nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2019‒08‒19
fifteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Steuerkomplexität im Vergleich zwischen Deutschland und Österreich: Eine Analyse des Status quo By Hoppe, Thomas; Rechbauer, Martina; Sturm, Susann
  2. Optionen für eine CO2-Preisreform By Edenhofer, Ottmar; Flachsland, Christian; Kalkuhl, Matthias; Knopf, Brigitte; Pahle, Michael
  3. Arbeiten Frauen aufgrund des Ehegattensplittings weniger? Eine empirische Untersuchung für Deutschland By Chirvi, Malte
  4. Kartellrecht und Ökonomik: Institutions Matter! By Budzinski, Oliver; Haucap, Justus
  5. Rechtliche Rahmenbedingungen für eine CO2-Bepreisung in der Bundesrepublik Deutschland By Büdenbender, Ulrich
  6. Tierwohl: Freiwilliges Label, obligatorische Kennzeichnung oder staatliche Prämie? Überlegungen zur langfristigen Ausrichtung der Nutztierstrategie By Isermeyer, Folkhard
  7. Bedarfsgemeinschaften und ihre Mitglieder in der Beratungs- und Vermittlungsarbeit der Jobcenter By Bähr, Holger; Kirchmann, Andrea; Schafstädt, Christin; Sippli, Khira; Späth, Jochen; Boockmann, Bernhard
  8. Bilder in der Geschichte der Ökonomie: Das Beispiel der Metapher von der Wirtschaft als Maschine By Ötsch, Walter
  9. Evaluierung gesamt- und finanzwirtschaftlicher Effekte der Reformen europäischer Finanzmarktregulierung im deutschen Finanzsektor seit der Finanzkrise By Haselmann, Rainer; Krahnen, Jan Pieter; Wahrenburg, Mark
  10. Tierwohl-Förderprämien der Bundesländer: Ausgestaltung, Inanspruchnahme und Reichweite By Gröner, Caroline; Bergschmidt, Angela
  11. Private-Equity-Investitionen im Pflegesektor: Relevanz, Dimensionen und Handlungserfordernisse By Evans, Michaela; Scheuplein, Christoph
  12. Armutsindex By Julia Bock-Schappelwein
  13. Der Neo-Fisher-Effekt: Die historische Alternative zur Nullzinspolitik By Schefold, Bertram
  14. CO2-Bepreisung im Wärme- und Verkehrssektor: Erweiterung des Emissionshandels löst aktuelles Klimaschutzproblem nicht By Claudia Kemfert; Sophie Schmalz; Nicole Wägner
  15. Trends der Nahversorgung in ländlichen Räumen By Kokorsch, Matthias; Küpper, Patrick

  1. By: Hoppe, Thomas; Rechbauer, Martina; Sturm, Susann
    Abstract: Die Komplexität von Steuersystemen gewinnt in der Debatte um den internationalen Steuerwettbewerb zunehmend an Bedeutung. Im vorliegenden Beitrag erfolgt, basierend auf den Daten, die dem Tax Complexity Index (www.taxcomplexity.org) zugrunde liegen, eine umfassende Gegenüberstellung der Komplexität der Steuersysteme von Deutschland und Österreich unter Berücksichtigung der Mittelwerte aller Länder. Die Steuergesetze weisen sowohl in Deutschland als auch in Österreich einen verhältnismäßig hohen Grad an Komplexität auf. Bei den steuerlichen Rahmenbedingungen fällt der Grad an Komplexität in beiden Ländern dagegen niedrig aus, wobei Österreich im Durchschnitt weniger komplex ist als Deutschland.
