nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2020‒03‒09
nineteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Industriekrise ist lang und tief By Grömling, Michael; Matthes, Jürgen
  2. Tarifpolitischer Bericht. 2. Halbjahr 2019: Konfliktlösung durch Schlichtung und Mediation By Lesch, Hagen; Kestermann, Christian
  3. Doppelsbesteuerung der gesetzlichen Renten: Stellungnahme zur Öffentlichen Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages By Hentze, Tobias
  4. Mehr als Schrumpfung und Wachstum? Trends der demographischen Raumentwicklung in Deutschland nach 2011 By Wolff, Manuel; Haase, Annegret; Leibert, Tim
  5. Wo Arbeitgeber besonders attraktiv sein müssen By Burstedde, Alexander; Seyda, Susanne
  6. Auswirkungen der COVID-19 Epidemie auf die chinesische Wirtschaft - eine erste Abschätzung By Döhrn, Roland
  7. Die Verteilung von Steuern, Sozialabgaben und Transfereinkommen der privaten Haushalte: Dokumentation zum Online-Tool "Wer den Staat finanziert" By Beznoska, Martin
  8. In Berlin steigen die Büromieten am schnellsten By Oberst, Christian; Voigtländer, Michael
  9. Die US-Demokraten vor den Wahlen: Was bedeuten die Positionen der Kandidaten für die europäische Wirtschaftspolitik? By Bardt, Hubertus
  10. Mangelt es den Deutschen an Wachstumsfantasie? By Hüther, Michael
  11. Vereinbarkeit: Knapp die Hälfte wünscht sich eher eine klare Trennung von Familie und Beruf By Hammermann, Andrea; Schmidt, Jörg
  12. Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern: Eine Übersicht zum aktuellen Stand By Geis-Thöne, Wido
  13. Ist die Vergütung im Fußball geschlechtergerecht? By Dilger, Alexander; Scharfenkamp, Katrin
  14. 100 Jahre betriebliche Mitbestimmung in Deutschland By Lesch, Hagen
  15. Schwindender Optimismus bei deutschen Verbrauchern By Bardt, Hubertus; Grömling, Michael; Maselli, Ilaria; van Ark, Bart
  16. Die OECD-Vorschläge für eine weltweite Reform der Unternehmensbesteuerung - eine Wende zum Schlechten? By Fischer, Leonie; Klein, Daniel; Ludwig, Christopher; Müller, Raphael; Spengel, Christoph
  17. Voraussetzung sozialer Verantwortung - Privatschulfinanzierung in den deutschen Bundesländern: Darstellung und Vergleich der Finanzierungssysteme für allgemeinbildende Ersatzschulen in den 16 Ländern By Akkaya, Pia; Helbig, Marcel; Wrase, Michael
  18. Deadline Ende 2020 beeinflusst Verhandlungstaktik By Busch, Berthold; Matthes, Jürgen
  19. Fleischbesteuerung in Deutschland - Mengen- oder Mehrwertsteuer? Diskussion und Politische Implikationen By Blum, Bianca

  1. By: Grömling, Michael; Matthes, Jürgen
    Abstract: Abgesehen von der Schwächephase nach 1992 ist die aktuelle Industriekrise die längste in Deutschland. Nur die Krisen nach der Wiedervereinigung und im Zuge der globalen Finanzmarktkrise 2008/2009 waren tiefer. Dass es trotzdem noch nicht zu einer gesamtwirtschaftlichen Rezession kam, liegt vor allem daran, dass die Industriebeschäftigung anders als früher noch recht stabil blieb. Falls sich die Anzeichen für eine Bodenbildung in der Industrie bestätigen sollten, kommt auch die Gesamtwirtschaft mit einem blauen Auge davon.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:92020&r=all
  2. By: Lesch, Hagen; Kestermann, Christian
