|
on German Papers |
Issue of 2013‒04‒13
seven papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen |
By: | Bräuninger, Michael; Michaelis, Jochen; Sode, Madlen |
Abstract: | Zur Erinnerung: Anfang 2002 wurde bekannt, dass bis zu 70% der angegebenen 3,9 Millionen Stellenvermittlungen der Bundesanstalt für Arbeit falsch waren. Als Reak-tion ist seitens der Bundesregierung die Hartz-Kommission eingesetzt worden, um Vorschläge zur Neuorganisation der Arbeitsvermittlung vorzulegen. Unterstützend galt es Maßnahmen zur Verstärkung der Suchbereitschaft der Arbeitslosen zu entwickeln. Das Resultat sind die Hartz-Gesetze, die in drei Schritten - 2003 (Hartz I und II), 2004 (Hartz III) und 2005 (Hartz IV) - verabschiedet und implementiert worden sind. Die Reorganisation der Arbeitsvermittlung stand zwar zunächst im Mittelpunkt, jedoch haben die Hartz-Vorschläge eine immer größere Spannbreite entfaltet, sodass sie aus heutiger Sicht als bis dato umfassendste Reform des bundesdeutschen Arbeitsmarktes anzusehen sind. Es bietet sich an, eine Gruppierung der einzelnen Reformmaßnahmen nach ihrer primären Stoßrichtung - Arbeitsangebot, Arbeitsnachfrage, Matching - vorzunehmen. Bis zu Beginn der 2000er Jahre war es zumindest in der Politik herrschende Meinung, dass die Arbeitslosigkeit ein Angebotsüberschuss sei und daher die Therapie bei einer Steigerung der Nachfrage nach Arbeit (z.B. via expansiver Fiskalpolitik) oder bei einer Reduktion des Angebots (z.B. via Frühverrentung) anzusetzen habe. Mit den Hartz-Reformen hat diesbezüglich ein gewisser Paradigmenwechsel stattgefunden, der Glaube an die Funktionsfähigkeit der Marktkräfte auch auf dem Arbeitsmarkt ist zurückgekehrt. Durch Schaffung von Anreizen zur Arbeitsaufnahme, sei es durch Verminderungen des Reservationslohns oder durch eine bessere Vermittlung, würde es gelingen, die Arbeitslosigkeit abzubauen. Dies setzt das Vertrauen voraus, dass das zusätzliche Arbeitsangebot lohnsenkend wirken werde und die zum Zeitpunkt der Reform noch nicht vorhandenen Arbeitsplätze in Zukunft schon noch geschaffen werden. Es war politisch mutig, eine solche Hoffnung zu hegen, aber - die Zahlen legen das nahe -, es war richtig. -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipp:73&r=ger |
By: | Granoszewski, Karol; Spiller, Achim |
Abstract: | Im Zuge des Ausbaus der Biogaserzeugung steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Biomasse. Besonders die vermehrt auf den Biogasmarkt tretenden außerlandwirtschaftlichen Biogasbetreiber stehen vor der Herausforderung, ihren Substratbedarf abzusichern. Eine Analyse der Struktur und Entwicklungen entlang der Supply Chain Biogas verdeutlicht die Notwendigkeit zur vertraglichen Zusammenarbeit als Form der koordinierten Rohstoffbeschaffung. Da Biomasseabnehmer i. d. R. nur über wenige Erfahrungen mit Landwirten als Vertragspartnern verfügen, wurden sowohl deren generelle vertragliche Einstellungen als auch deren spezielle Präferenzen hinsichtlich konkreter Inhalte von Biomasselieferverträgen analysiert. Eine Befragung von 209 landwirtschaftlichen Betriebsleitern gibt über beides Aufschluss. Landwirte beurteilen vertragliche Kooperationen infolge differenzierter Freiheitsund Risikopräferenz unterschiedlich. Vertragslieferanten zeichnen sich durch eine geringe Freiheitspräferenz, hohe Risikoaversion und vertikale Orientierung aus. Hinsichtlich der Vertragsinhalte favorisieren sie überwiegend kurzfristige Verträge mit marktorientierter Preisanpassung. Für potenzielle Biomasseerzeuger sind neben einem hohen Preisniveau ferner die landwirtschaftliche und regionale Orientierung des Abnehmers bei Vertragsüberlegungen relevant. Es werden sowohl theoretische Implikationen als auch Empfehlungen hinsichtlich der Akquise von Biomasselieferanten und der Ausgestaltung von Vertragsangeboten gegeben. -- |
Keywords: | Supply Chain Management,Vertikale Koordination,Vertragsgestaltung,Bioenergie,Biogas |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:daredp:1303&r=ger |
By: | Haucap, Justus; Heimeshoff, Ulrich |