    Keywords: Steuerkomplexität,Steuergesetz,Steuerliche Rahmenbedingungen,Steuervereinfachung,Steuerwettbewerb,Ländervergleich,Deutschland,Österreich
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arqudp:240&r=all
  2. By: Edenhofer, Ottmar; Flachsland, Christian; Kalkuhl, Matthias; Knopf, Brigitte; Pahle, Michael
    Abstract: Die deutsche Klimapolitik benötigt eine grundlegende Neuausrichtung. Deutschland muss im Rahmen der EU-Lastenteilungsverordnung bis 2030 seine Emissionen im Verkehrs-, Gebäude- und Landwirtschaftssektor sowie in Teilen des Industrie- und Energiesektors um 38 Prozent gegenüber 2005 vermindern, sonst drohen erhebliche Strafzahlungen. Das erfordert einen deutlich steileren CO2-Reduktionspfad als in den vergangenen Jahren. Die Regierung plant daher, bis zum Ende des Jahres ein Klimaschutzgesetz zu verabschieden. Mit der aktuellen Ausrichtung von Energiewende und Klimapolitik kann dieses Ziel allerdings nicht erreicht werden, weil die bestehenden ökonomischen Anreize unzureichend sind und für Investoren und Innovatoren erhebliche Unsicherheiten über die zukünftige Ausrichtung der Klimapolitik bestehen. Außerdem sind die bisherigen Maßnahmen sozial unausgewogen. Der klimapolitische Rahmen muss dringend auf das zentrale Ziel ausgerichtet werden, also das Vermeiden von CO2-Emissionen. Der CO2-Preis sollte zum Leitinstrument der Klimapolitik werden. Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit mit dem unzureichenden klimapolitischen Fortschritt in breiten Teilen der Gesellschaft: Die nationalen Klimaziele für 2020 werden verfehlt. Die Jugend, prominent vertreten durch die "Fridays for Future"-Bewegung, sieht die Lebensgrundlagen ihrer eigenen und künftiger Generationen in Gefahr. Klimaschutz ist zu einem zentralen Thema in der Mitte der Gesellschaft geworden. Daraus ist ein unmittelbarer klimapolitischer Handlungsdruck entstanden, der für eine umfassende Reform der Klimapolitik genutzt werden sollte. Die nötigen Reformen lassen sich nur durch einen Paradigmenwechsel erreichen, bei dem auch die Umwelt- und Klimapolitik an den grundlegenden Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft ausgerichtet wird. Dabei gilt es den Wettbewerb um die günstigsten Vermeidungstechnologien zu fördern, Investitionssicherheit zu stärken, die Gesamtkosten für die Erreichung der Ziele möglichst gering zu halten und die Belastungen gerecht über Haushalte und Unternehmen zu verteilen. Ordnungsrecht und Förderprogramme sollten künftig nur eine ergänzende Rolle einnehmen. Im Zentrum der Neuausrichtung muss eine umfassende und koordinierte Bepreisung der CO2-Emissionen stehen. Die Ausgestaltung einer deutschen CO2-Preisreform sollte von Beginn an als Dreiklang gedacht werden: Erstens muss der Konvergenzpunkt eine europaweit harmonisierte CO2-Bepreisung sein. Zweitens sollte Deutschland als Zwischenschritt zügig eine nationale CO2-Preisreform umsetzen, um seine Ziele im Rahmen der EU-Lastenteilungsverordnung zu erreichen. Drittens sollte die europäische CO2-Preisreform Grundlage für erfolgreiche internationale Klimaverhandlungen werden. Mit dieser Reform haben Deutschland und Europa die Chance, nicht nur die europäische Klimapolitik voranzubringen, sondern auch ihre Position in den internationalen Verhandlungen zu verbessern.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:svrwwp:042019&r=all
  3. By: Chirvi, Malte
    Abstract: Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten, ob das Ehegattensplitting, wie in vielen Arbeiten behauptet, einen negativen Einfluss auf das Arbeitsverhalten verheirateter Frauen hat. Hierzu kommt für Deutschland erstmals ein von Quasi-Experimenten inspirierter Ansatz zum Einsatz, bei dem anhand des allgemeinen Effekts der Heirat auf das Erwerbsverhalten der heiratenden Frauen die Wirkung des Ehegattensplittings geschätzt wird. Die Veränderung des Arbeitsverhaltens heiratender Frauen wird dabei der Veränderung bei jenen Frauen gegenübergestellt, die im gleichen Zeitraum weiterhin mit ihrem festen Partner zusammenleben, ohne zu heiraten (Kontrollgruppe). Die Ergebnisse sprechen eindeutig gegen einen unmittelbaren negativen Effekt des Ehegattensplittings auf das Erwerbsverhalten von Frauen. Jedoch reduzieren heiratende und zeitgleich ein Kind bekommende Frauen ihre Erwerbstätigkeit stärker als gebärende Frauen in der Kontrollgruppe.