    Abstract: Im 2. Halbjahr 2019 wurden in lediglich fünf der 19 in das Tarifmonitoring des Instituts der deutschen Wirtschaft einbezogenen Branchen Tarifverhandlungen geführt: In der Chemischen Industrie, im Bauhauptgewerbe, in der Gebäudereinigung, in der Luftfahrt und in den Krankenhäusern. Außerdem wurde in der ostdeutschen Metall- und Elektro-Industrie eine Gesprächsverpflichtung aus dem Jahr 2018 eingelöst, Lösungsmöglichkeiten einer Ost-West-Wochenarbeitszeitanpassung auszuloten. Der Schwerpunkt der Tarifverhandlungen lang 2019 im 1. Halbjahr. In diesem Halbjahr lag die Anzahl der untersuchten Konflikte bei zwanzig. Während von den insgesamt vier schwelenden Tarifkonflikten im Luftverkehr auch im 2. Halbjahr 2019 noch drei ungelöst blieben, kam es in der seit Februar 2018 andauernden Auseinandersetzung in der Gebäudereinigung zu einer Einigung. Sie sieht Verbesserungen für Teilzeitkräfte und höhere Zuschläge vor. Im Bauhauptgewerbe wurden im Rahmen einer Schlichtung neue Branchenmindestlöhne vereinbart. In der Chemischen Industrie wurde erstmals ein tarifliches Pflegegeld eingeführt. Zudem erhalten die Beschäftigten ein neues Zukunftskonto, das auch ein Wahlmodell mit "Freizeit statt Geld" beinhaltet. Die ungelösten Konflikte bei der Lufthansa und ihrer Tochter Eurowings sollen im Rahmen einer Schlichtung gelöst werden. Eine Auswertung des Konfliktgeschehens für 2019 zeigt, dass es in der Druckindustrie, im Bankgewerbe, in der Gebäudereinigung und in der Luftfahrt am konfliktreichsten zuging. Zu unbefristeten Streiks kam es aber nur in den Tarifkonflikten um das Kabinenpersonal zwischen der UFO und der Lufthansa sowie zwischen der UFO und der Eurowings/Germanwings. Im langfristigen Vergleich war das Jahr 2019 konfliktintensiver als im langjährigen Durchschnitt. Die Konfliktintensität lag im Schnitt von 22 analysierten Tarifkonflikten bei 10,8 Punkten. Für den Zeitraum von 2005 bis 2019 ergibt sich hingegen nur ein Wert von 9,5 Punkten. Seit 2005 gab es neun Jahre mit einer geringeren Konfliktintensität als 2019, aber nur fünf Jahre mit einer höheren.
    JEL: J50 J52
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:42020&r=all
  3. By: Hentze, Tobias
    Abstract: Die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung gesetzlicher Renten wird nach derzeitiger Rechtslage im Jahr 2040 abgeschlossen sein. Bis dahin erhöht sich für Neurentner der steuerpflichtige Anteil der gesetzlichen Rente auf 100 Prozent, während die steuerliche Absetzbarkeit der Rentenbeiträge bereits bis zum Jahr 2025 auf 100 Prozent steigt. Nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts darf es im Zuge der Systemumstellung nicht zu einer doppelten Besteuerung der gesetzlichen Renten kommen. Eine Doppel- oder Zweifachbesteuerung liegt vor, wenn Rentenbezüge, deren Anspruch durch versteuerte Rentenbeiträge finanziert wurden, in der Auszahlungsphase nochmals besteuert werden. Ein Vergleich der aus versteuertem Einkommen gezahlten Rentenbeiträge mit dem Rentenfreibetrag für typisierte Erwerbsverläufe zeigt, dass es beginnend mit den aktuellen Renteneintrittsjahrgängen über rund 40 Jahre zu einer Doppelbesteuerung der Renten kommt. Der Gesetzgeber könnte die Fälle der Doppelbesteuerung minimieren, indem er den Anstieg des steuerpflichtigen Rentenanteils zum Beispiel von 1 Prozentpunkt auf 0,5 Prozentpunkte pro Jahr verlangsamt und gleichzeitig eine sofortige, vollständige Abzugsfähigkeit der Rentenbeiträge zulässt. Dadurch würde der Anpassungsprozess nicht unterbrochen, die Doppelbesteuerung aber zurückgedrängt und ab dem Jahr 2030 sogar weitgehend vermieden werden. Allerdings würde ein solcher Schritt zu Steuerausfällen aus Sicht des Staates führen. Es bliebe abzuwarten, ob und wenn ja wie der Gesetzgeber diese Mindereinnahmen zum Beispiel durch Steuererhöhungen an anderer Stelle kompensieren würde.
