gesundheits- und Wirtschaftskrise befeuern die Nutzung bestehender und Entwick-lung neuer handelspolitischer Schutzinstrumente. Neben der Beleuchtung von bereits seit längerem etablierten Antidumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen streift der Policy Brief auch neuere oder wiederbelebte Instrumente, die ebenfalls dem Schutz der Wirtschaft vor schädigenden Handelspraktiken anderer Länder die-nen sollen, aber die Diskussionen rund um steigenden Protektionismus und die Rolle der Welthandelsorganisati-on weiter intensivieren. |
Date: | 2021–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:wsr:pbrief:y:2021:i:050&r= |
By: | Knuck, Janina; Weber, Sascha Alexander |
Abstract: | Die Marktpreiskrisen aus den Jahren 2009, 2012 und 2015 mit teilweise sehr niedrigen Erzeugerpreisen trafen viele Kuhmilcherzeugerbetriebe schwer und gefährdeten deren weitere Existenz. Zur Minderung solcher negativen Auswirkungen von Marktentwicklungen (Risikoabsicherung) wird die Regionalvermarktung als ein mögliches Instrument, auch für Milch und Milcherzeugnissen, diskutiert. Jedoch wurde die regionale Verarbeitung und Vermarktung von Milcherzeugerbetrieben bisher kaum wissenschaftlich untersucht, im Gegensatz zu anderen Agrarprodukten. Insbesondere liegen kaum Erkenntnisse darüber vor, welche Einflussfaktoren bei Milch den wirtschaftlichen Erfolg bestimmen. In einem ersten Schritt muss diese Wissenslücke geschlossen werden. Danach kann in einem zweiten Schritt die Eignung der regionalen Vermarktung von Milch und Milcherzeugnissen als Risikoabsicherungsinstrument von Milcherzeugerbetrieben beurteilt werden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem ersten Untersuchungsschritt. In der offiziellen Statistik finden sich nur wenige Informationen über die regionale Verarbeitung und Vermarktung von Milch und Milcherzeugnissen. Die erforderlichen Informationen mussten selbst erhoben werden. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 13 Betriebsberater und Betriebsleiter von Milchviehbetrieben in einem Experteninterview befragt. Basierend auf den Befragungsergebnissen können die Einflussfaktoren des wirtschaftlichen Erfolges regional vermarktender Milcherzeugerbetriebe in zwei Gruppen unterteilt werden: betriebsinterne und betriebsexterne Faktoren. Zu den Erstgenannten gehören der Betriebsleiter, die Familie, die Arbeitsauslastung, die Vorbereitung und Planung, das Marketing und die Absatzwege. Die betriebsexternen Faktoren setzen sich aus dem Personal, dem Standort, dem Kreisveterinäramt, den Verbrauchern sowie der externen Molkerei zusammen. Insbesondere spielen beispielsweise die wirtschaftliche Ausgangslage des Milcherzeugerbetriebes, die Vorbereitung und Planung des neuen Betriebszweiges sowie natürlich der Betriebsleiter selbst eine bedeutende Rolle für den Erfolg. Es zeigt sich zusätzlich, dass der Standort, insbesondere im Hinblick auf das Bundesland, einen entscheidenden Einfluss nehmen kann. Grund hierfür sind unterschiedliche Vorschriften für den Aufbau und Betrieb einer regionalen Milchverarbeitung und -vermarktung sowie unterschiedliche Beratungsangebote bzw. Fördermöglichkeiten. |
Keywords: | Hofmolkerei,Direktvermarktung,Regionalvermarktung,Diversifizierung,Experteninterviews,Handlungsempfehlungen,On-farm dairy,direct marketing,regional marketing,diversification,expert interviews,recommendations for action |
JEL: | C83 O13 Q13 Q18 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:165&r= |