    JEL: D10 H24 H31 J12 J22
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arqudp:241&r=all
  4. By: Budzinski, Oliver; Haucap, Justus
    Abstract: Der vorliegende Beitrag diskutiert die Schnittstelle zwischen Recht und Ökonomik in der Wettbewerbspolitik. Aus einer ökonomischen Perspektive werden Ansätze zu einer institutionenökonomischen Analyse der Kartellrechtsdurchsetzung betrachtet. Im Rahmen einer positiven Institutionenökonomik der Wettbewerbspolitik analysieren die Autoren informationsökonomische Aspekte, verhaltensökonomische Ansätze, sowie die politökonomische Dimension. Zudem werden Bausteine einer normativen Institutionenökonomik des Kartellrechts diskutiert. Schließlich exploriert der Beitrag soziologische Aspekte der Wettbewerbspolitik, welche in der Literatur bisher weitgehend vernachlässigt werden. Insgesamt weisen die Autoren auf zahlreiche offene Fragen für das optimale Institutionendesign bei der Kartellrechtsdurchsetzung hin und identifizieren zahlreiche offene Forschungsfragen für die institutionenökonomische Wettbewerbsforschung.
    Keywords: Wettbewerbspolitik,Kartellrecht,Recht und Ökonomie,Institutionenökonomik,Ordnungsökonomik,Informationsökonomik,Verhaltensökonomik,Politische Ökonomik
    JEL: K21 L40 K00 K40
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:tuiedp:129&r=all
  5. By: Büdenbender, Ulrich
    Abstract: [Anlass für die Analyse] Die Diskussion über notwendige Maßnahmen für den Klimaschutz nimmt weltweit, insbesondere aber auch in der Bundesrepublik Deutschland, an Intensität zu. Hierfür wurden sehr ehrgeizige quantitative Ziele auf der Zeitachse beschlossen, deren Erreichbarkeit fraglich ist. Dies führt generell und insbesondere auch in der Bundesrepublik Deutschland zur Überprüfung bestehender Instrumente und zur Diskussion über deren Erweiterung, wozu auch die Einführung einer CO2-Steuer zählt. Die Thematik wird dadurch befördert, dass eine derartige Steuer bereits in zahlreichen Staaten Europas besteht, vielfach bereits seit vielen Jahren (so in Finnland und Polen seit 1990, in Schweden und Norwegen seit 1991)1. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist mit der Erstellung eines Sondergutachtens zu der Frage befasst, ob die Einführung einer CO2-Steuer aus ökonomischer Sicht unter Berücksichtigung der ökologischen Gegebenheiten sinnvoll ist. Das Sondergutachten wird der Bundesregierung am 12.7.2019 übergeben. Für die Erstellung dieses Gutachtens sind verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten, die einerseits die Gestaltungsmöglichkeiten begrenzen, dabei jedoch andererseits noch vielfältige Varianten für eine mögliche Einführung bestehen lassen. Auf Bitte des Sachverständigenrates legt der Verfasser eine Analyse zu den einschlägigen Rechtsfragen vor. Im Folgenden wird der Einfachheit halber anstelle von Treibhausgasen nur von CO2 gesprochen. In der Sache wird mit dieser Formulierung die Gesamtheit der Treibhausgase erfasst, dem Geltungsanspruch des Zertifikatehandels und der sinnvollen Reichweite einer etwa eingeführten CO2-Steuer entsprechend.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:svrwwp:052019&r=all
  6. By: Isermeyer, Folkhard
    Abstract: Es gibt inzwischen viele Initiativen, die eine Verbesserung des Tierwohl-Niveaus in Deutschland anstreben. Hierbei setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Frage der Finanzierung von entscheidender Bedeutung ist. Landwirte stehen untereinander im Wettbewerb, und sie können sich die Mehrkosten einer "Tierwohl-Produktion" nur leisten, wenn diese irgendwie durch höhere Erlöse kompensiert werden. Wenn der Staat dies nicht beachtet und einfach nur die Tierschutz-Auflagen verschärft, wird dies früher oder später zur Verlagerung der Produktion ins Ausland führen. Prinzipiell kann die Politik drei Optionen verfolgen, um zusätzliche Erlöse für Tierwohl-Prozenten zu generieren: (1) Sie schafft ein staatliches Tierwohllabel, das der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) für die Auszeichnung tierischer Lebensmittel verwenden kann, aber nicht muss. (2) Sie verpflichtet den Handel, für Lebensmittel aus tierischer Produktion eine Kennzeichnung der Haltungsform vorzunehmen. (3) Sie zahlt Landwirten, die höhere Tierwohlstandards befolgen, eine