    JEL: D90 H24 H55
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:32020&r=all
  4. By: Wolff, Manuel; Haase, Annegret; Leibert, Tim
    Abstract: [Einleitung] Seit einigen Jahren ist in Deutschland eine deutliche Ausdifferenzierung der regionalen Bevölkerungs-entwicklung zu beobachten. Das in den 1990er und 2000er Jahren prägende Muster praktisch flächendeckender Einwohnerverluste in den ländlichen Räumen Ostdeutschlands und eines Nebeneinanders von Wachstums- und Schrumpfungsräumen im Westen hat sich seit 2011 gewandelt und ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund möchte der Beitrag die wesentlichen demographischen Trends in Deutschland nach 2011 herausarbeiten und deren Implikationen für die Raumentwicklung diskutieren. Während die natürliche Bevölkerungsentwicklung seit den 1970er Jahren einen konstant negativen Trend aufweist, stellen Wanderungsprozesse den dynamischen Faktor der Bevölkerungsentwicklung dar. Abbildung 1 zeigt, dass nach der starken Ost-West-Wanderung von 1991 bis 1993 die Binnenwanderungsrate in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren (Leibert und Schaarwächter, 2019) rückläufig war. Auch die Zahl der internationalen Zuwanderer war durch den nachlassenden Zuzug von Spätaussiedler/innen und die Einführung der Drittstaatenregelung 1993, welche ehemalige Kriegsgebiete wie Serbien zu sicheren Herkunftsländern erklärte, ab 1997 auf einem konstant niedrigen Niveau. Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise ("Eurokrise") ab 2008, der Einführung der EU-Freizügigkeitsregelung 2012 sowie internationaler Konflikte und der damit einhergehenden sogenannten "Flüchtlingskrise" ab 2015 hat die Zahl der internationalen Zuwanderer seit 2011 rasant zugenommen (Körner-Blätgen und Sturm, 2015; BBSR, 2015). Damit zusammenhängend steigt auch die Binnenwanderungsrate seit 2011 wieder an (BBSR, 2013), denn Bewohner/innen der Erstaufnahmeeinrichtungen werden auf die Landkreise und kreisfreien Städte über Verteilungsschlüssel verteilt und anerkannte Asylbewerber/innen wandern in Großstädte mit ethnischen Netzwerken weiter. [...]
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ufzdps:12020&r=all
  5. By: Burstedde, Alexander; Seyda, Susanne
    Abstract: Die Fachkräfteengpässe haben stark zugenommen. Aktuell sind 79,5 Prozent aller offenen Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben. In vielen Regionen und begehrten Berufen können sich Fachkräfte ihren Arbeitgeber aussuchen. Der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke durch Employer Branding wird für erfolgreiches Recruiting immer mehr zur Pflicht.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:72020&r=all
  6. By: Döhrn, Roland
    Abstract: In China nimmt die Zahl der mit dem neuen Coronavirus Infizierten weiter zu. Die chinesische Regierung versucht die Verbreitung der Infektion zu verhindern und hat die am stärksten betroffene Provinz Hubei vom Rest des Landes abgeriegelt. Der Beitrag liefert eine erste Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen der Epidemie für China. Sie baut auf den Erfahrungen der SARS Epidemie auf und diskutiert mögliche Wirkungskanäle. Die Schätzung der Wirkungen auf das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) setzt an der Zusammensetzung der Wirtschaft nach Wirtschaftszweigen, der wirtschaftlichen Bedeutung der Provinz Hubei und einer Abschätzung der Betroffenheit der Wirtschaftszweige an. Sie ergibt einen dämpfenden Effekt auf die Zunahme des BIP im ersten Quartal 2020 von etwa 4 Prozentpunkten. Rechnet man gegen, dass Auslandsreisen von Chinesen praktisch unterbunden sind, ermäßigt sich der negative Effekt auf etwa 2,5 Prozentpunkte, weil weniger Einkommen ins Ausland abfließt. Der wirtschaftliche Schaden im ersten Quartal würde sich somit auf rund 405 Milliarden Yuan bzw. knapp 54 Milliarden Euro belaufen. Dies ist eine eher vorsichtige Schätzung, die eine Einschränkung der Produktionstätigkeit für etwa einen Monat unterstellt. Mit der Dauer der Beschränkungen könnten die negativen Wirkungen überproportional zunehmen, weil eine zunehmende Zahl von Unternehmen wegen ausbleibender Zulieferungen der Produktion einschränken muss.