By: | Martin Palovic; Christine Brandstätt; Gert Brunekreeft; Marius Buchmann |
Abstract: | Diese Studie untersucht die internationalen Erfahrungen mit marktbasiertem Redispatch. Der Fokus liegt auf zwei Ausprägungen von strategischem Verhalten: der Ausübung von Marktmacht und dem so genannten Inc-dec gaming. Dabei kommt die Untersuchung zu zwei zentralen Aussagen. Erstens, in der untersuchten internationalen Erfahrung wird strategisches Verhalten primär mit mangelndem Wettbewerb innerhalb der Engpassregionen und damit durch Marktmacht begründet. Inc-dec gaming, wenn vorhanden, wird als eine Begleiterscheinung der Marktmachtausübung eingestuft. Zweitens, strategisches Verhalten kann mit geeigneten Gegenmaßnahmen adressiert werden. In der Summe erscheint daher das Potential für strategisches Verhalten bei marktbasiertem Redispatch zu gering, um den Ausschluss des marktbasierten Redispatch zu rechtfertigen. |
Keywords: | marktbasierter Redispatch, Marktmacht, Inc-dec, Gaming, strategisches Verhalten |
JEL: | D22 D43 L12 L94 |
Date: | 2021–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:bei:00bewp:0036&r= |
By: | Deblitz, Claus; Efken, Josef; Banse, Martin; Isermeyer, Folkhard; Rohlmann, Christa; Tergast, Hauke; Thobe, Petra; Verhaagh, Mandes |
Abstract: | Das von Bundesministerin Klöckner eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (KNW) unter Leitung von Bundesminister a.D. Jochen Borchert hat im Februar 2020 weitreichende Empfehlungen zur Transformation der Nutztierhaltung vorgelegt. Ziel der KNW-Empfehlungen ist es, schrittweise alle tierhaltenden Betriebe in Deutschland auf ein hohes Tierwohlniveau zu bringen, das deutlich oberhalb des bisherigen gesetzlichen Standards liegt. Hierzu werden drei Tierwohlstufen definiert. Ab 2040 sollen alle Nutztiere mindestens in der Stufe 2 gehalten werden. Sie bekommen dann wesentlich mehr Platz, eine strukturierte Haltungsumgebung, intensivere Tierbetreuung und Kontakt zum Außenklima (im Stall oder in einem befestigten Auslauf). Das erfordert in den meisten Betrieben bauliche Änderungen an der Stallhülle oder Stallneubauten, außerdem einen höheren Arbeitseinsatz. Betrieben, die diesen Schritt (noch) nicht gehen können oder wollen, wird die Tierwohlstufe 1 angeboten, die innerhalb der bestehenden Ställe eine gewisse Verbesserung der Situation ermöglicht (vor allem: mehr Platz, Beschäftigungsmaterial). Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen durch Investitionsförderung, Tierwohlprämien und eine staatliche Produktkennzeichnung wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, ihre Tierhaltung auf diese neuen Ziele auszurichten. Außerdem wird angestrebt, die für alle Tierhaltungen verpflichtenden Standards im Ordnungsrecht 2030 auf Stufe 1 und 2040 auf Stufe 2 anzuheben. Die vorliegende Politikfolgenabschätzung hat das Ziel, die tierwohlbedingten Mehrkosten, den Fördermittelbedarf und die wirtschaftlichen Folgen einer Umsetzung der KNW-Vorschläge abzuschätzen. Hierzu wird ein modular aufgebauter Analyserahmen entwickelt, mit dem in Folgeaufträgen schnell und transparent untersucht werden kann, wie sich eine Veränderung von Einzelkomponenten der KNW-Vorschläge auf das Gesamtergebnis auswirkt. Solche Folgeaufträge sind zu erwarten, denn aktuell sind wichtige Eckwerte der Nutztierstrategie noch nicht abschließend geklärt, sodass die vorliegende Folgenabschätzung nur ein Zwischenergebnis liefern kann. Offene Fragen gibt es vor allem zur endgültigen Spezifikation der Kriterien (nach Tierarten und Tierwohlstufen), zu den bau- und umweltrechtlichen Regelungen insbesondere für Offenställe, zur Höhe der Investitionsförderung und zu den Vertragsmodalitäten für die Tierwohlprämie (Fristigkeit, Prämienhöhe mit/ohne Verschärfung des Ordnungsrechts). Legehennen und Puten konnten in der vorliegenden Folgenabschätzung noch nicht einbezogen werden, da für diese Tierarten noch keine Spezifikationen von Kriterien zur Ausgestaltung der Tierwohlstufen vorliegen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:173&r= |