staatliche Prämie. Im vorliegenden Beitrag werden diese drei Instrumente vergleichend untersucht. Dabei zeigt sich, dass - sofern die Politik die Tierhaltung auf breiter Front deutlich verbessern möchte - das Instrument "Prämie" gegenüber den Instrumenten "Label" und "Kennzeichnung" Vorteile aufweist: * Mit einer staatlichen Tierwohlprämie können alle Landwirte sicher kalkulieren. * Mit einer staatlichen Tierwohlprämie werden alle Tierhaltungen Deutschlands erreicht. * Die staatliche Prämie lässt sich durch eine Verschärfung des Fachrechts ergänzen, ohne dass dies zu einer Verlagerung von Teilen der Nutztierhaltung ins Ausland führt. * Die staatliche Prämie funktioniert, ohne dass Markttrennungskosten anfallen, so dass der gesellschaftlich erwünschte Wandel der Nutztierhaltung mit geringerer Verbraucherbelastung erreicht werden kann. [...]
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:124&r=all
  7. By: Bähr, Holger (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Kirchmann, Andrea; Schafstädt, Christin; Sippli, Khira; Späth, Jochen; Boockmann, Bernhard
    Abstract: "While placement, counselling and active labour market policy for recipients of German means-tested welfare benefits for jobseekers are based on the potentials and needs of the individual, the amount of welfare benefits received depends on the structure of the household. The present study examines how the fact that benefits are jointly received by all members of multi-person households is taken into account in the practice of counseling and placement in German job centres. The study follows a 'mixed methods' approach in which quantitative and qualitative methods are combined. First, qualitative interviews were conducted in six job centres with caseworkers, team or area managers, equal opportunities officers and job centre management. In addition, interviews with representatives of regional directorates of the Federal Employment Agency were conducted. Also, counselling interactions between caseworkers and welfare recipients were observed using the method of participant observation. Second, a standardized survey of placement experts in 30 job centres was conducted providing information on caseworkers' attitudes and strategies with regard to welfare receiving households. In addition, a factorial survey (vignette analysis) was carried out." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) Additional Information Siehe IAB-Kurzbericht 14/2019, zeitgleich veröffentlicht
    Keywords: Grundsicherung nach SGB II, Bedarfsgemeinschaft, Arbeitslosengeld II-Empfänger, Jobcenter, Arbeitsvermittler, Arbeitsvermittlung, Befragung, Beratungsgespräch, Familienstruktur, Mütter, Väter, Kinder
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:201906&r=all
  8. By: Ötsch, Walter
    Abstract: In der ökonomischen Theorie haben Metaphern (als Formen eines bildhaften Sprachgebrauchs) immer eine besondere Rolle gespielt. Nach einem historischen Überblick über das Konzept von Metaphern wird die Geschichte des dominanten Stranges in der ökonomischen Theorie als Geschichte einer Metapher von der Maschine skiziiert In der Geschichte der ökonomischen Theorie finden sich immer Metaphern, diese können als Formen eines bildhaften Sprachgebrauchs verstanden werden. Eine besondere Rolle hat im Hauptrang der Theorieentwicklung die Metapher von der Maschine gespielt. Nach einem historischen Überblick über das Konzept von Metaphern (Kap. 1) und der Kulturgeschichte der Metapher von der Maschine (Kap. 3) wird die Geschichte der ökonomischen Theorie als achtstufige Geschichte einer Metapher von der Maschine skizziert: Bei Quesnay als einer machine économique mit Bezug auf die Philosophie von Descartes, bei Smith eine natural order mit Bezug auf die Mechanik bei Newton, bei Malthus und Ricardo als Konzept von ökonomischen Gesetzen in Analogie zu Naturgesetzen in einer Neuinterpretation von Newton - ähnlich auch bei John Stuart Mill, bei Jevons und Walras als explizit ausformulierte "mechanistische Nationalökonomie", bei Autoren wie Gérald Debreu als Neuformulierung des Ansatzes von Walras als einer Informationsmechanik, sowie bei Friedrich August von Hayek als Konzept von "dem Markt" als einem Informationsnetzwerk in Analogie zu einem Telekommunikationssystem.