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwimat:134&r=all
  7. By: Beznoska, Martin
    Abstract: Die Verteilungswirkungen des Steuer- und Transfersystems in Deutschland werden in der politischen Debatte vermehrt diskutiert. Die Fragen, wer finanziert zu welchem Anteil staatliche Aufgaben und wer profitiert von der Umverteilung, sind entscheidend bei der Beurteilung von wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Durch Nutzung verschiedener Datensätze und Methodiken, können Steuern, Sozialabgaben und monetäre Sozialleistungen zusammen betrachtet und auf ihre Verteilungswirkungen untersucht werden. Im Ergebnis zeigt sich, welche Bereiche der Einkommensverteilung zu welchem Anteil staatliche Aufgaben finanzieren und welche von der Umverteilung profitieren. Während die Einkommensteuer progressiv wirkt - also die durchschnittliche Belastung des Einkommens steigt mit der Höhe des Einkommens - haben indirekte Steuern wie die Mehrwertsteuer in der Regel eine regressive Wirkung, das heißt je geringer das Einkommen desto höher die durchschnittliche Belastung. Diese beiden Steuerarten haben also entgegengesetzte Effekte. Die Sozialbeiträge, denen zum Teil direkte Ansprüche an spätere Zahlungen vom Staat entgegenstehen (zum Beispiel an die Gesetzliche Rentenversicherung), haben die höchste Belastungswirkung im mittleren Bereich der Einkommensverteilung. Auf der anderen Seite stehen die vom Staat erhaltenen monetären Transferleistungen. Die Renten der Gesetzlichen Rentenversicherung sind vom Volumen ein wichtiger Teil des gesamten Bruttoeinkommens der privaten Haushalte. Während Renten in allen Abschnitten der Einkommensverteilung vorkommen, ist ihr Anteil am Einkommen mit fast 43 Prozent im 3. Dezil am höchsten. Anschließend nimmt die Bedeutung in den höheren Dezilen wieder ab. Die Pensionen sind hingegen eher in der oberen Hälfte der Verteilung zu finden und haben den höchsten Anteil im 9. Dezil. Das Arbeitslosengeld I (ALG I) ist recht breit verteilt mit einem Schwerpunkt in den mittleren Dezilen. Hingegen sind bedarfsgeprüfte Leistungen wie das ALG II und die Grundsicherung im Alter am unteren Rand der Verteilung wichtige Einkommensquellen. Die Ergebnisse der Nettobetrachtung aus gezahlten Steuern und Sozialabgaben und erhaltenen monetären Transferleistungen zeigen, dass das Leistungsfähigkeitsprinzip unter Einbeziehung sämtlicher Zahlungsströme gilt und die Umverteilung in Deutschland funktioniert. Die Haushalte in der unteren Hälfte der Verteilung erhalten im Durchschnitt höhere Zahlungen vom Staat als sie an diesen abführen. Mit zunehmendem Einkommen tragen die Haushalte netto mehr zur Finanzierung des Staats bei und die Belastungswirkung des Steuersystems bleibt progressiv. Zwar wirken die indirekten Steuern regressiv im Verhältnis zum Einkommen, jedoch werden diese bei Empfängern der Sozialleistungen implizit vom Staat übernommen. Lohnempfänger im unteren Bereich der Einkommensverteilung nehmen nicht immer ihre Leistungsansprüche wahr (beispielsweise das Wohngeld). Eine Erhöhung der Inanspruchnahme von Leistungsberechtigten könnte auch für diese Haushalte eine Entlastung bewirken.
