Abstract: |
Universitäten und andere Hochschulen haben prägende Wirkung auf die Städte und
Regionen, in denen sie angesiedelt sind. Neben unmittelbaren Effekten als
großer Arbeitgeber und Nachfrager nach Gütern und Dienstleistungen ergeben
sich mittelbare Effekte durch die Ausgaben der Beschäftigten und Studierenden,
die zumindest teilweise ebenfalls regional wirksam werden. Darüber hinaus
ergeben sich strukturelle Wirkungen, unter anderem auf die demographische
Entwicklung, die regionale Akkumulation von Humankapital, das
Gründungsgeschehen und weitere „weiche“ Standortfaktoren wie etwa das
kulturelle Angebot. Dieser Beitrag ist auf die Nachfrageeffekte fokussiert.
Für die Stadt Gießen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem
Hauptstandort der Technischen Hochschule Mittelhessen werden diese
Nachfrageeffekte quantifiziert, wobei auch auf die Unsicherheiten derartiger
Berechnungen eingegangen wird. Es zeigt sich, dass – selbst bei einer relativ
kleinen Hochschulregion mit entsprechend ausgeprägten Verflechtungen nach
außen – die unmittelbaren und mittelbaren Effekte am Standort das Volumen der
eingesetzten öffentlichen Mittel deutlich übersteigen. |