    Keywords: Mechanistische Metapher,Mechanistik,Sozialphysik,Marktbegriff,Ordnungsbegriff,Philosophie der Ökonomie,naturwissenschaftliches Weltbild,Mensch als Maschine
    JEL: B10 B21 B25 B30 B53 Z13
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cuswps:oek42&r=all
  9. By: Haselmann, Rainer; Krahnen, Jan Pieter; Wahrenburg, Mark
    Abstract: Nach der 2008 startenden Finanzmarktkrise sind Maßnahmen zur Regulierung und Stabilisierung der Finanzmärkte in das Zentrum der politischen und der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Insbesondere die hohen fiskalischen Kosten der Staaten zur Stützung ihrer Bankensysteme sowie die volkswirtschaftlichen Kosten infolge des Einbruchs des Wirtschaftswachstums in den Jahren nach der Insolvenz der US Investmentbank Lehman Brothers hatten einen globalen Konsens über die Notwendigkeit neuer Regulierungsmaßnahmen zur Folge. Im Ergebnis wurden das internationale Regulierungswerk Basel III sowie weitere nationale Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsektors neu konzipiert und in Europa im Wege einer in nationales Recht umzusetzenden Richtlinie (die Capital Require-ments Directive IV - CRD IV) sowie einer Verordnung (die Capital Requirements Regulation CRR, welche unmittelbar geltendes Recht darstellt) eingeführt. Vor diesem Hintergrund analysiert das vorliegende interdisziplinäre Gutachten die Auswirkungen der Regulierungsmaßnahmen, die zwischen 2008 bis zu Beginn des Jahres 2018 umgesetzt wurden auf dem deutschen Finanzsektor.
    Keywords: Regulierung,Banken,Kreditinstitute
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:safepr:1&r=all
  10. By: Gröner, Caroline; Bergschmidt, Angela
    Abstract: Tierwohl in der Nutztierhaltung ist in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Umfragen zeigen, dass sich die Gesellschaft eine Verbesserung der Nutztierhaltung wünscht und dabei vor allem die Politik und Wirtschaft in der Verantwortung sieht. Der Politik stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, um lenkend einzugreifen. Neben der Schaffung geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen kommen hierfür Fördermaßnahmen in Frage. Zu nennen sind hier insbesondere die Investitionsförderung und die Gewährung von Förderprämien für tiergerechtere Haltungs- und Managementverfahren. Letztere werden bislang noch wenig genutzt. Um die Informationslage über dieses Politik-Instrument zu verbessern, werden in diesem Beitrag die von den Bundesländern angebotenen Tierwohl-Förderprämien dargestellt und das Potenzial dieser Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes anhand von deren Reichweite eingeordnet. In Deutschland gibt es derzeit fünf Bundesländer, die im Rahmen der Förderung über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) die Verbesserung des Tierwohls über eine Tierwohl-Förderprämie finanziell unterstützen. Von den in der Förderperiode 2014 - 2020 zur Verfügung stehenden ELER-Mitteln sind in Deutschland knapp ein Prozent für die Maßnahme "Tierschutz" vorgesehen. Außerhalb des ELER werden in Deutschland zwei weitere Maßnahmen umgesetzt. Hamburg finanziert eine Tierwohl-Förderprämie zusammen mit dem Bund (über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK)) und Bayern setzt eine Tierwohl-Förderprämie als reine Landesmaßnahme um. Tierwohl-Förderprämien für Rinder sind die verbreitetste Fördermaßnahme, wobei vor allem die Sommerweidehaltung von Milchkühen gefördert wird. Schweine und Hühner werden deutlich seltener in der Förderung berücksichtigt, das gleiche gilt für Mastrinder. Bis auf zwei in Niedersachsen angebotene ergebnisorientierte Maßnahmen für Mastschweine und Aufzuchtferkel, bei denen die Förderung ausgezahlt wird, wenn ein bestimmter Anteil intakter Schwänze erreicht wird, sind alle Maßnahmen handlungsorientiert. Die Auswertung