    JEL: D30 H20 H53
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:62020&r=all
  8. By: Oberst, Christian; Voigtländer, Michael
    Abstract: 10 Jahre lang war die Mietentwicklung von Gewerbeimmobilien nahezu eindeutig - die Mieten stiegen. Wie die Daten des GIMX (Gewerbeimmobilienindex von ImmoScout24 Gewerbeflächen und IW) zeigen, könnte 2019 eine Trendwende einleiten. Zwar gab es auch 2019 noch einige Städte mit deutlichen Mietanstiegen, aber es gibt eben auch Standorte mit weniger dynamischen Entwicklungen und sogar Rückgängen. Angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten könnten sich die Gewerbeimmobilienmieten künftig wieder volatiler entwickeln.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:122020&r=all
  9. By: Bardt, Hubertus
    Abstract: Die USA stehen am Beginn eines Wahljahres. Die Wahlen am 3. November 2020 werden prägenden Einfluss auf das transatlantische Verhältnis und auf globale Kooperationsstrukturen auf vielfältigen Themengebieten haben. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob die aktuelle Administration für weitere vier Jahre gewählt wird. Eine Wiederwahl des derzeitigen Präsidenten wird vermutlich multilaterale Ansätze weiter schwächen und transatlantische Kooperationen erschweren. Während eine Fortsetzung der bisherigen Präsidentschaft über vier weitere Jahre bis Anfang 2025 - bei aller Unberechenbarkeit der derzeitigen US-Administration - bestehende Entwicklungstendenzen fortschreiben dürfte, kann bei einem Regierungswechsel mit Veränderungen gerechnet werden. Dies wird aber weder bedeuten, dass die vergangenen vier Jahre ungeschehen gemacht werden können, noch ist eine 180 Grad-Wende der Politik in den für Deutschland und Europa wichtigen Themenfeldern realistisch. Wie eine mögliche Administration unter demokratischer Führung agieren kann, hängt wesentlich von der politischen Positionierung eines neuen Präsidenten ab. Je nachdem, welcher Kandidat von der demokratischen Partei nach den Vorwahlen nominiert wird, werden die Unterschiede zur aktuellen Politik aber in einzelnen Politikfeldern gar nicht so groß sein. Insbesondere wenn es um freien Handel geht, finden sich bei den demokratischen Kandidaten teilweise ausgeprägte protektionistische Tendenzen. Einen Weg zurück in eine vermeintlich konfliktfreie Kooperation - die es aber auch nie gab - wird es nicht geben. Dies gilt umso mehr dann, wenn ein demokratischer Präsident nicht auf eine Mehrheit in beiden Häusern zurückgreifen kann.
    JEL: E6 F13 D72
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:22020&r=all
  10. By: Hüther, Michael
    Abstract: Deutschland weist im Umgang mit finanziellen Fragen einige Besonderheiten auf. Dazu gehören die geringen Erträge der umfangreichen internationalen Anlagen dieser exportorientierten Volkswirtschaft, die auch Jahrzehnte nach dem ersten Befund unzureichende Bereitstellung von Risikokapital und die im Vergleich mit vielen vergleichbar entwickelten Volkswirtschaften sehr restriktive Regulierung öffentlicher Kreditaufnahme. Die drei Aspekte haben insofern ein gemeinsames Muster, als sie auf eine mangelnde Bereitschaft, auf künftiges Wachstum zu setzen und damit auch eine Risikoakzeptanz deutlich zu machen. Wie kann diese hohe Präferenz für Sicherheit erklärt werden? Dafür wird in der Tradition von Geert Hofstede nach den prägenden kulturellen Haltungen gefragt und als historischer Hintergrund für Deutschland die zweifache Hyperinflationserfahrungen im 20. Jahrhundert identifiziert. Welche wirtschaftspolitischen Handlungsmöglichkeiten es trotz habitueller Fixierungen gibt, wird abschließend erörtert.
    JEL: B30 G30 N14
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:32020&r=all
  11. By: Hammermann, Andrea; Schmidt, Jörg
    Abstract: Arbeitsorganisationen werden immer flexibler, aber nicht jeder Beschäftigte möchte mobil arbeiten und Arbeits- und Freizeit stärker vermischen. Ob mehr zeitliche und räumliche Flexibilität von den Beschäftigten gewünscht wird, ist auch eine Frage der persönlichen Präferenzen.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:102020&r=all
  12. By: Geis-Thöne, Wido
    Abstract: Die institutionelle Betreuung von Kindern im Grundschulalter erfolgt in Deutschland im Zusammenspiel von verpflichtendem Schulbesuch, weiteren (Betreuungs-) Angeboten der Schulen sowie staatlichen und staatlich geförderten außerschulischen Betreuungsangeboten, wie Horten. Daher müssen die drei Bereiche an sich auch gemeinsam betrachtet werden, um treffsichere Aussagen über die Betreuungssituation tätigen zu können. Mit der amtlichen Statistik lässt sich allerdings nur feststellen, dass in den letzten Jahren sowohl die schulische als auch die außerschulische Betreuung stark ausgebaut wurde und von den Schülern im Grundschulalter im Schuljahr 2017/2018 rund 41,9 Prozent eine Ganztagsschule und 23,0 Prozent einen Hort besucht haben. Auf einen Teil von ihnen trifft auch beides zu, sodass der Betreuungsanteil insgesamt niedriger liegt als die Summe. Den Angaben im Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP) zufolge waren es im Jahr 2017 rund 60,1 Prozent und die Betreuungslücke lag der Kinderbetreuungsstudie (KiBS) zufolge bei rund 7 Prozent, was 209.000 Plätzen entspricht. Eine multivariate Analyse auf Basis des SOEP zeigt überdies, dass sowohl Grundschulkinder mit Migrationshintergrund und aus Familien, die Arbeitslosengeld II beziehen, als auch Kinder mit (vollzeit-) erwerbstätigen Müttern und aus Familien mit hohen Einkommen besonders häufig ganztags betreut werden. Allerdings finden sich erstere verstärkt in den Ganztagsschulen und letztere in den Horten und vergleichbaren Einrichtungen.