Abstract: | Der vorliegende Beitrag analysiert die Vor- und Nachteile alternativer Allokationsmechanismen für das 900- und 1800-MHz-Frequenzspektrum, dessen Nutzungsrechte Ende 2016 auslaufen. Im Wesentlichen bestehen zwei Optionen. Zum einen die Möglichkeit der Verlängerung der aktuellen Nutzungsrechte, zum anderen eine (Neu-)Vergabe der Frequenzen. Die Entscheidung über die Vergabeform ist für die zukünftige Entwicklung des Mobilfunkmarktes in Deutschland von nicht unerheblicher Bedeutung. Wie wir argumentieren, ist - angesichts der Tatsache, dass aktuell kein Markteintritt zu erwarten ist - eine temporäre Verlängerung der bestehenden Lizenzen in Form der Einzelzuteilung eine adäquate Vorgehensweise, um den Wettbewerbern hinreichende Investitionsanreize durch ausreichende Planungssicherheit zu gewähren. Eine Vergabe in Form einer Auktion birgt hingegen erhebliche Risiken in Bezug auf künftige Investitionen und den damit verbundenen Ausbau der Breitbandkapazitäten. Eine temporäre Verlängerung der Nutzungsrechte bietet hingegen zudem den entscheidenden Vorteil, dass mögliche Wertinterdependenzen zwischen dem heute zur Verfügung stehenden 900- und 1800- MHz-Frequenzspektrum berücksichtigt werden können, wenn für die Frequenzrechte ab 2021 bzw. 2026 ein Gesamtvergabeverfahren mit dann weiterem zur Verfügung stehendem Spektrum durchgeführt wird. -- |
JEL: | D44 D45 K23 L96 |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:diceop:41&r=ger |
By: | Straubhaar, Thomas |
Abstract: | Vor zehn Jahren, am 14. März 2003, hat Gerhard Schröder seine inzwischen legendäre Agenda 2010 auf den Weg gebracht. Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abordern müssen. Das waren die zentralen Anliegen seiner Reform. Die Agenda 2010 hat sich für Deutschland als größte Arbeitsmarkt- und Sozialreform der Nachkriegszeit erwiesen. Vor allem hat sie das Denken der Deutschen verändert. Bis zum Fall der Mauer war die Bundesrepublik ein abgeschottetes Paradies mit einem Lebensstandard, wie er wohl für lange Zeit nicht mehr zu finden sein wird. Es gab die 35-Stunden-Woche, nahezu Vollbeschäftigung und enorm hohe Sozialleistungen. Als der Eiserne Vorhang fiel, haben andere Staaten gegenüber der Bundesrepublik jedoch sehr schnell aufgeholt. Millionen gut qualifizierter und dennoch billiger Arbeitskräfte haben den Wettbewerbsdruck dramatisch verschärft. Plötzlich bekam Deutschland Beschäftigungsprobleme und die Arbeitslosigkeit stieg - nicht zuletzt auch als Folge der Wiedervereinigung und damit des Falls der Berliner Mauer. Bundeskanzler Gerhard Schröder war vor 10 Jahren der erste, der offen gesagt hat, dass es mit dem ausufernden Wohlfahrtsstaat der Bundesrepublik in einem wiedervereinten Deutschland im globalen Wettbewerb nicht weitergehen konnte. So gesehen, bedeuteten die Hartz-Gesetze das Ende der alten Bundesrepublik. Die Agenda 2010 hat die Forderungsmentalität der Wirtschaftswundergeneration gegenüber dem Sozialstaat umgepflügt. Nun kommt erst die Forderung des Staates an Hilfesuchende, selber aktiv zu werden, bevor es staatliche Unterstützung gibt. Sicher, es gibt viele andere Gründe, die zum deutschen Beschäftigungswunder der letzten Dekade beigetragen haben. Dazu gehört ganz sicher die Vernunft autonomer Tarifpartner, auf dem Verhandlungswege statt durch Streiks für beide Seiten akzeptable Vereinbarungen zu finden. Im Weiteren hat das duale System hat immer schon dafür gesorgt, dass in Deutschland Jugendarbeitslosigkeit kein Thema war. Es ist die Quelle, die Handwerk, verarbeitendem Gewerbe, Gesundheitswesen und vielen anderen Berufsfeldern jene gut, da praxisnahe, ausgebildeten Fachkräfte zuführt, die für den Erfolg der deutschen Wirtschaft unverzichtbar sind. Aber ebenso sicher fällt der Agenda 2010 eine tragende Rolle dafür zu, dass noch nie mehr Menschen einen Job in Deutschland hatten und dafür, dass noch nie weniger ohne Arbeit bleiben. Heute ist es realistisch, das Ziel Vollbeschäftigung ins Visier zu nehmen! -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipp:74&r=ger |
By: | Emrich, Eike (Universität des Saarlandes); Pierdzioch , Christian (Helmut Schmidt University, Hamburg); Rullang, Christian (Universität des Saarlandes) |