der Reichweite innerhalb der Bundesländer zeigt, dass mit einem Großteil der angebotenen Prämien bislang keine substanziellen Anteile der Betriebe und Tiere erreicht werden. Auf Bundesebene ist der Anteil erreichter Tiere bei den Rindern mit ca. fünf Prozent mit Abstand am höchsten. Von den Hühnern und Schweinen werden unter ein Prozent der Tiere erreicht. Aufgrund der geringen Reichweite der Maßnahmen kann davon ausgegangen werden, dass mit der Förderung bislang keine grundlegenden Veränderungen der Tierhaltung bewirkt wurden. Sie können aber einen Ansatz für die Erprobung tiergerechterer Verfahren bzw. die Honorierung einer tiergerechten Haltung darstellen, weil mit ihnen (zumindest teilweise) eine Kompensation der höheren Kosten tiergerechter Verfahren erfolgen kann. Forschungsergebnisse zeigen, dass eine effektivere Gestaltung von Tierwohl-Förderprämien durch die Kombination ergebnis- und handlungsorientierter Ansätze möglich wäre. Wenn der Bund die Länder mit der GAK in der Umsetzung einer tiergerechten Haltung anhand von Förderprämien unterstützen möchte, wäre es sinnvoll, die GAK-Vorgaben so auszugestalten, dass nicht nur handlungs- sondern auch ergebnisorientiert gefördert werden kann. Zudem sollte das Förderspektrum so ausgeweitet werden, dass alle relevanten Nutztierarten abgedeckt werden.
    Keywords: Agrarpolitik,Tierwohl-Förderprämien,agricultural policy,animal welfare premium subsidies
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:125&r=all
  11. By: Evans, Michaela; Scheuplein, Christoph
    Abstract: * Im deutschen Pflegesektor ist in den vergangenen Jahren ein neuer Akteurstyp aktiv geworden. Private-Equity-Gesellschaften (PEG) investieren temporär, branchen- und länderübergreifend und unterscheiden sich damit von vielen anderen privaten Trägern. * Das wachsende Engagement von PEG ist u.a. auf das Nachfragewachstum, auf berechenbare Marktrisiken bei gesicherten Renditechancen sowie auf marktliche Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse zurückzuführen. * Die PEG wenden vorranging die sogenannte Buy-and-Build-Strategie an, d.h. sie erwerben mehrere kleinere Unternehmen und fügen diese zu einer größeren Unternehmenseinheit zusammen. Damit zielen sie vor allem auf Skalenvorteile durch ihre wachsende Unternehmensgröße. * Die im Pflegesektor aktiven PEG unterscheiden sich hinsichtlich ihres Leistungsprofils, der angebotenen Versorgungsformen, ihrer Gründungs- und Entstehungskontexte sowie ihrer Eigentümerstrukturen. Die Leistungen in der Versorgung sind somit differenziert zu betrachten. * Notwendig ist mehr Transparenz über die tatsächlichen Eigentümerstrukturen im Pflegesektor. Anlagestrategien, mögliche Hebeleffekte sowie die Vergütungs- und Unternehmenspolitik sind hier wichtige Ansatzpunkte. Dies wäre durch verbindliche versorgungs- und arbeitspolitische Standards zu flankieren.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iatfor:082019&r=all
  12. By: Julia Bock-Schappelwein
    Abstract: Der "Armutsindex" bildet erstmals die Lebensumstände auf kleinräumiger Ebene in den 2.122 Wohngemeinden in Österreich für den Zeitraum 2010 bis 2017 quantitativ ab, indem er die auf Armut und soziale Ausgrenzung einwirkenden Faktoren wie Einkommen, Erwerbsintensität, Alter und Qualifikation in einer Indexzahl bündelt. Aus diesem Aggregat lassen sich Rückschlüsse auf die Lebensumstände auf Wohngemeindeebene in Österreich ziehen. Nicht nur werden die zwischen städtischen und ländlichen Regionen bzw. dicht und dünn besiedelten Gebieten unterschiedlichen Lebensbedingungen aufgezeigt, zugleich wird auch Einblick in die Heterogenität innerhalb der ländlichen Regionen geboten, wie der Blick auf die peripheren ländlichen Regionen auf der einen Seite und die zentralen ländlichen Räume im Umland von Zentren auf der anderen Seite zeigt.