    JEL: I20 J13 K36
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:52020&r=all
  13. By: Dilger, Alexander; Scharfenkamp, Katrin
    Abstract: Es gibt große Unterschiede in der Bezahlung von professionellen Fußballerinnen und Fußballern. Während die Sportmedien regelmäßig über hohe Einnahmen männlicher Fußballer berichten, wird die Vergütung von Fußballerinnen nur selten öffentlich thematisiert. Nur wenige professionelle Fußballerinnen selbst auf dem höchsten Niveau können von der Vergütung für ihre sportliche Leistung leben und viele sind auf Nebeneinkünfte und Sponsoren angewiesen. Den Verdienstunterschieden stehen jedoch auch große Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern sowohl in körperlicher Hinsicht als auch in Turnieren gegenüber. In den USA wird "equal play, equal pay" gefordert für die sportlich und finanziell erfolgreichere weibliche Nationalmannschaft, die trotzdem deutlich weniger verdient als das Herrenteam. Diskriminierung nach dem Geschlecht lässt sich jedoch keineswegs in allen Ländern feststellen, wenn man die Leistung berücksichtigt.
    JEL: D63 J16 J24 J31 J71 L83 M52 Z22
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:12020&r=all
  14. By: Lesch, Hagen
    Abstract: Im Februar 1920 trat das sogenannte Betriebsrätegesetz in Kraft. Dieses Gesetz stellt die Geburtsstunde der betrieblichen Mitbestimmung in Deutschland dar. Erstmals wurden betriebliche Interessenvertretungen verbindlich verankert und den Betriebsräten Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte in sozialen und personellen Angelegenheiten eingeräumt.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:112020&r=all
  15. By: Bardt, Hubertus; Grömling, Michael; Maselli, Ilaria; van Ark, Bart
    Abstract: Mit einer Eintrübung des Verbrauchervertrauens zum Jahreswechsel zeigen sich auch bei der bislang sehr robusten Konsumkonjunktur in Deutschland erste Bremsspuren. Das TCB-IW-Verbrauchervertrauen liegt hierzulande mit 102 Punkten nur knapp im positiven Bereich. Vor allem die Beschäftigungsperspektiven der Konsumenten haben sich seit Mitte 2018 durchgehend eingetrübt.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:132020&r=all
  16. By: Fischer, Leonie; Klein, Daniel; Ludwig, Christopher; Müller, Raphael; Spengel, Christoph
    Abstract: Die fortschreitende Digitalisierung führt zu neuen Formen der Wertschöpfung. Dies stellt das bestehende System der globalen Unternehmensbesteuerung vor große Herausforderungen. Die OECD diskutiert jedoch derzeit nicht über eine gezielte Anpassung dieses Systems, sondern schlägt eine tiefgreifende und potenziell zu weit gehende Reform der weltweiten Besteuerung von Unternehmen vor, die auf zwei Säulen basiert. Die erste Säule sieht einen sogenannten "Unified Approach" vor mit dem Ziel, die Besteuerungsrechte zwischen Ländern neu zu verteilen. So sollen die Marktstaaten, in denen vor allem die Nutzer von Produkten und Leistungen sitzen, stärker als bisher am Steueraufkommen beteiligt werden. Dafür sollen die weltweiten, konsolidierten Unternehmensgewinne in Routine- und Residualgewinne aufgeteilt werden. Routinegewinne entsprechen den unternehmensspezifischen Kapitalkosten, Residualgewinne der Differenz zwischen konsolidierten Unternehmensgewinnen und den Routinegewinnen. Routinegewinne sollen entsprechend dem geltenden Verrechnungspreissystem auf die einzelnen Länder verteilt werden (Amount B). Ein Teil des Residualgewinns wird, proportional zur Höhe der entsprechenden Umsätze, auf alle