Abstract: | Der Geschäftsbereich Leistungssport (GBL) des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) agiert als Common Agent ("Diener zweier Herren") der Sportverbände und des Bundesministern des Innern (BMI) bei der Verteilung der Sportfördermittel des BMI an die olympischen Spitzenverbände im DOSB. In diesem Beitrag wird ein Hypothesensystem entwickelt, welches beschreibt, nach welchen Kriterien der GBL bei der Verteilung der Mittel vorgeht. Es zeigt sich, dass neben den Bewertungskriterien, die im so genannten Förderkonzept 2012 formalisiert wurden, diskretionäre Handlungsspielräume bestehen. Diese werden quantifiziert und mittels des Hypothesensystem interpretiert. Es wird diskutiert, wie die Problematik einer Common Agency entschärft werden kann. |
Keywords: | Förderung des Spitzensports; Sportpolitik; Common Agency |
JEL: | D02 |
Date: | 2013–04–04 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:ris:vhsuwp:2013_134&r=ger |
By: | von der Pütten, Jann Christoph (Ed.); Göbel, Christian (Ed.) |
Abstract: | Die vorliegende Publikation untersucht die gegenwärtigen Entwicklungen am chinesischen Arbeitsmarkt. Sie analysiert die Funktion chinesischer Gewerkschaften und die Rolle von Tarifverhandlungen im Lohnfindungsprozess, aber auch die grundlegende Frage, ob Chinas Reservoir an billigen Arbeitskräften langsam versiegt. Einer genaueren Betrachtung wird auch die Situation der ca. 180 Millionen Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter in China unterzogen. -- This publication traces current developments in the Chinese labor market. It analyses the function of Chinese trade unions and the role of collective bargaining for determining wage levels, and addresses the fundamental question if China is running out of cheap labour. The effect of recent legal changes on China's approximately 180 million migrant workers is also analysed in some detail, as are the specific challenges for female migrants. |
Keywords: | China,Gewerkschaften,soziale Sicherung,Sozialversicherung,Wanderarbeiter,soziale Unruhe,Zivilgesellschaft,Gender,demografischer Wandel,Tarifverhandlungen,All-Chinesischer Gewerkschaftsbund,China,trade union,social security,social welfare,migrant workers,social unrest,civil society,gender,demographic change,collective bargaining,All-Chinese Federation of Trade Unions |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:udedao:912013&r=ger |
By: | Prehn, Sören; Glauben, Thomas; Pies, Ingo; Will, Matthias Georg; Loy, Jens-Peter |
Abstract: | Indexfonds sind aufgrund ihrer Terminmarktgeschäfte mit Agrarrohstoffen ins Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit und Kritik geraten. Hierzu kursieren in den Medien zahlreiche Falschinformationen, deren Korrektur sich durch klar identifizierbare Forschungslücken der empirischen Literatur verzögert hat. Gleichwohl können folgende Erkenntnisse helfen, die Debatte zu versachlichen: Indexfonds folgen einer passiven Handelsstrategie. Sie zeichnen einen Markttrend nach. Hiervon geht eine preisstabilisierende Wirkung aus. Deshalb ist zu befürchten, dass regulatorische Einschränkungen der Geschäftsaktivität von Indexfonds in Form von strengen Positionslimits oder Preislimits der Funktionsweise von Terminmärkten nicht zuträglich, sondern abträglich sind. -- Do index funds speculate on agricultural futures markets? Explanatory notes on the business modell and the additional need for research. Huge number of transactions of index funds on agricultural futures markets have been criticized by the media and many other stakeholders. The criticism is often based on wrong information. To correct this information it is partly needed to fill some gaps by future research in this field. However, the following research lays out the basis for an objective discussion based on the current knowledge which shows that index funds follow a passive trade strategy that likely stabilizes prices. Therefore, trade restrictions by position or price limits may significantly harm the functioning of futures markets and will likely not solve the problem of volatile futures and cash market prices. |
Keywords: | Warenterminmärkte,Preisbildung,Indexfonds,Regulierungen,futures,pricing,index funds,regulation |
JEL: | G11 G18 Q10 |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iamodp:138&r=ger |