    Date: 2019–08–12
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wfo:wpaper:y:2019:i:585&r=all
  13. By: Schefold, Bertram
    Abstract: Die Europäische Zentral Bank hat am 6. Juni 2019 beschlossen, die Nullzinspolitik bis Mitte 2020 beizubehalten, obwohl mit dieser das Inflationsziel von 2% seit Jahren, in Japan seit Jahrzehnten, verfehlt wird. Nach dem Neo-Fisher-Effekt sollte, gegeben dieses Ziel, der Zins nicht gesenkt, sondern gehoben werden, weil die Inflationsrate der Differenz von Nominal- und langfristig stabilem Realzins entspricht. Zwar senken rasche Zinserhöhungen Nachfrage und Preise, aber daraus folgt nicht notwendig, dass niedrige Zinsen die Nachfrage anregen. Gemäß neueren Untersuchungen werden langsam durchgeführte Zinserhöhungen bei rationalen Erwartungen dagegen das Preisniveau heben. Der Aufsatz untersucht die begleitenden Verteilungswirkungen und stützt die These mit Überlegungen aus dem 19. Jahrhundert, wonach die gestiegenen Preise durch die Erhöhung der Zinskosten erklärt werden können.
    Keywords: Inflation,Geldpolitik,Europäische Zentralbank,Zinsen
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:safepl:74&r=all
  14. By: Claudia Kemfert; Sophie Schmalz; Nicole Wägner
    Abstract: Gegenwärtig sind die verschiedenen Energieträger in Deutschland unterschiedlich stark mit Abgaben und Umlagen belastet. Um die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen fossile Heiz- und Kraftstoffe stärker bepreist werden (Kemfert et al. 2019; Dertinger und Schill 2019, SRU 2019). Zugleich herrscht in der energiepolitischen Debatte Uneinigkeit über die die Ausgestaltung einer CO2-Bepreisung. Eine Möglichkeit besteht darin, den EU-Emissionshandels (EUETS) auf die bislang nicht abgedeckten Sektoren Verkehr und Wärme europaweit, für eine Gruppe von EU-Mitgliedstaaten oder national auszuweiten. Eine weitere Option ist ein separates nationales Emissionshandelssystem für diese Sektoren einzuführen und eine dritte die Besteuerung zu reformieren, indem eine CO2-basierte Komponente in der Energiesteuer eingeführt wird. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) empfiehlt, den EU-ETS europaweit bis zum Jahr 2030 auf die Sektoren Verkehr und Gebäude auszuweiten sowie einen nationalen Emissionshandel oder eine CO2-Steuer als Übergangslösung zu etablieren (SVR 2019). Auch der Wissenschaftliche Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) spricht sich dafür aus, den Zertifikatehandel auszuweiten: Die Preiskorridore für die verschiedenen Sektoren sollen sich zunächst unterscheiden und mittelfristig in einem einheitlichen europäischen Emissionsmarkt zusammengeführt werden (BMWi 2019). Mit folgendem Beitrag werden unterschiedliche Optionen für eine CO2-Bepreisung beschrieben und bewertet. Dabei werden neben der ökonomischen Perspektive (statische und dynamische Effizienz sowie ökologische Effektivität) auch die juristische und politische Durchsetzbarkeit berücksichtigt.