Länder verteilt, in denen das Unternehmen Einnahmen erzielt (Amount A). Der verbleibende Rest des Residualgewinns wird nach der bestehenden Transferpreissystematik aufgeteilt (Amount C). Marktstaaten Besteuerungsrechte auf einen willkürlich gewählten Anteil an den Unternehmengewinnen einzuräumen - auch ohne eine Niederlassung oder Betriebsstätte in den entsprechenden Ländern - ist überzogen und erhöht sowohl die Steuerkomplexität als auch den Verwaltungsaufwand. Die zweite Säule zielt auf die globale Bekämpfung der Gewinnreduzierung durch Aushöhlung der Besteuerungsgrundlagen ("Global Anti-Base Erosion", kurz GloBE). Mit ihr soll den verbleibenden Risiken einer Gewinnverlagerung durch die Unternehmen entgegengewirkt werden, indem eine koordinierte globale Mindeststeuer und ein weitreichendes Abzugsverbot für grenzüberschreitende Transaktionen eingeführt werden. Die bestehenden Regelungen zur Hinzurechnungsbesteuerung gewährleisten jedoch bereits das Besteuerungsrecht von Sitzländern. Zudem gibt es in vielen Ländern bereits Abzugsbeschränkungen beispielsweise für die steuerliche Absetzbarkeit von Zins- und Lizenzgebühren. Die jetzt ins Auge gefasste Ausweitung der Besteuerung erhöht das Risiko einer Doppelbesteuerung erheblich.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:zewpbs:12020&r=all
  17. By: Akkaya, Pia; Helbig, Marcel; Wrase, Michael
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbpre:p2019006&r=all
  18. By: Busch, Berthold; Matthes, Jürgen
    Abstract: Nach dem Austritt der Briten aus der EU dürften die Verhandlungen über das künftige Verhältnis ähnlich schwierig werden wie die Austrittsverhandlungen. Zudem soll die jetzt beginnende Übergangsphase nach dem Beschluss der britischen Regierung schon Ende 2020 enden. Das hat Folgen für die Verhandlungsstrategie beider Seiten, nicht zuletzt auch für das der EU wichtige Thema Level Playing Field.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:82020&r=all
  19. By: Blum, Bianca
    Abstract: Die Erhöhung der Mehrwertsteuer (MwSt.) auf Fleisch und tierische Produkte wird seit einiger Zeit als mögliches Instrument diskutiert, um den Fleischkonsum auf ein umweltfreundliches Niveau zu senken und gleichzeitig den Tierwohlaspekte zu begünstigen. In diesem Zusammenhang muss jedoch kritisch hinterfragt werden, ob eine Anpassung der Mehrwertsteuer ein geeignetes, politisches Instrument darstellt, um einen geringeren Fleischkonsum, nachhaltigere Produktionsmechanismen und mehr Tierschutz als politisches Ziel zu fördern. In diesem Papier wird die Möglichkeit diskutiert, den Konsum von höherwertigen Produkten, wie z.B. ökologisch erzeugtem Fleisch, durch eine Erhöhung der Mengensteuer zu fördern und gleichzeitig einen marktbasierten, fiskalpolitischen Ansatz dabei zu verfolgen. Die Idee des Qualitätssprungs geht auf Alchian-Allen (1964) zurück und wurde von Barzel (1976) um das Argument der steuerlichen Effekte erweitert. Das Papier kann zeigen, dass eine Mengensteuer ein besseres Instrument zur Verfolgung der politischen Ziele beim Fleischkonsum darstellt als eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Implementierungsideen und politische Implikationen werden am Ende des Papiers diskutiert.
    Keywords: quality switch,unit taxation,equilibrium model,consumption sustainability,meat taxation,environmental policy,policy recommendation
    JEL: D78 Q18 Q58
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cenwps:012020&r=all

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