By: | Deblitz, Claus; Efken, Josef; Banse, Martin; Isermeyer, Folkhard; Rohlmann, Christa; Tergast, Hauke; Thobe, Petra; Verhaagh, Mandes |
Abstract: | Das von Bundesministerin Klöckner eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (KNW) unter Leitung von Bundesminister a.D. Jochen Empfehlungen zur Transformation der Nutztierhaltung vorgelegt. Ziel der KNW-Empfehlungen ist es, schrittweise alle tierhaltenden Betriebe in Deutschland auf ein hohes Tierwohlniveauzu bringen, das deutlich oberhalb des bisherigen gesetzlichen Standards liegt. Hierzu werden drei Tierwohlstufen definiert. Ab 2040 sollen alle Nutztiere mindestens in der Stufe 2 gehalten werden. Sie bekommen dann wesentlich mehr Platz, eine strukturierte Haltungsumgebung, intensivere Tierbetreuung und Kontakt zum Außenklima (im Stall oder in einem befestigten Auslauf). Das erfordert in den meisten Betrieben bauliche Änderungen an der Stallhülle oder Stallneubauten, außerdem einen höheren Arbeitseinsatz. Betrieben, die diesen Schritt (noch) nicht gehen können oder wollen, wird die Tierwohlstufe 1angeboten, die innerhalb der bestehenden Ställe eine gewisse Verbesserung der Situation ermöglicht (vor allem: mehr Platz, Beschäftigungsmaterial). Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen durch Investitionsförderung, Tierwohlprämien und eine staatliche Produktkennzeichnung wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, ihre Tierhaltung auf diese neuen Ziele auszurichten. Außerdem wird angestrebt, die für alle Tierhaltungen verpflichtenden Standards im Ordnungsrecht 2030 auf Stufe 1und 2040 auf Stufe 2 anzuheben. Die vorliegende Politikfolgenabschätzung hat das Ziel, die tierwohlbedingten Mehrkosten, den För-dermittelbedarf und die wirtschaftlichen Folgen einer Umsetzung der KNW-Vorschläge abzuschätzen. Hierzu wird ein modular aufgebauter Analyserahmen entwickelt, mit dem in Folgeaufträgen schnell und transparent untersucht werden kann, wie sich eine Veränderung von Einzelkomponenten der KNW-Vorschläge auf das Gesamtergebnis auswirkt. Solche Folgeaufträge sind zu erwarten, denn aktuell sind wichtige Eckwerte der Nutztierstrategie noch nicht abschließend geklärt, sodass die vorliegende Folgenabschätzung nur ein Zwischenergebnis liefern kann. Offene Fragen gibt es vor allem zur endgültigen Spezifikation der Kriterien (nach Tierarten und Tierwohlstufen), zu den bau- und umweltrechtlichen Regelungen insbesondere für Offenställe, zur Höhe der Investitionsförderung und zu den Vertragsmodalitäten für die Tierwohlprämie (Fristigkeit, Prämienhöhe mit/ohne Verschärfung des Ordnungsrechts). Legehennen und Puten konnten in der vorliegenden Folgenabschätzung noch nicht einbezogen werden, da für diese Tierarten noch keine Spezifikationen von Kriterien zur Ausgestaltung der Tierwohlstufen vorliegen. |
Keywords: | Agribusiness, Agricultural and Food Policy, International Relations/Trade |
Date: | 2021–05–19 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:jhimwp:310985&r= |