    Keywords: CO2-Bepreisung, Emissionshandel, Besteuerung, Wärme- und Verkehrssektor
    JEL: Q50 Q52 Q58 H23
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwwpp:dp1818&r=all
  15. By: Kokorsch, Matthias; Küpper, Patrick
    Abstract: Seit Jahrzehnten ist der Lebensmitteleinzelhandel von einem Strukturwandel hin zu weniger und größeren Geschäften gekennzeichnet. Gerade in kleineren Orten ländlicher Räume bestehen daher Probleme, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in fußläufiger Entfernung, das heißt die Nahversorgung, sicherzustellen. Um die bestehenden Herausforderungen hinreichend zu analysieren und Lösungen zu entwickeln, müssen die aktuellen Trends der Nahversorgung untersucht und mit Blick auf ihre potentiellen Wirkungen auf ländliche Räume eingeschätzt werden. Vor diesem Hintergrund wertet das vorliegende Working Paper aktuelle Studien und die wissenschaftliche Literatur mit besonderem Fokus auf den Lebensmitteleinzelhandel und den Onlinehandel aus. Im Ergebnis zeigt sich die Verfestigung seit langem anhaltender Trends sowie das Aufkeimen neuer Trends, deren Beständigkeit noch abzuwarten ist. Anhaltende Trends sind der sich intensivierende Wettbewerbsdruck, der in den letzten Jahren weniger über den Preis als über Auswahl und Qualität ausgeübt wird, die Marktkonzentration weniger großer Ketten im Lebensmitteleinzelhandel sowie der Ersatz kleinerer Märkte durch größere, um eine hinreichende Auswahl für die sich ausdifferenzierende Nachfrage bereitstellen zu können. Zudem wird das Einkaufen angesichts zunehmender Zeitknappheit eher als Last empfunden, was zu seltenerem Einkauf, mehr Kopplung von Einkäufen und Wegen sowie Rückgängen beim Marktanteil sehr großflächiger und daher unübersichtlicher Formate führt. Damit ist nach wie vor die Konzentration auf das Auto als Verkehrsmittel zumindest in ländlichen Räumen verbunden. Dabei steigt die Automobilität gerade auch bei den Senioren an und die Notwendigkeit einer fußläufigen Erreichbarkeit von Angeboten verringert sich dadurch. Eine neuere Entwicklung ist demgegenüber, dass die Zahl der Lebensmittelgeschäfte zwar noch schrumpft, dass dieser Rückgang aber im Vergleich zur zweiten Hälfte der 2000er Jahre deutlich an Intensität verloren hat. Des Weiteren weisen Verbraucherbefragungen darauf hin, dass sich die für Deutschland typische hohe Preissensibilität etwas reduziert hat und sich die Verbraucher zunehmend an der Warenqualität orientieren. In der Folge gleichen sich Supermärkte und Discounter hinsichtlich Warenangebot und Ladengestaltung zunehmend an, wodurch Potentiale für neue Formate, wie Online-Handel, mobile Versorger und Kleinflächenkonzepte, entstehen könnten. In Bezug auf den Online-Handel mit Lebensmitteln zeigt sich jedoch, dass die Lieferkosten gerade in ländlichen Räumen hoch, aber die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher gering ist, sodass sich das starke Wachstum bisher auf die Verdichtungsräume konzentriert und das Potential des Online-Handels beschränkt sein dürfte. Auch neuere Modelle, in denen Bürger die Versorgung auf der letzten Meile im Zuge der sogenannten Mitmachlogistik übernehmen, dürfte vermutlich für bestimmte urbane Milieus interessant sein, insgesamt aber wie zumindest momentan der Online-Handel eher auf eine Nische im Lebensmitteleinzelhandel beschränkt bleiben, sodass keine schnelle Lösung von Nahversorgungsprobleme in ländlichen Räumen absehbar ist.
    Keywords: Nahversorgung,Daseinsvorsorge,Grundversorgung,ländliche Räume,Lebensmitteleinzelhandel,Online-Handel,Strukturwandel,Ortskernentwicklung,Erreichbarkeit,täglicher Bedarf,Deutschland,local supply,public service,basic supply,rural areas,food retailing,e-commerce,structural change,local development,accessibility,daily needs,Germany
    JEL: L81 O18 R22 R39
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:126&r=all

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